Test - Splinter Cell Double Agent : Splinter Cell Double Agent
- PC
Wenig zu meckern gibt es hingegen beim mittlerweile traditionellen Mehrspieler-Modus: Wie gehabt treten in düsteren Levels Spione (aus der Third-Person-Perspektive) und Söldner (aus der Ego-Sicht) gegeneinander an. Während die Spione auf leiser Sohle versuchen, zwei von drei Computern zu hacken und mit Infos zu verduften, wollen die schwerfälligen Söldner mit roher Waffengewalt genau dies verhindern. Im Gegensatz zum Vorgänger dürfen nun auf jeder Seite bis zu drei Spieler online oder per System-Link loslegen, außerdem wurde kräftig am Balancing gefeilt, sodass weder die Spione noch die Krieger trotz ganz unterschiedlicher Handhabung, Gadgets und Fähigkeiten einen Vorteil haben. Ebenfalls verbessert wurde der Netzcode, darüber hinaus müsst/dürft ihr einen Großteil der dreizehn Maps erst per Rang-Aufstieg freischalten und Jagd auf sonstige Extras, wie neue Skins und Artworks, machen. Obwohl der Multiplayer-Part einsteigerfreundlicher gestaltet wurde, ist die Lernkurve nach wie vor äußerst steil und lang – hat man das Geschehen aber einigermaßen im Griff, entfaltet sich erst die Genialität dieses Spielmodus. Unverständlich ist hingegen die Entscheidung, in ’Double Agent’ auf einen richtigen Koop-Modus zu verzichten – schließlich war dies das Highlight des Vorgängers ’Chaos Theory’. Stattdessen werdet ihr mit einer Art Online-Missionsmodus abgespeist, in dem ihr achtzehn Aufgaben im normalen Multiplayer-Szenario alleine gegen Bots oder zusammen mit anderen Mitstreitern erledigen müsst.
Optisch bleibt fast alles beim Alten: So gibt es keine wirklichen Quantensprünge zu verzeichnen. Trotzdem macht die Optik noch immer einen überaus gelungenen Eindruck, auch wenn der Schritt nicht so riesig ist. Vor allem im Detail macht sich die neue Hardware-Power bemerkbar: So sind die Levels deutlich komplexer modelliert, können mit schöneren Texturen aufwarten und gefallen mit aufwändigeren Licht- und Schatteneffekten. Das Highlight sind aber die großen, detailreichen und toll animierten Figuren, wobei Sam Fisher klar die Nase vorn hat: Bei dem Doppelagenten sind sogar Schweißtropfen nach einem kniffligen Einsatz, Wasserspritzer nach einer Tauchpassage, Narben und einzelne Haarstoppeln auf dem Kopf zu sehen. Wie schon erwähnt sind die Szenarien überdies visuell ziemlich abwechslungsreich und farbenfroh gehalten. Ganz perfekt ist die Grafik aber nicht: Zum einen wirkt der Echtzeit-Schatten der Charaktere etwas pixelig oder ist gar durch eine feste Mauer zu sehen, zum anderen stört häufiges Tearing den insgesamt überaus positiven Eindruck. Schade weiterhin, dass die Umgebungsdarstellung im Multiplayer-Part etwas abgespeckt wurde. Der Sound mit seinem typisch orchestral-spannenden Soundtrack in Hollywood-Manier, der exzellenten Surround-Abmischung, die beispielsweise bei Regen, Feuerwerk und beim Belauschen von Feinden zur Geltung kommt, und der sehr guten deutschen Sprachausgabe kann ebenfalls punkten. Abzüge gibt’s hingegen für die nervige und unnötige Sprachausgabe in den Spielmenüs und die fehlenden Soundoptionen.
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