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Preview - XCOM 2: War of the Chosen : Zombies, Aliens, Mittelerde

  • PC
  • PS4
  • One
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XCOM 2 kam gut an bei den Fans rundenbasierter Strategie, die rein quantitativ ja leider nicht so sehr verwöhnt werden. Die Ankündigung der Erweiterung War of the Chosen kurz vor der E3 war dennoch ein wenig überraschend. Doch die Vorfreude ist groß, denn Firaxis ist bekannt dafür, mit seinen Add-ons aus guten Spielen noch deutliche bessere zu machen – siehe XCOM: Enemy Within oder die zahlreichen Civilization-Erweiterungen. Daher nutzten wir die Chance, bei 2K einen ersten Einblick zu erhaschen.

Wer glaubt, dass es in XCOM 2: War of the Chosen einfach nur ein paar neue Missionen und vielleicht eine neue Soldatenklasse gibt, der täuscht sich gewaltig. Firaxis hat sich unter anderem vom Nemesis-System aus Mordors Schatten inspirieren lassen und verpasst uns ganz neue Elemente im gnadenlosen Kampf gegen die fiesen Aliens von Advent, die bekanntermaßen die Vorherrschaft auf unserem Heimatplaneten übernommen haben.

Bosse mit einer Prise Nemesis

Die wohl wichtigste Neuerung sind die Chosen, neue Bossgegner, mit denen ihr es während der Kampagne immer wieder zu tun bekommt. Alle drei Chosen besitzen eigene Kampfstile und Fähigkeiten, leveln während des Spiels auf und entwickeln neue Stärken und Schwächen, um euch in den Hintern zu treten. Der Assassine bevorzugt Stealth und den direkten Nahkampf mit der Klinge, womit er verheerenden Schaden anrichtet und Überlebende zunächst benommen zurücklässt. Der Hunter setzt auf den Fernkampf mit dem Scharfschützengewehr und der Warlock voll auf die Kraft seines Geistes.

Diese Gegner zu besiegen, ist eine harte Nummer, denn wenn es eng wird, ziehen sich die Chosen zurück, um sich zu erholen und neue Kräfte zu entwickeln. Der Assassine in unserer Mission war beispielsweise immun gegen Sprengstoffe und die Overwatch-Funktion sowie Reflexschüsse, dafür aber anfällig für fokussierte Angriffe von mindestens drei Soldaten, wodurch er vermehrt Schaden nahm.

Und sie verfügen über so etwas wie Persönlichkeit, erinnern sich an frühere Begegnungen und reagieren darauf. So etwas kennen wir von den Orks aus Mittelerde: Mordors Schatten. Die Kämpfe gegen die Chosen werden immer ein Überraschungsmoment haben, denn natürlich wissen wir nicht, welche neuen Fähigkeiten sie zwischenzeitlich entwickelt haben.

Buhlen um Unterstützung

Ebenfalls neu sind die drei Widerstandsfraktionen. Nach und nach werden wir von ihren Fähigkeiten profitieren können, allerdings müssen wir im Rahmen neuer Missionen zunächst dafür sorgen, dass sie uns überhaupt unterstützen. Die Reaper setzen voll auf Stealth und können auf dem Schlachtfeld nahezu unentdeckt vorgehen. Bei den Skirmishern handelt es sich um ehemalige Advent-Soldaten, die im Kampf sehr variabel agieren. Die Templars wiederum nutzen bionische Kräfte und werden mit jedem getöteten Gegner immer stärker. Auch diese drei Fraktionen sollen mit ihren Fähigkeiten für mehr Dynamik und mehr Möglichkeiten im Kampf sorgen.

In der von uns bei 2K gespielten Mission müssen wir jeweils mit zwei Soldaten ein Mitglied der Reaper und eins der Skirmisher zu einem Treffpunkt eskortieren. Keine leichte Sache, denn wir bekommen es sogleich mit neuen Gegnern zu tun. Die Lost haben mit den Advent nichts zu tun, es handelt sich eher um Zombie-ähnliche Kreaturen, die in ganzen Schwärmen versuchen nah genug heranzukommen, um in den Nahkampf zu gehen.

Neuerungen im Kampf

Beim Kampf gegen die Lost entdecken wir, dass es neuerdings Kill-Chains gibt, die uns bei einem tödlichen Treffer mit einer Standardwaffe eine zusätzliche Aktion in der jeweiligen Runde bescheren. Eine clevere Lösung, um den Scharen der Lost Herr zu werden. Das funktioniert aber auch nur gegen diese Gegner, da sie im Gegensatz zu den stärkeren Advent über relativ wenig Lebenspunkte verfügen.

So kann ein einzelner Sniper mit seiner Pistole durchaus ein ganzes Rudel Lost ausschalten. Die reine Masse macht sie aber dennoch zur Gefahr, zumal durch Geräusche wie bei einer Explosion noch weitere Scharen angelockt werden. Zudem spawnen sie relativ unvorhersehbar, was eine schwierige Situation durchaus verschärfen kann.

Um den neuen Gegnern hinreichend Paroli bieten zu können, gibt es nicht zuletzt dank der neuen Fraktionen natürlich auch neue Fertigkeiten, denn auch die Skilltrees der Soldaten wurden überarbeitet. Reaper beispielsweise können unsichtbar werden, überdies Claymore-Minen legen und sie gezielt mit einem Schuss explodieren lassen. Der Skirmisher verfügt über einen Greifhaken, mit dem er höher gelegene Areale erreicht oder Gegner zu sich heranzieht, um sie im Nahkampf zu erledigen. Praktisch: Die Verwendung des Greifhakens kostet keine Aktionspunkte. Er bietet somit neue Möglichkeiten, hat dafür aber einen Cool-down von mehreren Runden.

Eine weitere Neuerung ist die Kampfbruderschaft. Sind zwei Soldaten immer wieder mal zusammen im Einsatz, entwickeln sie eine feste Bindung und werden zu Kampfgenossen. Dieses Band kann im Kampf oder beim Training noch weiter gestärkt werden. Ein Effekt davon ist, dass die beiden eine neue Fertigkeit bekommen, mit der sie ihrem Partner im Kampf einen zusätzlichen Aktionspunkt gewähren können. Keine schlechte Sache, wenn einer der beiden beispielsweise durch einen Fehlschuss mal in die Bredouille gerät. In der Basis gibt es für solche Kampfbrüder sogar einen Fotomodus für die Andenkenwand.

XCOM 2: War of the Chosen - E3 2017 Announcement Trailer
XCOM 2 bekommt mit War of the Chose wieder eine neue Erweiterung spendiert.

Nur die Spitze des Eisbergs

Die gespielte Mission „Lost and abandoned“ zeigte schon ganz gut, welches Potenzial in den Neuerungen steckt, auch wenn sie offensichtlich noch recht früh im Spiel angesetzt ist. Es kommt allerdings noch einiges hinzu, was wir in den Missionen noch nicht ausprobieren konnten, uns XCOM-Designer Jake Solomon aber im Interview verriet und wir zum Teil auch in den Menüs noch entdeckten. Nahezu alles im DLC steht unter der Prämisse, das Geschehen von XCOM 2 dynamischer und persönlicher zu gestalten.

Offenbar können Soldaten nun während der Kämpfe nicht nur verletzt werden, sondern auch ermüden. Das schwächt ihre Willensstärke und macht sie anfällig für Traumata. Ihr müsst also nicht nur darauf achten, eure Squads effektiv zusammenzustellen, sondern auch darauf, eure Soldaten immer wieder mal zu schonen und ihnen etwas Erholung zu gönnen, damit sie im Kampf nicht versagen.

Der Umfang der Erweiterung wird jedenfalls saftig, das Hauptspiel soll durch War of the Chosen wenigstens um die Hälfte vergrößert werden. Es gibt neue Missionstypen sowie neue Umgebungen, darunter verfallene und verlassene Städte, aber auch enge Areale wie Tunnelsysteme, in denen besondere Vorsicht angesagt ist. Schön: Das so verhasste Rundenlimit einiger Missionen des Hauptspiels wird wohl nicht mehr so stark zum Tragen kommen. Solomon betonte, dass man sich das Feedback der Fans, aber auch Ideen aus den Mods der PC-Version zu Herzen genommen habe. Auch bei der Basis und der Strategieebene soll sich einiges ändern.

Wunderbar ist natürlich die Nachricht, dass War of the Chosen gleichzeitig auf PC und Konsolen erscheint. Fans mussten ja beim Hauptspiel eine ganze Weile warten, bis der Titel auf die PlayStation 4 und die Xbox One kam. Das für die Portierung zuständige Studio, das auch die früheren XCOM-Titel in der Mangel hatte, wurde dieses Mal frühzeitig mit eingebunden. Dass die PC-Version erneut offen für Mods sein wird, müssen wir eigentlich nicht extra erwähnen.

Offen blieb allerdings die Frage, ob XCOM 2 irgendwann seinen Weg auf die Tablets findet wie seinerzeit XCOM: Enemy Within. Der Wunsch ist offenbar da, konkrete Pläne gibt es aber anscheinend nicht, zumal der Leistungshunger von XCOM 2 durchaus ein Problem für eine Tablet-Portierung darstellen kann.

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