Test - Army of Two: The 40th Day : Duo, zwei Knarren, Shanghai
- PS3
Rios und Salem sind wieder da: Das brachiale Söldnerduo lässt diesmal in einem zerstörten Shanghai die Bleispritzen sprechen. Lohnt sich der Ausflug nach Asien? Wir haben die Maske tief ins Gesicht gezogen, die Wummen umgeschnallt und den Sarkasmusmodus auf Empfang gestellt.
Ich bin ein Söldner, holt mich hier raus!
In der heutigen Zeit wird alles kleiner. Man denke bloß an Handys, Computer oder die Aufmerksamkeitsspanne des durchschnittlichen Teenagers. Selbst Armeen werden immer kompakter, zumindest wenn wir Electronic Arts und Army of Two glauben wollen. Dem Konzern TransWorld Operations reichen zwei durchgeknallte Waffenexperten, die als Miniarmee an Brandherden rund um die Welt eingesetzt werden. Diese beiden Haudegen sind in Army of Two: 40th Day erneut Tyson Rios und Elliot Salem, die für einen dicken Gehaltsscheck so ziemlich alles tun würden ... solange sie dabei möglichst viel Chaos, fette Explosionen und bleihaltige Luft zurücklassen dürfen.
In ihrem neuesten Einsatz wird es jedoch selbst diesen Maulhelden in puncto Explosionen und Chaos zu viel: Ganz Shanghai wird von Raketen in Schutt und Asche gelegt. Eigentlich wollten Rios und Salem bloß leichtes Geld verdienen, indem sie ein paar Terroristen ausschalten. Mitten in dem apokalyptischen Katastrophenszenario heißt es nun aber erst mal, unbeschadet aus der kollabierenden Asia-Metropole abzuhauen, die plötzlich überall lauernden Schergen auszuschalten und nebenher noch herauszufinden, wer hinter den Angriffen steckt. Dass dabei die Hintergrundgeschichte auf Sparflamme köchelt, nicht mal mit einem durchschnittlichen B-Movie-Skript mithalten kann und auch noch so manches Logikloch aufreißt, stört wohl weder die beiden Söldner noch den gemeinen Actionfan.
Aggro mit Köpfchen
Das erste Army of Two litt an einigen Schwächen, bot dafür aber diverse Schauplätze auf der ganzen Welt. The 40th Day konzentriert sich dagegen auf Shanghai. Dank diverser Stadtviertel inklusive eines Bankerdistrikts, eines traditionellen Quartiers, Hochhausbaustellen und sogar eines Zoo-Vergnügungsparks ist zwar für etwas Abwechslung gesorgt, trotzdem hätten richtige Ortswechsel nicht geschadet. So wirkt der neue Einsatz auf den ersten Blick wie ein Missions-Add-on. Fairerweise muss man aber erwähnen, dass die Entwickler nicht auf der faulen Haut gelegen sind. Zahlreiche Mankos des Erstlings wurden ausgemerzt. An erster Stelle gilt dies vor allem für die KI. Diese ist zwar nach wie vor nicht auf Halo-Niveau, stößt einem aber auch nicht mehr wie einst im Vorgänger sauer auf.
Die KI ist deshalb so wichtig, weil Army of Two: The 40th Day ein reinrassiger Koop-Shooter aus der Third-Person-Ansicht ist. Seid ihr alleine unterwegs, übernimmt die KI euren Partner. Manchmal wünscht ihr euch zwar, dass der KI-Kumpel etwas forscher agieren würde, dafür stört er aber nicht mehr durch hirnverbrannte Aktionen. Die KI ist aber auch im Koop-Modus wichtig, denn nur mit halbwegs brauchbaren Schergen machen Duo-Ballereien doch erst richtig Spaß.
Hierbei kommt einmal mehr die Aggro-Anzeige zum Einsatz: Ballert ihr drauflos, zieht ihr die Aufmerksamkeit der Feinde auf euch; die perfekte Gelegenheit für euren Kumpel, die Gegner in die Mangel zu nehmen. Erneut ist es zwar etwas seltsam, dass der Nicht-Aggro-Kämpfer für die bösen Terroristen fast unsichtbar erscheint, aber immerhin versuchen die Gegner, euch einigermaßen intelligent anzugreifen, sich an die Situation sowie an den Schauplatz anzupassen und sich auch mal zurückzuziehen.
Das Aggro-System wirkt weniger aufgesetzt als noch im Vorgänger, zumal die Duelle etwas dynamischer ablaufen. Eine wichtige Hilfe ist das neue Hightech-GPS in den Masken der beiden Söldner. Auf Knopfdruck wird sofort eure Umgebung gescannt. Ihr seht nun, wo sich die Gegner verstecken und sogar welchen Rang sie haben. Das ist deshalb von Bedeutung, weil das Verhaften von Feinden und das Geiselnehmen wichtiger ist als im Vorgänger.
Es gibt Waffenkisten, die sich schließen, wenn ihr zu auffällig rumballert. Da in diesen Kisten praktische Upgrades lauern, lohnt sich zuweilen ein bedachtes Vorgehen. Über das GPS-System könnt ihr eure Angriffe besser planen und somit auch das Aggro-Feature gezielter einsetzen. Netter Nebeneffekt: Das GPS zeigt euch auch noch gleich den Weg zum nächsten Missionsziel. Ebenfalls werden euch Zivilisten angezeigt, die ihr für Boni schützen könnt.
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