Special - Super NES: 10 Gründe für den Kult : Warum es alle Konkurrenten aussticht
Platz 8: Ohrenschmaus de luxe
Sonys Chipdesigner Ken Kutaragi entwarf für Nintendo eine für die damalige Zeit sensationelle Kombination aus SPC-700-Steuerungschip und einem handelsüblichen Digital Signal Processor (DSP), die in der Lage waren, originalgetreu klingende Klangsamples abzuspielen. Knackige Snare-Drums, echt klingende Streichorchester und vor allem realistische Soundeffekte hielten dadurch erstmals Einzug in Videospiele (abseits der PC-Engine, die in Japan auf ein teures CD-Laufwerk vertraute).
Ein irrer Vorteil gegenüber den günstig produzierten Synthesizer-Chips anderer Konsolen. Allerdings mit einem gewaltigen Schwachpunkt: Für Samples und Instruktionen standen nur 64 Kilobyte flüchtiger Speicher in der Konsole zur Verfügung. Verdammt wenig für die Nachahmung realer Instrumente.
Die nötige Kompression bewirkte leichtes Rauschen und eine relativ dumpfe Klangqualität, was heute weit mehr stört als in den 90ern. Wer damals Musik aus dem Radio auf Musikkassette aufnahm, musste in der Regel mit schlechterer Qualität leben, auch wenn die Ausgabe des Super Nintendo „nur“ 32 Kilohertz zuließ – also nur etwa drei Viertel der Ausgaberate, die eine CD verwendet.
Sounddesigner behalfen sich mit diversen Tricks, um der Speicherbegrenzung ein Schnippchen zu schlagen. Sie speicherten zum Beispiel sehr hoch gepitchte, kurz gehaltene Samples und halfen durch geschicktes Abmischen nach. Das SNES konnte nämlich nicht nur Samples abspielen – es war die erste Konsole, die Surroundeffekte, Halleffekte und diverse Klangverzerrungen auf allen acht Kanälen in Echtzeit berechnen konnte. Somit ließ es den Commodore Amiga, der eine ähnliche Soundtechnik verwendete, weit hinter sich.
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