Test - Need for Speed: Hot Pursuit (2010) : Gib Gas, hab Spaß!
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Need for Speed brennt die 16. Runde in den Asphalt. Wie schon in den vergangenen Jahren versucht Electronic Arts auch 2010, die Marke durch neue Impulse am Leben zu erhalten. Probates Mittel bisher: ein munterer Entwicklerwechsel im Jahresrhythmus. Nach dem Realismusausflug der Slightly Mad Studios mit Need for Speed: Shift saßen nun die Criterion Games am Schaltknüppel.
Mit Need for Speed: Hot Pursuit wagen die Burnout-Väter aber keinen komplett neuen Ableger, sondern orientieren sich an den gleichnamigen 1998 und 2002 veröffentlichten Titeln der Serie. Das bedeutet vor allem eins: „heiße Verfolgungsjagden" zwischen Rasern und der Polizei. Trotz mehr als einer Dekade Abstand hat sich an diesem Grundkonzept nichts geändert. Und das ist in der Gegenwart dann doch ein Stück zu wenig.
Stehen bleiben! Polizei!
Dabei böte es sich doch gerade an, beispielsweise die Karriere als Cop und Raser jeweils mit einer kleinen Geschichte zu verbinden, die am Ende in einem großen, cineastisch abgefeierten Duell gipfelt. Umso einfallsloser wirkt Need for Speed: Hot Pursuit dann. Auf einer schnöden Karte des fiktiven Bezirks Seacrest County poppen immer mal wieder neue Rennen auf, die ihr nach und nach abarbeitet. Als Staatsmacht müsst ihr beispielsweise schnellstmöglich zu einem Einsatzort hetzen, ohne die Streckenbegrenzung zu knutschen.
Rabiater zur Sache geht's dagegen bei den Modi „Hot Pursuit" und „Interceptor", bei denen ihr eine Gruppe von Rowdys beziehungsweise einen einzelnen Rowdy mit allen Mitteln stoppen müsst. Neben dem einfachen Rammen, das die Lebensanzeige der Gegner über dem Auto langsam abknabbert, geben euch die Entwickler nach und nach neue Utensilien an die Hand, die euch die Gegner in ihre Einzelteile zerlegen lässt.
Das klassische Nagelbrett kommt dabei gleich doppelt zum Einsatz. Entweder ihr setzt euch vor den Raser und werft es ab oder ihr holt euch die Unterstützung eines Hubschraubers, der sie aus der Luft abwirft. Dazu lassen sich Straßensperren aus Polizeifahrzeugen errichten und ihr dürft einen elektromagnetischen Puls aussenden, bei dem ihr für einen Moment die Kontrolle über euer Fahrzeug verliert. Als Raser könnt ihr aber zurückschlagen: Per Störsender könnt ihr das EMP der Polizei kurzerhand deaktivieren. Darüber hinaus könnt ihr die Polizei auch mal selbst unter Strom setzen, ihr ein Nagelbrett vor die Reifen werfen oder aber den Zusatzturbo zünden. Letzterer ergänzt den normalen Turbo, der sich durch Beinaheunfälle, Windschatten, Drifts oder Fahren im Gegenverkehr auffüllt, und hat spürbar mehr Wumms.
Darf's ein bisschen mehr sein?
Pro Rennen steht euch nur eine bestimmte Anzahl dieser Hilfen zur Verfügung, die sich im Verlaufe eures Fortschritts weiter verbessern. Straßensperren werden dadurch beispielsweise mit stärkeren Fahrzeugen aufgestellt oder der Turbo presst euch noch tiefer in den Sitz. Geht ihr als Raser ins Rennen, gibt es neben den Verfolgungsjagden auch ganz normale Straßenrennen ohne Polizei sowie eine Jagd nach der schnellsten Zeit.
Dass ihr bei der Hetzjagd nur mit den teuersten Karossen dieser Welt durch Seacrest County düst, versteht sich für ein Need for Speed von selbst. Ob in der untersten Klasse von Sport über Performance, Super und Exoten bis hin zu Hyper - in allen fünf Kategorien habt ihr auf jeden Fall ein Geschoss unter dem Allerwertesten, das mindestens mal die 230 km/h packt. Audi, BMW, Dodge Viper, Bugatti Veyron, Koenigsegg, Lamborghini, McLaren, Porsche und diverse andere Marken sorgen für ein rundes Aufgebot in der Garage, unterscheiden sich vom Fahrgefühl her bis auf die Geschwindigkeit aber nicht besonders voneinander.
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