Test - Total War: Shogun 2 - Fall of the Samurai : Samurai als Schweizer Käse?
- PC
Der Kampf um das japanische Reich geht mit der autonomen Erweiterung Total War: Shogun 2 - Fall of the Samurai in eine neue Runde. Das für knapp 30 Euro erhältliche eigenständig lauffähige Add-on schickt euch in das 19. Jahrhundert, als der Westen und die Moderne auf die ehrenvollen Clans der Samurai sichtlich Einfluss genommen hatten. Nur mit blankem Stahl wird in dieser Zeit kein Krieg mehr gewonnen. Ob der Titel beim Schritt in das neue Jahrhundert stolpert oder sich Strategiefüchse und Total-War-Fans kräftige die Hände reiben dürfen? Wir wissen die Antwort darauf und haben uns mutig ins Schlachtengetümmel geworfen.
Wir stehen mit unserer Armee auf einer Anhöhe bereit, um für das japanische Vaterland in den Tod zu gehen. Die Morgensonne fächert ihre Lichtstrahlen über uns auf und lässt das blank polierte Eisen unserer Katana- und Wakizashi-Schwerter funkeln. Ein Meer aus kleinen Irrlichtern, die dem Feind dort unten im Tal wie eine mystische Bastion vorkommen muss. Ein ganzes Bataillon wagemutiger Bogenschützen und die Kavallerie schützen unsere Flanken. Das laue Lüftchen lässt die Banner wehen. Stille. Dann das Signal zum Angriff: Tosendes Gebrüll bringt das Tal zum Wanken - und der Feind? Der steht still und wartet, bis wir in seine Reichweite kommen. Dann passiert das Unfassbare, es donnert, es knallt, es kracht und Rauchschwaden steigen auf. Unsere Armee fällt binnen Sekunden - durch das Teufelswerkzeug aus dem Westen. Es ist ein Zeitalter angebrochen, in dem Kriege mit Kanonen und Pistolen gewonnen werden. Herzlich willkommen in Fall of the Samurai!
Japanische Geschichtsstunde
Bot der Strategiehit Shogun 2 schon einiges an japanischer Geschichte, so wird in dieser Erweiterung die Epoche der Samurai spannend weitergestrickt, ohne dass ihr das Hauptspiel benötigt. Vollgestopft mit neuen Inhalten, steht allen voran die Kampagne im Fokus. Das japanische Reich muss damit leben, dass die Zeit nicht stehen bleibt. So erlebt Japan einen tief einschneidenden Wandel. Ihr befindet euch im 19. Jahrhundert, genauer gesagt im Jahr 1864, also gut 300 Jahre nach den Geschehnissen des Hauptspiels.
In dieser Zeit herrscht ein gewaltiger Konflikt zwischen den Befürwortern eines Kaiserreichs und den Shogunaten. Während die Samurai auf Traditionen und Eigenständigkeit setzen, will der Rest der Kriegsfürsten wieder einen Kaiser, aber auch den militärisch-technologischen Fortschritt. Für die Weiterentwicklung des Landes müsste man sich aber dem modernen Westen öffnen. Amerikaner, Niederländer, Briten und Franzosen sind derweil schon mit ihren prunkvollen Schiffen angekommen. Das Volk ist gespalten, befindet sich in Aufruhr und Japan scheint zu zerbrechen. Ein Krieg ist unumgänglich und ihr müsst nun entscheiden, ob ihr das Land der aufgehenden Sonne in die Moderne schickt oder die altehrwürdigen Samurai siegen lasst.
Noch mehr Streitbares
Man hat es ja nicht leicht in Zeiten wie diesen, da sich die japanischen Clans um die Ländereien, politische Macht und Moneten streiten. In dieser Erweiterung kommen sechs neue Clans hinzu: die Aizu, Nagaoka und Jozai aufseiten der Shogunate, die Choshu, Satsuma und Tosa auf der kaiserlichen Seite. Somit befindet sich genügend Potenzial im Land, um sich herrlich zu bekriegen. Wie zuvor sucht man sich einen Clan aus, mit dem man entweder für ein neues Kaiserreich und die Moderne kämpft oder sich den Interessen der Shogunate anschließt. Jeder Clan hat wie zuvor seine Stärken und Schwächen, die auch den Schwierigkeitsgrad des Spiels beeinflussen.
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