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Test - The 3rd Birthday : Oster-Aya

  • PSP
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Trotz diverser Mängel besitzt die Parasite-Eve-Serie eine treue Fan-Gemeinde. Das liegt nicht nur an den offensichtlichen Vorzügen der weiblichen Hauptdarstellerin Aya Brea, sondern auch an der damals noch ungewöhnlichen Mischung aus asiatischen Spiel-Design-Tugenden und westlichen Einflüssen. Was zudem im ersten Teil noch deutliche, aber auch unausgegorene Rollenspielanleihen besaß, bekam schon mit dem Nachfolger deutlich mehr Action im Resident-Evil-Stil verpasst. The 3rd Birthday geht nun noch einen Schritt weiter und präsentiert sich als reinrassiger Third-Person-Shooter, dem man seine Wurzeln kaum noch ansieht.

Das war wohl mit einer der Gründe, weshalb ihr im Titel von The 3rd Birthday vergeblich nach Parasite Eve sucht. Der neue Teil wird eher wie ein Neustart der Serie behandelt. Verbindungen zur Originalserie sind, wenn auch nur lose, dennoch vorhanden. Allen voran selbstverständlich die Hauptfigur Aya Brea, die sogar noch etwas jünger als damals wirkt, obwohl die Geschichte viele Jahre später spielt. Von Mitochondrien, dem Hauptthema der alten Teile, ist keine Rede mehr, stattdessen konfrontiert euch der dritte Geburtstag mit den sogenannten Twisted und Zeitreisen.

Auf diesen Zeitreisen baut das gesamte Spiel auf. Das bedeutet, wenn ihr dieses Grundgerüst der Geschichte schon lächerlich findet, werdet ihr auch zum Rest der Handlung keinen Zugang finden. In lose zusammenhängenden Missionen wird Ayas Bewusstsein aus dem Jahr 2013 in die Vergangenheit geschickt, um dort in die Körper der damals an bestimmten Katastrophenorten anwesenden Personen zu schlüpfen (″Overdive″) und die Geschichte zu verändern. Dort angekommen, springt ihr nach Belieben von einem zum nächsten. Ihr seht aber stets die hübsche Aya vor euch, während Passanten oder Mitstreiter nur die Person sehen, in die ihr geschlüpft seid. Das klingt wahnsinnig kompliziert, aber in der Praxis geht dieses Spielprinzip sehr schnell in Fleisch und Blut über - wortwörtlich.

Geschichte pauken

Im Jahr 2013 wird unsere Heldin von einem bunten Team verschiedener Fachleute unterstützt, die allesamt jedoch erschreckend blass bleiben. Einzig Aya besitzt so etwas wie Charakter, beschränkt sich aber die meiste Zeit darauf, sich ausnutzen zu lassen und leidvoll aus der Wäsche zu gucken. Wo ist die starke Aya aus PS1-Zeiten geblieben? Dieser erzählerische Mangel führt dazu, dass ihr zig dramatisch inszenierte Sequenzen zu Gesicht bekommt, emotional aber überhaupt nicht mitgeht. Wenn hier eine Hauptfigur stirbt oder dort eine wichtige Person aus Ayas Vergangenheit auftaucht, wirkt das alles leider völlig belanglos. Vorausgesetzt, ihr blickt bei der stellenweise arg wirren Handlung überhaupt noch durch.

The 3rd Birthday - Launch Trailer
In einem letzten Trailer vor dem bevorstehenden Verkaufsstart soll euch The 3rd Birthday für die PSP hier nochmal schmackhaft gemacht werden.

Stellt euch den Gedankengang beim Spielen ungefähr so vor: ″Ah, okay, der ist also tot. Warum eigentlich? Er saß doch gerade noch in der Jetztzeit neben uns! Und jetzt sollen wir ihn ein Jahr in der Vergangenheit retten? Na gut, machen wir's einfach mal. Ups, leider versagt. Jetzt ist er endgültig tot. Hoppla, da ist er ja wieder! Ach, und er ist in Wahrheit jemand anderes? Na egal, weiter ... In welcher Zeit befinden wir uns gerade und was soll das alles eigentlich?″

Es ist durchaus nicht unmöglich, der Geschichte zu folgen - The 3rd Birthday macht es einem nur nicht gerade leicht und schon eine kleine Unaufmerksamkeit oder eine längere Spielpause kann dazu führen, dass ihr gar nichts mehr begreift. Die Rettung findet sich in ellenlangen Textwüsten, die den Hintergrund aller Personen und die wichtigsten Ereignisse beschreiben. Spaß ist was anderes.

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