Test - World Rally Championship 4 : World Rally Championship 4
- PS2
Freunde von Schotterpisten, Landstrassen und verschneiten Forstwegen mussten bislang etwas neidisch zu ihren PC-Kollegen schauen - damit ist jetzt aber Schluss: Sony schickt mit 'World Rally Championship' für PlayStation 2 einen gelungenen Renntitel auf die Strecke, um auch jenen Piloten etwas zu bieten, die von Slicks und Formel Eins nicht viel halten.
|
Nach den ganzen Formel Eins-Titeln auf der PlayStation 2 wurde es wohl langsam Zeit, dass auch für Offroad-Fans etwas geschaffen wurde. Klar, bereits in 'Gran Turismo 3 - A-spec' liessen sich ein paar Runden auf Schotter drehen - ein Ersatz war das allerdings keineswegs, sondern machte nur Lust auf mehr. Damit ist ja nun endlich Schluss, denn neben 'GTC Africa' kommt ein weiteres waschechtes Rally-Spiel auf den Markt, in dem ihr auf der ganzen Welt euer Können unter Beweis stellen könnt.
Bereits vom Umfang her wird euch hier nämlich einiges geboten, denn insgesamt wollen mehr als 80 verschiedene Strecken bewältigt werden, die natürlich nicht alle von Beginn weg wählbar sind. Lediglich vier Länder lassen sich am Anfang eurer Karriere im 'Einzelrennen' direkt anwählen, der Rest muss erst in der 'Meisterschaft' freigeschaltet werden - es gibt also viel zu tun.
Bereits nachdem ihr euch nun das erste Mal hinters Steuer setzt, werdet ihr euch über die gelungene Steuerung freuen. Schliesslich fällt und steht der Reiz eines jeden Spieles an diesem Punkt. Da macht es auch nichts, dass in diesem Titel die in den Formel Eins-Vertretern dieses Genres oft anzutreffende Fahrschule fehlt. Hier ist das eigentlich gar nicht nötig: Die Autos lassen sich bereits mit wenig Übung gehörig durch die Kurven scheuchen, was natürlich besonders Anfänger oder Neueinsteiger in den Rennsport freuen dürfte. Danben könnt ihr auch noch Richtungspfeile anzeigen lassen, die euch den Grad und die Richtung der nächsten Kurve anzeigt.
Nicht unwichtig ist daher in diesem Zusammenhang auch euer Co-Pilot, der euch diesbezüglich per Sprachausgabe ebenfalls warnt, wenn ihr auf eine Haarnadel-Kurve zurast. Im Gegensatz zu den Richtungspfeilen werdet ihr übrigens durch euren Mitfahrer deutlich besser informiert, da er auch noch die Distanz zur nächsten Richtungsänderung angibt - zumal sich bei den Pfeilen ein paar Fehler eingeschlichen haben und die Kurven wenigstens in zwei Beispielen, die mir aufgefallen sind, in die komplett andere Richtung verliefen.
|
Eine weitere Besonderheit, die wiederum den Einsteiger freuen dürfte, sind die drei verschiedenen Schwierigkeitsgrade, in denen ihr euch in eine Meisterschaft stürzen könnt. Diese unterscheiden sich nicht nur in den deutlich besseren Zeiten, in denen eure Gegner die Streckenabschnitte bewältigen, sondern auch in einem wichtigen Feature: Wählt ihr nämlich 'Anfänger', könnt ihr etwas missglückte Rennen kurzerhand neu starten. Dadurch lassen sich zwar einzelne Strecken wunderbar üben und die Gesamtmeisterschaft ist dann ebenfalls kein Problem mehr - allerdings habt ihr dann bereits auch alle Länder gesehen und es gibt eigentlich nichts Neues mehr zu entdecken. Wenigstens werden mit dieser Schwierigkeitseinstellung nicht auch noch alle Strecken dauerhaft und für die Einzelrennen freigeschaltet, so dass doch wenigstens noch ein kleiner Ansporn übrig bleibt, sich noch auf der Stufe 'Normal' oder 'Profi' durch die verschiedenen Etappen zu kämpfen.
Diese sind übrigens durchwegs abwechslungsreich und schön gestaltet, führen sie doch auch durch insgesamt 14 Länder, in denen wiederum fünf Etappen auf euch warten. In jedem dieser Austragungsländer müsst ihr euch mit verschiedenen Witterungsbedingungen und Strassenverhältnissen herumplagen. Während ihr beispielsweise in Argentinien über trockene Schotterpisten heizt, gilt es in Schweden auf schneebedeckten Strassen nicht in die Bäume links und rechts hineinzuschlittern. Natürlich fahrt ihr nicht nur bei eitel Sonneschein, sondern könnt auch bei Regenwetter beweisen, was ihr drauf habt. Wem das noch nicht genug ist, auf den warten auch noch Nachtrennen, in denen dann eine schnelle Reaktion gefragt ist.
|
Interessant im Zusammenhang mit den verschiedenen Ländern ist auch, dass - neben den landesspezifischen Eigenheiten - auch der Schwierigkeitsgrad der Etappen im Verlaufe der Meisterschaft zunimmt. Mit ein Grund dafür sind die Seitenbegrenzungen, die in späteren Rennen immer spärlicher vorhanden sind und natürlichen Hindernissen weichen. Dadurch wird es natürlich für Vollgas-Typen schwieriger, da fast keine schützenden Leitplanken die Fahrfehler mehr auffangen können.
Kommentarezum Artikel