Preview - Gothic 2 : Gothic 2
- PC
Mit Freuden erinnern sich Rollenspieler noch an das epische Meisterwerk 'Gothic', das vor längerer Zeit die Messlatte im Rollenspiel-Bereich trotz einiger Mankos um einiges höher setzte. Um so größer die Freude, als mit 'Gothic 2' ein Sequel angekündigt wurde. Nachdem wir bereits im letzten Monat erste Eindrücke bei einem Event von Publisher JoWooD sammeln konnten, flatterte nun eine erste spielbare Version von 'Gothic 2' auf den Redaktionstisch, die dort natürlich keinen Staub ansetzte, sondern sofort auf unsere Rechner wanderte.
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Zur Story: Wie sich Besitzer von 'Gothic' sicher erinnern, hatte es der namenlose Held des Spieles letztendlich geschafft, den 'Schläfer' zu besiegen und die Barriere rund um die Sträflingskolonie im Minental zu zerstören. Dummerweise landete ein Stapel Trümmer auf unserem wackeren Streiter, was ihm natürlich gesundheitlich nur wenig gut bekam. Aber das hindert den Magier Xardas nicht daran, den Helden zu reaktivieren, der sich nun – stark geschwächt auf Level 1 – neuen Aufgaben widmen soll. Es gibt nämlich wieder neuen Ärger im Lande, Drachen und Orks strömen ins Minental, während die Paladine des Königs verzweifelt versuchen, der Lage Herr zu werden. Ein mächtiges Artefakt, das Auge Innos, soll helfen, die Bedrohung abzuwenden und natürlich ist es unser namenloser Held, der eben jenes Artefakt beschaffen soll, was sich aber als gar nicht so einfach entpuppt. Wie es sich für ein zünftiges Rollenspiel gehört, bekommt ihr es nämlich mit allerlei zwielichtigen Charakteren, zentnerweise Aufgaben und natürlich auch einer gehörigen Portion Monstern und anderem unangenehmen Viehzeug zu tun. Praktischerweise wird die Vorgeschichte nicht nur in einem umfangreichen Intro gezeigt, sondern auch bei den Dialogen mit einigen Charakteren, die bereits im ersten Teil ihren Auftritt hatten, sodass 'Gothic'-Neulinge einiges über die Hintergründe erfahren können.
Kämpfe mit Sinn und Verstand
Gleich zu Beginn des Spieles fällt erst mal auf, dass es im Gegensatz zu anderen Rollenspielen keine Charaktererstellung gibt, selbige ergibt sich nämlich quasi durch eure Aktionen und Entscheidungen im Spiel. Frisch informiert von Xardas stapft ihr also erst mal unbeschwert in die Wildnis und dürft euch mit einigen Tierchen wie Wölfen und Ratten beschäftigen. Dabei habt ihr Gelegenheit, euch an die im Vergleich zum Vorgänger stark verbesserte Steuerung zu gewöhnen. Die Zeiten von reinem Tastatur-Gewurschtel sind vorbei, nun kommt auch die Maus zum Einsatz. Mit der Tastatur lenkt ihr und bearbeitet euer Inventar, mit der Maus werden Aktionen ausgeführt. Beeindrucken kann dabei das recht komplexe Kampfsystem. Mit der Maus wird der Gegner fixiert, mit den Bewegungstasten führt ihr dann unterschiedliche Manöver wie Seitenhiebe oder Parieren aus. Mit steigender Kampfkraft des Charakters könnt ihr sogar Kombo-Moves antriggern. Damit bekommen die Kämpfe eine nicht zu unterschätzende strategische Note, mit reinem Gekloppe werdet ihr oftmals alt aussehen, gut getimte Schläge hingegen zeigen mehr Erfolg, unter anderen auch mal in Form von kritischen Treffern.
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Auch zahlt es sich aus, vorsichtig an Gegnergruppen heranzugehen und zu versuchen, einzelne Gegner aus der Gruppe herauszulocken. Speziell Tiere verhalten sich so, dass zunächst eine Warnphase eingeleitet wird, wenn ihr ihnen zu nahe kommt, verkrümelt ihr euch dann nicht, folgt der Angriff, wobei einige Tierarten wie Wölfe immer im Rudel angreifen. Mitunter zahlt es sich auch aus, einem Kampf weiträumig aus dem Weg zu gehen, denn die Gegner sind innerhalb der Spielwelt bunt gemischt und nicht selten sind anfänglich noch zu schwere Brocken dabei. Oftmals entpuppt sich aber auch ein Kadaver auf dem Fluchtweg als die Rettung, denn die Tierchen sind nicht dumm und ziehen tote Beute durchaus der wehrhaften lebendigen Beute vor. Hinzu kommt, dass sich im Laufe der fünf Kapitel des Spieles die Monster-Bevölkerung auch ändert und immer schwerere Gegner hinzukommen. Sind es anfangs noch Ratten und Wölfe, habt ihr es später mit Wargen, Orks und den guten alten Schnappern zu tun, wobei zahlreiche neue Gegnertypen vertreten sind. Ähnliches gilt für menschliche Gegner, wobei ihr schon an deren Aussehen recht gut erkennen könnt, ob ihr ihnen gewachsen seid oder nicht. Regelmäßiges Speichern kann jedenfalls nicht schaden.
Besagte Kämpfe bringen euch im Erfolgsfall nicht nur Erfahrungspunkte, sondern ihr könnt die erledigten Gegner auch durchsuchen und mitunter das eine oder andere nützliche Objekt zu Tage fördern. Unterwegs findet ihr des Weiteren wahre Massen an Kräutern und Pflanzen, sei es zu Heilzwecken, zum Auffüllen des Mana-Vorrats oder für eventuelle spätere alchemistische Aktivitäten.
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Farbige Charaktere en masse
Nachdem ihr euch durch die ersten Monster geprügelt habt, kommt ihr zunächst zu einem Bauernhof und später zu einer Stadt. Hier trefft ihr auf reichlich Charaktere, von denen es sozusagen zwei Kategorien gibt. Allgemein bezeichnete Charaktere wie 'Bauer' oder 'Stadtwache' bieten euch auch nur allgemeine Infos und Wegbeschreibungen, Charaktere mit Eigennamen hingegen haben euch wichtigere Dinge zu verkünden und oftmals auch Aufgaben für euch. Davon gibt es jede Menge, teils recht simpel, teils enorm komplex, teils optional, teils mit der erstklassigen und wendungsreichen Story verwoben. Es lohnt sich, den optionalen Aufgaben nachzugehen und auch die umfangreiche Spielwelt zu erkunden, denn das bringt Erfahrungspunkte und damit nicht unbeträchtliche Vorteile für die Aufgaben der Hauptstory, denn die Gegner und Missionen, mit denen ihr es darin zu tun bekommt, sind alles andere als einfach. Erfreulich ist ebenfalls, dass ihr einige alte Bekannte wie Lee, Lares, Diego und ein paar andere wieder treffen werdet.
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