Test - WWE '13 : Wrestling mit Attitüde
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The Rock, Triple H, "Stone Cold" Steve Austin, Mankind und der Undertaker: Sie stehen für die prägende Zeit im Sports-Entertainment-Geschäft. Die Attitude-Ära war ein besonderer Abschnitt in der WWE. Dementsprechend gebührend wird sie in WWE '13 gefeiert. Neben dieser Geschichtsstunde gibt es in diesem Jahr einige Veränderungen im Ring. Sie alle dienen dem Spektakel, das die Zuschauer aus den TV-Shows kennen. Doch ist die Wrestling-Simulation mittlerweile mehr Schein als sein?
Anstatt wie im letzten Jahr mit der "Road to Wrestlemania" eigene Geschichten zu erzählen, stützt sich Yukes dieses Mal auf historische Ereignisse. Die Wahl fiel auf die Attitude-Ära, die vielleicht bedeutendste Zeit in der Geschichte der WWE. Eine Phase, an die sich viele Wrestling-Fans noch heute gerne erinnern, auch wenn es für das Medienunternehmen eine schwierige war. Die Konkurrenz in Form der WCW hatte die Oberhand bei den Zuschauerquoten, nicht zuletzt weil sie ihrer Show "Monday Nitro" zur gleichen Zeit wie das WWE-Produkt sendeten. Vincent Kennedy McMahon, Vorsitzender der WWE, drohte mit seinem Unternehmen in die Bedeutungslosigkeit zu rutschen. Dann kam allerdings die Wende.
Interessante Geschichtsstunde
Diese Wende dürft ihr spielen. In sieben Kapiteln schlüpft ihr dabei in die Rolle unterschiedlicher Figuren, die die Attitude-Ära geprägt haben. Ihr fangt mit der D-Generation X an. Die Fraktion rund um Hunter Hearst Helmsley und Shawn Michaels gab im August 1997 den Startschuss für die kommenden chaotischen Jahre in der WWE. Später schlüpft ihr noch in die Haut von Mankind, "Stone Cold" Steve Austin oder dem Undertaker. Vor besonderen Momenten oder wichtigen Matches seht ihr kleine Videos, die über die Hintergründe informieren. Auch die Statistiken über die Quoten sind aus Sicht der Fans interessant.
Ohnehin bediente sich Yukes am reichhaltigen Archiv der WWE. So gibt es auch Zwischensequenzen in Spielegrafik, die auf Tonspuren aus der Show zurückgreifen. Das ist ein netter Kniff, auch wenn Begriffe wie WWF - so hieß der Verband, bevor die gleichnamige Naturschutzorganisation sich das Kürzel in einem Rechtsstreit sicherte - zensiert wurden. Trotzdem, gerade für Anhänger, an denen diese Zeit vorbeiging, bietet dieser Spielmodus einen tollen Überblick über die berühmte Ära, die auch spielerisch zu gefallen weiß. In den Kämpfen müsst ihr bestimmte Aufgaben erfüllen, um erfolgreich voranzuschreiten. Optionale Ziele erhöhen nicht nur die Authentizität, da sie sich an echte Ereignisse halten, sie schalten auch allerhand neue Objekte frei.
Die Kunst des Konterns
Im Ring wurde ebenfalls an einigen Schrauben gedreht. Der Aufbau des Kampfes ist realistischer, es geht technischer zur Sache. Griffe lassen sich leichter kontern, das Timing wurde im Gegensatz zu den Vorgängern entschärft. Gerade am Anfang entsteht so ein ansehnliches Hin und Her. Werden Aktionen erfolgreich ausgeführt, merkt ihr schnell, dass diese wuchtiger geworden sind. Die Athleten krachen nach einer Powerbomb und ähnlichen Manövern regelrecht auf die Matte. Schaut ihr alten Haudegen wie Bret Hart dabei zu, wie sie einen Piledriver ausführen, bekommt ihr schon beim Zuschauen Kopfschmerzen. Die Griffe, Würfe und Schläge sind aber nicht ganz so rabiat wie damals in WWE Smackdown: Here comes the Pain.
Besonders mit mehreren menschlichen Spielern kommt Freude auf. Doch WWE '13 hat Kinderkrankheiten aus den Vorjahren übernommen. Die künstliche Intelligenz lässt die Charaktere bisweilen planlos agieren und ohne Grund aus dem Ring steigen, nur um sie einige Sekunden später wieder hineinzuschicken. Manchmal bleiben sie abwartend vor ihren Kontrahenten stehen, ohne etwas zu unternehmen. Gegenstände wie Stühle, Tische und Leitern lassen sich freier einsetzen, verhalten sich bisweilen aber komisch. So fliegen zum Beispiele Stühle durch die Gegend, wenn ein Spieler darauf fällt. Es scheint so, als seien die Objekte federleicht.
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