Test - UFC 2009 Undisputed : Immer mitten in die Fresse rein
- PS3
- X360
Ist dieser Prozess abgeschlossen, könnt ihr zunächst im Training oder beim Sparring eure Werte verbessern. Letzteres müsst ihr aktiv bestreiten, es wiederholt sich jedoch auf Dauer etwas zu oft. Das Training an sich verläuft quasi automatisch und lässt die Werte des Kämpfers steigen. Jede Einheit nimmt eine Spielwoche in Anspruch, nach einigen Monaten kommt es dann zum ersten Kampf. Zwischendurch kümmert ihr euch noch um Interviews, Foto-Shootings und andere Events, die das Ansehen steigern und somit die Tür zu Titel-Matches öffnen.
Das alles macht viel Spaß und ist anfangs motivierend. Allerdings gibt es auch einige Schwachstellen. So wiederholen sich manche Aktionen (z.B. die Interviews) etwas zu oft. Nach einer gewissen Zeit spult man fast schon im Unterbewusstsein stets dieselben Aktionen ab, um sich von Match zu Match zu hangeln. Zudem spürt man im Kampf kaum Auswirkungen der zuvor gesteigerten Werte. Klar, wenn der Charakter ordentlich an Schnelligkeit zugelegt hat, ist er etwas flinker im Ring unterwegs und ein hohes Maß an Ausdauer lässt ihn mehr Treffer einstecken. Aufgrund der zahlreichen Attribute und Fertigkeiten hätten wir uns in dieser Hinsicht etwas mehr Tiefgang und Feinschliff gewünscht.
Hinzu kommt das Problem mit den Kampfstilen: Zwar spielt sich ein Wrestler anders als ein Karatekämpfer, allerdings halten sich die Unterschiede je nach gewähltem Stil in Grenzen. Das mag zwar realistisch sein, nimmt dem Spiel aber gleichzeitig auch wieder etwas vom erwünschten Tiefgang. Besonders gut gefallen hat uns jedoch die Möglichkeit, sämtliche Anzeigen, wie zum Beispiel die Lebensenergie, auszublenden. Somit seid ihr auf äußere Anzeichen (Blessuren, Wunden) angewiesen, um den Zustand der Akteure einzuschätzen. Das klappt nach etwas Eingewöhnung recht gut, wenn auch die Verletzungen zu geringe Auswirkungen auf den Gesamtzustand der Charaktere haben.
UFC in vollem Glanz
Nahezu über jeden Zweifel erhaben ist die Präsentation von UFC 2009 Undisputed. Die Berichterstattung samt Einlauf der insgesamt 80 Kämpfer reicht verdammt nahe an das TV-Vorbild heran und sprüht nur so vor Atmosphäre. Die Charaktere bewegen sich ebenso flüssig wie realistisch, nur selten hakelt es etwas bei den Übergängen. Zudem haben die Jungs von Yuke's viel Wert auf Details gelegt: Muskelstränge, flatternde Hosen und Blutspritzer sind nur einige Beispiele hierfür. In der PS3-Version haben wir stellenweise etwas Kantenflimmern beobachten können, was jedoch insgesamt nicht negativ ins Gewicht fällt. Ebenfalls sehr gut gelungen ist die Sprachausgabe. Zwar hat man sich an den Kommentatoren bald sattgehört, doch ihre Analysen und Sprüche sind stets auf die jeweils aktiven Kämpfer abgestimmt und sorgen für Fight-Night-Stimmung. Wenn dann noch der Ringrichter zur Vorstellung der Akteure ansetzt, dürfte es vor allem UFC-Fans die Tränen in die Augen treiben - allerdings vor Glück.
Übrigens hat UFC 2009 Undisputed auch einen Mehrspielermodus zu bieten, der zumindest lokal viel Spaß macht. Wenn man einem menschlichen Kontrahenten gegenübersteht, kommen Schadenfreude und andere Emotionen hinzu. Der Online-Modus hat uns jedoch in unseren Testläufen zur Weißglut getrieben: Verbindungsabbrüche, Lags und lange Wartezeiten waren an der Tagesordnung. Hier wollen wir zu einem späteren Zeitpunkt nochmals ansetzen und berichten euch dann von unseren Erfahrungen.
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