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Test - Heavy Rain : Neulich ein gutes Buch gelesen?

  • PS3
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Im Vorfeld schon als Thriller-Adventure der Extraklasse gehandelt, muss sich Heavy Rain endlich dem knallharten Test stellen. Wie gut ist die Mörderhatz wirklich? Wir haben das cineastische Erlebnis auf Herz und Nieren geprüft und klären euch im XXL-Review möglichst spoilerfrei über die Stärken und Schwächen auf.

Todbringender Regen

Sie waren unschuldige Kinder. Acht Kinder. In gerade einmal drei Jahren acht Morde, die das Leben der Angehörigen zerstört haben. Alle Morde haben mehrere Dinge gemeinsam: Sie ereigneten sich immer zur Regenzeit im Herbst, sie sind in der Nähe von Bahngleisen passiert, auf der Leiche befand sich jeweils eine Orchidee und in der Hand des Opfers lag ein gefaltetes Papierfigürchen im Origami-Stil. Alle acht Knaben waren vor ihrem Tod drei bis fünf Tage verschwunden, je nach Stärke der Regenfälle. Alle acht sind ertrunken - ertrunken in Regenwasser. Und nun regnet es schon wieder, es ist wieder Herbst ... der von der Presse als „Origami-Killer" bezeichnete Mörder hat erneut zugeschlagen.

Ausgerechnet Shaun, der Sohn von Ethan Mars, befindet sich in den Fängen des Wahnsinnigen. Ethan verlor durch einen Unfall bereits seinen ersten Sohn und leidet seitdem schrecklich an Gewissensbissen. Seine vorbildliche Ehe und seine Bilderbuchkarriere als Architekt gingen den Bach runter. Zutiefst verzweifelt macht sich Ethan auf, seinen zweiten Sohn zu finden, um nicht schon wieder die Schuld am Tod eines Zöglings auf sich nehmen zu müssen. Es scheint ganz so, als würde sich der Origami-Killer am Schmerz des Vaters laben, denn er schickt ihm Botschaften. Genauer gesagt handelt es sich um Aufträge sowie Puzzleteile für weitere Schritte von Ethans Suche. Der Killer scheint den Versager testen zu wollen: Wie weit bist du bereit zu gehen, um das Leben deines Kindes zu retten?

Vier Menschen, eine Geschichte

Doch Ethan ist stärker, als er auf den ersten Blick wirkt. Es sieht so aus, als könnte er im Gegensatz zu den Eltern der bisherigen Opfer die Prüfungen schaffen. Während der Vater also in erster Linie seinen Sohn retten will, ist das bei den drei anderen Hauptfiguren von Heavy Rain etwas anders. Der dickbäuchige Ex-Cop und Privatschnüffler Scott Shelby ist vielmehr daran interessiert, dem Killer das Handwerk zu legen. Der Asthmatiker mit dem gemütlichen Äußeren und den knallharten Fäusten fahndet bei den Eltern der bisherigen Opfer nach Spuren. Die feuchte Luft macht ihm allerdings mehr denn je zu schaffen. Wer wird am Ende den längeren Atem haben - Shelby oder der Killer?

Heavy Rain - Video Review
Heavy Rain ist definitiv einer der ungewöhnlichsten Titel der in letzter Zeit erschienen ist. In unserem Video Review gehen wir ausführlich auf das eigenwillige Gameplay und die packende Story ein.

Ein FBI-Agent namens Norman Jayden ist ebenfalls auf der Suche nach dem Mörder. Er soll die örtliche Polizei unterstützen, die wegen der Morde massiv unter Druck steht. Jayden hat als Jungspund viel Theorie, aber noch nicht die harte Realität des Polizeialltags kennengelernt. Dieses Manko wird im Spiel aber bald nachgeholt. Denn sein brutaler Partner geht alles andere als nach den Vorschriften vor, nicht so wie Jayden es auf der Polizeischule gelernt hat. Mit Grips, kühler Analyse der Fakten und mit der Unterstützung modernster Hightech-Gadgets will der drogensüchtige FBI-Agent den Killer aufspüren. Die junge Reporterin Madison Paige leidet derweil bei Regen an Schlafstörungen. Nach einer alptraumhaften Nacht versucht sie, in einem Motel Schlaf zu finden. Dort begegnet sie Ethan und beschließt, ihm zu helfen. Vielleicht stößt ihre Journalistenspürnase ja auf die richtige Spur ...

Handlung ist alles

Heavy Rain als klassisches Adventure zu beschreiben, würde den Nagel nicht auf den Kopf treffen. Ein Action-Adventure ist es aber auch nicht. Tatsächlich handelt es sich bei dem PS3-Titel um einen spielbaren Thriller, der seine Wurzeln in dem Genre der „Interactive Movies" nicht verbergen kann. Anders als bei einem Point-&-Click- oder gar einem Action-Adventure geht es in dem neuesten Spross von Quantic Dream (Fahrenheit) im Grunde nur darum, eine spannende Geschichte zu erzählen. Variantenreiche Rätsel? Ausgefeilte Spielmechanik? Das dürft ihr nicht erwarten. Stattdessen bekommt ihr vielschichtige Charaktere, interessante Dialoge, eine sehr erwachsene Thematik und vor allem eine geniale Atmosphäre vorgesetzt.

Trotzdem ist die Suche nach dem Origami-Killer kein von selbst ablaufender Film. Ihr steuert je nach Szene eine der vier Hauptfiguren aus der Third-Person-Ansicht und interagiert auf Knopfdruck oder per Analog-Stick mit der Umgebung. Kommt ihr etwa an einem Schrank vorbei, vollführt ihr eine eingeblendete Analog-Stick-Bewegung, worauf euer Alter Ego den Schrank öffnet. Die Schultertasten kommen ebenfalls je nach Handlung zum Einsatz, die Buttons ebenso. Im Grunde erinnert dieses System an Quick-Time-Events, ist aber recht clever gestaltet.

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