Special - Battlefield Bad Company 2 Event-Bericht : Die Schlacht von Österreich
- PC
Natürlich darf auf den neuen Schlachtfeldern schon geschossen, getötet und gestorben werden - Battlefield Bad Company 2 steht ja auch bereits in den Verkaufsregalen. Wir nahmen beim Wiener Launch-Event im Heeresgeschichtlichen Museum vergangene Woche schon die Controller in die Hand. Der Nachbericht.
Was waren das noch für Zeiten, als ich mich mit meinen Jungs allnächtlich auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad traf und ein paar Stunden in die grüne Hölle ausrückte. Als linker Bordschütze etwa, während die Kameraden das rechte MG und die Steuerung des Helis übernahmen. Und übers Headset haben wir uns immer so informationsschwangere Sätze zugefunkt wie etwa: „Ich kann dich sehen!", „Hey, du hast mich abgeknallt!" oder „Haltet die Stellung, Männer, ich geh jetzt mal ein Bier (wahlweise auch Fruchtsaft oder Cola) holen." Mit dieser In-Field-Ausbildung war ich natürlich besonders gespannt auf den neuen Teil der Electronic-Arts-Reihe.
Als Böhmen noch bei Österreich war
Ort der Veranstaltung war das Heeresgeschichtliche Museum Österreichs. Das liegt im Wiener Arsenal, einem riesigen Gebäudekomplex aus roten Backsteinbauten im Südosten von Wien. Während Bestehens der kaiserlichen Donaumonarchie waren eine Waffenfabrik, ein Waffendepot und eine Kaserne darin untergebracht. Durch das riesige Eingangstor schreite ich in die Feldherrenhalle. 56 Statuen der berühmtesten österreichischen Feldherren - alle aus Carrara-Marmor - stehen an den 14 Säulen im prachtvollen Eingangsbereich des Hauses. Unter dem steinernen Blick von Prinz Eugen und Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, die beide in den Türkenkriegen gekämpft haben, treten mir zwei junge Herren im Stahlhelm und Camouflage-Hose entgegen.
Electronic Arts hat mit offenen Veranstaltungen, also Events, zu denen nicht nur ausgewählte Journalisten geladen sind, sondern jedermann hingehen kann, schon gute Erfahrungen gemacht. Deshalb kommt auch heute Abend jeder hier rein. Und so schaue ich mich gleich um und beziehe an einem der acht Xbox-360-Gefechtsstände Stellung. Ein kurzer Blick auf die anderen kleinen Bildschirme verrät mir, dass ich hier in keine Mehrspielerkarte einsteigen werde, sondern jeder nur stur seine eigene Kampagne zocken darf. Egal.
Das Xbox-360-Gemetzel
Während der Kerl neben mir in den warmen Dschungel marschieren durfte, stehe ich mitten im Schnee. Und schieße mich durch ein verschneites Dorf. Immer neue Feinde landen mit Helikoptern. Verdammt, schon wieder ist der Rand meines Bildschirms mit meinem Blut bespritzt, was hier so viel bedeutet wie: Geh verdammt schnell in Deckung oder es ist gleich vorbei! Worum es genau in dieser Mission geht - angeblich befinden wir uns ja gerade in Alaska -, kann ich nicht sagen. Denn ich muss weiterschießen. Die Kerle gehen nicht nur in Deckung, sondern kommen auch immer näher. Also vorwärts! Los, Jungs! Meine Kameraden ziehen natürlich mit. Vorsicht! Die haben sich im Bus verschanzt! Idioten aber auch. Das Ganze endet mit einer schönen Explosion.
Es ist Krieg - aber ohne Ton
Leider ist davon aber nichts zu hören. Denn erstens ist der Ton bei sämtlichen Spielstationen abgedreht und zweitens werden wir von einem DJ beschallt, der die Veranstaltung mit einer Disco verwechselt. Und das mindert das Spielerlebnis irgendwie. Andererseits würden die unzähligen Maschinengewehre, Granaten und Panzerfäuste der verschiedenen Kriegsschauplätze auch keine stimmige Klangwolke ergeben. Dafür sieht es jedenfalls recht ansprechend aus. Zwar reichen die Details nicht an ein Crysis heran und auch Uncharted 2 ist noch ein Bonuslevel darüber. Aber mal ehrlich: Haben wir uns schon jemals über verschwommene Kratzer in Wänden beschwert, wenn wir dahinter wunderbar Gegner abmurksen konnten?
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