Test - The Second Guest : Schaurig, schattig, schön?
- PC
Twice Effect veröffentlicht mit The Second Guest sein allererstes Computer-Spiel. Ob die jungfräulichen Erfahrungen der Entwickler aus dem nordrhein-westfälischen Hamminkeln für die ständigen Verschiebungen des Spiels verantwortlich waren, weiß niemand so recht. Doch sei es drum, nun steht dieses klassische Krimiabenteuer im Verkaufsregal. Es ist ein sonderbares Spielerlebnis, das seine Schattenseiten hat, aber auch eine granatenstarke Sprecherprominenz präsentiert. Ob das ausreicht für eine Adventure-Überraschung?
Ein gutes Adventure bedarf einer mindestens soliden Geschichte. Dies ist bei The Second Guest schon einmal gegeben. Euer Hauptcharakter ist der Student Jack Ice, der aus heiterem Himmel gute Nachrichten via Brief vom Postboten überreicht bekommt. In dem ominösen Schreiben steht, dass er ein Schloss geerbt hat. Auch wenn er weder den verstorbenen Gönner noch das Anwesen kennt, ist er neugierig geworden. Schließlich erbt man nicht jeden Tag ein schickes Schlösschen.
Die Krux mit dem Erbe
Jack macht sich auf zum Schloss Grace Castle an der englischen Ostküste. Dort will er der Testamentseröffnung beiwohnen. Als Jack jedoch am Schloss eintrifft, beginnt ein gruseliges Krimiabenteuer. Abgesehen davon, dass nach einem Sturm die Landstraße verschüttet ist und alle Beteiligten von der Außenwelt abgeschnitten sind, muss Jack erfahren, dass der alte Hausherr, Lord Averton, nicht einfach gestorben ist, sondern ermordet wurde. Als weitere Morde geschehen, steht der fremde Jack natürlich im Fokus der Polizei. Jedoch scheint der Killer auch nach Jacks Leben zu trachten, schließlich ist er der alleinige Erbe des Herrenhauses.
In Ordnung, die Geschichte strotzt jetzt nicht vor Innovationen und gestaltet sich recht unspektakulär. Den Mörder finden, Geheimnisse lüften und herausbekommen, welche Verbindung zwischen Jack und dem ganzen Schlamassel besteht, reißt jetzt keinen Krimiliebhaber vom Hocker. Jedoch ist die Geschichte zumindest sehr unterhaltsam erzählt.
Beim Rätseln allein gelassen
The Second Guest stellt euch vor einige Denkspiele. Meist sind es Kombinationsrätsel, in denen man dieses mit jenem verbindet, um an den diversen Schauplätzen voranzukommen. Leider muss man sich die Aufgaben meist selbst suchen. Es wäre wohl zu viel verlangt gewesen, einen roten Faden durch das Spiel zu ziehen. Die Gegenstände liegen zwar allerorts herum und warten darauf, von euch eingesammelt zu werden. Was damit dann allerdings zu tun ist und an welcher Stelle, müsst ihr euch schön selbst zusammenreimen. In solchen Momenten kombiniert ihr alle Objekte wie ein Irrer miteinander, bis euch ein Licht aufgeht. Des Weiteren löst ihr noch einige Dialogrätsel, die allesamt jedoch sehr einfach gestrickt sind.
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