Test - Yaiba: Ninja Gaiden Z : Blutige Zombie-Schnetzelei
- PS3
Abgetrennte Gliedmaßen, rollende Köpfe und literweise Blut - Yaiba: Ninja Gaiden Z ist eine Metzelorgie, wie sie nur Team Ninja auf die Beine stellen kann. Dabei drehen die Entwickler den Spieß um und schicken euch als böser Ninjakrieger Yaiba auf Rachefeldzug gegen den Serienhelden Ryu Hayabusa. Das Spin-off zur Hauptreihe konzentriert sich dabei voll und ganz aufs Schnetzeln und lädt zum brutalen Klingenballett ein. Ein Metzelfest für Ninja-Fans oder ein Fall für den Fleischwolf? Wir haben im Test die Klinge geschwungen.
„Ich hätte dich schon vor 15 Ninjas töten sollen!“ Mit diesen Worten begrüßt Yaiba seinen Erzfeind Ryu Hayabusa - und kassiert im anschließenden Zweikampf prompt einen Schwerthieb, der ihn ein Auge, einen Arm und beinahe sein Leben kostet. Doch eine mysteriöse Organisation flickt den Krieger wieder zusammen. Mit einer Terminator-Linse, einem angeflanschtem Cyborg-Arm und einer Batterie im Brustkorb erwacht Yaiba inmitten einer Zombie-Apokalypse, die ihn aber nicht davon abhält, seine Rechnung mit Ryu zu begleichen. Im Prinzip lässt sich die Geschichte auf das Thema Rachefeldzug herunterbrechen, auch wenn das nicht ganz fair wäre, weil die Handlung tatsächlich viel komplexer ist und es hin und wieder kleine Überraschungen und Wendungen gibt, die wir aber nicht verraten wollen. Zudem strotzen die Dialoge sowie die Comic-artigen Videosequenzen nur so vor süffisanten Gags.
Feuriger Blutcocktail
Das fängt schon bei der Präsentation des Spiels an: Sämtliche Zombies und Monster, die euch vor die Klinge laufen, werden beim ersten Auftritt mit einem Schriftzug vorgestellt. Wenn euch etwa im Krieg gefallene Soldatenzombies als „die Untoteren“ entgegen schlurfen und aus einem Flammenmeer „Der heilige Röster“ stapft, trotzen eure Mundwinkel der Schwerkraft - zumal Yaiba: Ninja Gaiden Z so brutal inszeniert ist, dass man es unmöglich ernst nehmen kann. Es rollen Köpfe über den Boden und schlaffe Körper werden durch die Luft gewirbelt. Während ihr im Adrenalindauerrausch auf die Knöpfchen haut, zerplatzen Schleimmonster und Zombies zu einer trüben Blutsuppe, in der Fleischstückchen schwimmen wie in einer Soljanka. Der Ab-18-Aufkleber der USK kommt nicht von ungefähr: In der Metzelorgie fließt mehr rote Soße als in einer Ketchup-Fabrik. Das Spiel gehört ausschließlich in die Hände von Erwachsenen.
Das Spielprinzip gehört zu der Sorte, die man leicht erlernt und schwer meistert. Mit drei Aktionstasten schwingt ihr entweder euer Schwert, drescht mit dem Cyborg-Arm Dellen in Zombieschädel oder fuchtelt mit eurem Flegel herum. Letzterer entpuppt sich als nützliche Kettenwaffe, die wie in God of War Feinde auf Distanz hält. Anschließend rauscht ihr per Ausweichmanöver blitzschnell ins Getümmel und nehmt die Untoten auseinander. Das funktioniert jedoch nur bei gewöhnlichen Zombies. Dickere Raufbold-Matschbirnen, fiese Clowns und feuerspuckende Fleischklopse verlangen jeweils eine eigene Taktik und schicken euch schneller auf die Bretter als ihr „Ninja“ sagen könnt.
Anspruchsvoll wie Ninja Gaiden
Überhaupt orientiert sich das Spiel an der Ninja-Gaiden-Serie. Wer Block und Konter nicht beherrscht und stupide drauflos prügelt, beißt sich spätestens an den knüppelharten Mini-Bossen die Zähne aus. Das liegt zuweilen auch an den effektgeladenen Massenschlachten, in denen schnell die Übersicht flöten geht. Grelle Blitzgewitter, gemischt mit Schleimpfützen und Feuersäulen, vernebeln eure Sicht und machen die Gefechte nicht gerade einfacher. Glücklicherweise halten die fairen Rücksetzpunkte den Frust in Grenzen, auch wenn die Ladezeiten etwas kürzer hätten ausfallen dürfen. Auf dem einfachsten der drei Schwierigkeitsgrade haben aber auch Einsteiger eine Chance, bis zu den Credits zu kommen. Kehrseite der Ninjaklinge ist allerdings die Spielzeit: Wer es sich zu einfach macht, rauscht förmlich durch die sieben Missionen umfassende Kampagne und schickt den letzten Bösewicht in unter fünf Stunden auf die Matte.
Kommentarezum Artikel