Test - The Legend of Zelda: A Link Between Worlds : Wandmalereien können so schön sein
- 3DS
Nintendo veröffentlicht ein neues The Legend of Zelda – für den einen ist es wie Weihnachten, für den anderen kaum ein Schulterzucken wert. Warum? Machen wir uns nichts vor, die Zelda-Formel hat mehr als nur Staub angesetzt. Zünde zwei Fackeln an, Schatztruhe inklusive Schlüssel zum Boss erscheint, Boss besiegen, Herzcontainer einsacken und das Ganze wiederholen. Natürlich ist diese Umschreibung auf das Simpelste reduziert - ihr wisst dennoch, was wir meinen. Trotzdem ist die Zelda-Reihe bei Nintendo-Fans so was wie der Heilige Gral. Natürlich darf in diesem Zusammenhang die Nennung des wohl beliebtesten Serienteils nicht fehlen: A Link to the Past – womit wir auch schon bei unserem Kernthema sind. The Legend of Zelda: A Link Between Worlds bildet die konsequente Fortführung jenes SNES-Klassikers. Was uns das zeigt? Dass die Zelda-Formel wirklich Staub angesetzt hat, aber - und das ist das Bemerkenswerte – sie es selbst in der heutigen Zeit noch schafft, den Boden mit nahezu jedem vergleichbaren Konkurrenten aufzuwischen.
Doch alles auf Anfang: Die namensgebende Prinzessin wird entführt und wir müssen uns in der Rolle des kleinen Link in das Abenteuer begeben, die holde Maid aus den Fängen des Bösen zu befreien. Altbekannt, denkt ihr, doch diesmal ist es ein wenig anders. Das fängt damit an, dass vom Serienbösewicht Ganondorf zunächst jede Spur fehlt. Stattdessen treibt ein dunkler Magier sein Unwesen und verwandelt die Bewohner des friedlichen Landes von Hyrule in Wandmalereien. Dasselbe ist auch mit der Prinzessin geschehen. Wir konfrontieren den Magier und werden nach einer kurzen Auseinandersetzung selbst zur Wandmalerei – doch im Vergleich zu den anderen Opfern können wir uns als Zeichnung bewegen und diesen Umstand als Vorteil nutzen. Jetzt wird es doch interessant.
Hommage an alte Zeiten
The Legend of Zelda: A Link Between Worlds ist nicht nur eine Fortführung des Super-Nintendo-Klassikers, sondern kann schon fast als Hommage durchgehen. Nicht nur wurde die Spielwelt eins zu eins übertragen, auch die Kameraperspektive gleicht dem Klassiker. So kontrolliert ihr Link in der Draufsicht und fühlt euch glatt in das Jahr 1992 zurückversetzt. Ein interessanter und vor allem kluger Schachzug, gewinnt Nintendo dadurch doch nicht nur die Sympathien der Nostalgiker, sondern demonstriert auch gleich einer neuen Generation von Spielern den charmanten und noch immer funktionierenden Spielstil vergangener Zeiten. The Legend of Zelda: A Link Between Worlds ist aber kein generischer Abklatsch des spirituellen Vorgängers – im Gegenteil. Davon ist es meilenweit entfernt.
Gerade die serientypischen Dungeons strotzen nur so vor Kreativität, ohne dabei auf bewährte Formeln (Fackel = Schlüssel = Boss) zu verzichten. Eine elementare Rolle spielt hierbei die Fähigkeit, sich mit Link in eine Wandmalerei zu verwandeln. Diese ist kein nettes Beiwerk, sondern für die Lösung eines jeden Tempels von äußerster Wichtigkeit. Zu jeder Zeit wird euch die logische Kombination aus Gegenstand, Fähigkeit und Geschick abverlangt, um das Gebiet zu meistern. Dabei zieht der Schwierigkeitsgrad angenehm an, sodass ihr euch nie oder zumindest selten unterfordert fühlt. Ein weiterer Aspekt betrifft die Reihenfolge, in der ihr die Dungeons angeht. In A Link Between Worlds habt ihr die freie Wahl und könnt gleich zu Beginn über die Reihenfolge der zur Verfügung stehenden Dungeons entscheiden.
Zelda trifft auf Dark Souls
Ihr habt keine Lust, den Eistempel zu spielen und wollt lieber erst den Feuertempel angehen? Kein Problem. Möglich wird es durch Ravio, einen skurriler Charakter, den ihr früh im Spiel trefft. Dieser wird euch bis auf eine Ausnahme jegliche Gegenstände gleich zu Beginn im Tausch gegen eine moderate Anzahl von Rubinen leihen. Einen Haken hat die Sache jedoch: Verliert ihr im Spiel eure Herzen, wandern alle geliehenen Gegenstände wieder zu Ravio – wo sie gegen eine Gebühr erneut ausgeliehen werden können. Dieses Element ändert eure Vorgehensweise grundlegend. Dadurch, dass die Gefahr besteht, alle Gegenstände zu verlieren, seid ihr vorsichtiger und stürzt euch nicht wie ein Berserker auf den nächsten Feind. Ein Aspekt, der uns stark an Titel wie Dark Souls erinnert hat. Und das soll nicht der letzte Querverweis zu dem sadistischen Spiel aus dem Hause FromSoftware gewesen sein.
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