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Test - Star Wars: Knights of the Old Republic : Star Wars: Knights of the Old Republic

  • PC
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Nun ist es endlich soweit - nachdem Biowares neuester Streich bereits gehörig auf der Xbox abgeräumt ab, kommt das 'Star Wars'-Spektakel 'Knights of the Old Republic', das in Zusammenarbeit mit Lucas Arts entstanden ist, endlich auch auf den PC. Um es vorweg zu sagen: Nach grandiosen Rollenspielen wie 'Planescape Torment' und der Klassiker-Reihe 'Baldur's Gate' waren die Kanadier auch diesmal auf der hellen Seite der Macht und präsentieren uns ein außergewöhnliches Rollenspiel der Spitzenklasse. Also, flugs in die Jedi-Robe geschlüpft, zum Laserschwert gegriffen und ab ins Abenteuer.
 

Quer durch die Galaxis
Bevor ihr allerdings in den Genuss des energiegeladenen Fechtgerätes kommt, gibt es einiges zu tun und zu erfahren. Die Story des Spieles, das circa 4.000 Jahre vor den Filmen angesiedelt ist, im Kurzabriss, ohne allzu viel davon zu verraten: Wahlweise als männlicher oder weiblicher Schmuggler, Soldat oder Forscher findet ihr euch an Bord eines Sternenkreuzers wieder, der gerade mächtig von den Sith angegriffen wird. In letzter Sekunde schafft ihr es, der Zerstörung des Kreuzers zu entkommen und landet begleitet von einem wackeren Recken der Republik auf dem Planeten Taris. Dort erfahrt ihr, dass der finstere Sith-Lord Malak kräftig dabei ist, einen entscheidenden Schlag gegen die Jedi und die Republik vorzubereiten. Lediglich die Jedi-Kriegerin Bastila soll in der Lage sein, dies zu verhindern. Doch dummerweise befindet diese sich auf Taris in Gefangenschaft.

Auftakt für ein Abenteuer, dass euch quer durch die Galaxis durch insgesamt sieben umfangreiche Spielwelten hetzt. Denn selbst nachdem ihr Bastila befreit habt, ist die Arbeit nicht zu Ende - ganz im Gegenteil. Auf Dantooine bekommt ihr einen Crash-Kurs in Jedi-Lehre, denn es stellt sich heraus, dass in dem von euch gesteuerten Helden die Macht schlummert, und das nicht zu wenig. Zudem müsst ihr auf verschiedenen Welten Teile einer Sternenkarte ausfindig machen, die schlussendlich zum Standort der Sternenschmiede führt, einem geheimnisvollen und mächtigen Artefakt, welches die Sith zur Unterjochung des Universums nutzen wollen. Währenddessen bekommt ihr es aber nicht nur mit den Sith zu tun, sondern auch eure eigene Vergangenheit holt euch ein und macht euch zur Schlüsselfigur in einem Drama epischen Ausmaßes. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, nur so viel: Wie die Sache letztendlich ausgeht, hängt ganz von euch und euren Neigungen ab und es warten etliche Überraschungen auf euch.

Guter Jedi - böser Jedi
Euer eigenes Handeln hat im Verlauf der Story übrigens einiges an Auswirkungen. Zwar wird der Gesamtverlauf nicht umgekrempelt, aber der Ablauf einzelner Quests und auch das Ende des Spiels werden maßgeblich davon beeinflusst, ob ihr euch als Jedi mehr der hellen oder der dunklen Seite der Macht zuwendet. Dieses Konzept ist im Spiel nahezu perfekt umgesetzt, nach absolvierten Quests und auch Dialogen wird eure Hell/Dunkel-Skala entsprechend eurer Vorgehensweise geändert, wobei euch auch zentnerweise moralische Entscheidungen abverlangt werden. Wart ihr brav und artig und habt den Hilflosen geholfen, wart ehrlich und habt nicht unnötig getötet, steht euch der Weg ins Licht frei. Betrügt und verratet ihr, tötet Unschuldige und erledigt eure Aufträge im Sinne des Bösen, geht es in die andere Richtung, wobei eine Umkehr jederzeit möglich ist. Interessanterweise verändern sich dadurch nicht nur die Quests, sondern auch das Verhalten und die Dialoge der Team-Charaktere, und selbst das Aussehen eures Hauptcharakters ist davor nicht gefeit. Auch erhaltet ihr später im Spiel mächtige Gegenstände, die jeweils nur von einer der beiden Seiten genutzt werden können.

Im Dialog mit seltsamen Wesen
Die komplexe und wendungsreiche Story wird auf unterschiedliche Weise fortgeführt. Zum einen erlebt ihr zahlreiche Zwischensequenzen in Form von Render-Clips, aber auch als Ingame-Sequenzen, in denen interessante Ereignisse und zum Teil recht lange, gelegentlich langatmige, Dialoge präsentiert werden, zu denen ihr euren persönlichen Senf in Multiple-Choice-Form zugeben könnt. Die Sequenzen sind allesamt sehenswert und bieten viele Hintergrund-Informationen zur Story. Wichtig dabei sind vor allem Gespräche mit euren Team-Kameraden, die euch im Spiel immer wieder ansprechen, etwas von ihrer Vergangenheit, aber auch mal von eurer zum besten geben. Das bietet einen sehr guten Ansatz zur Identifizierung mit den Charakteren, denn sie erhalten mit der Zeit eine echte Persönlichkeit und bleiben nicht nur fades Kanonenfutter.

Reichlich geboten werden auch Interaktionen und Dialoge mit NPCs unterschiedlichster Rassen und Klassen. Ihr trefft etliche bekannte Arten auf den verschiedenen Welten wieder, wobei spaßigerweise die Sprachausgabe in der jeweiligen Sprache der Rassen erfolgt, unterlegt mit deutschen Untertiteln. Da lohnt sich der Trip durch die Galaxis, zumal ihr auch bekannte Welten wie Dantooine und Tatooine inklusive Javas, Sandleuten und Bantas kennen lernt, aber auch andere Ausflüge vor euch habt wie beispielsweise den waldigen Planeten der Wookies. Schön dabei ist, dass jede Welt wirklich ihren eigenen Look und Stil hat, wobei allerdings speziell Taris und zum Teil auch Dantooine etwas wenig optische Abwechslung bieten.

Reichlich Arbeit für angehende Jedi
Den zweiten wichtigen Aspekt bilden natürlich die Quests, von denen es reichlich gibt. Sowohl umfangreiche und teils recht komplexe story-relevante Quests sind vorhanden als auch zahlreiche Neben-Quests, die zwar die Story an sich nicht weiterbringen, für euren Charakter aber wertvolle Erfahrung, Machtpunkte und Gegenstände bedeuten können. So könnt ihr euch als Kopfgeldjäger betätigen oder eben deren Opfer schützen, einen Mordfall untersuchen oder lästige Parasiten an Bord eures Schiffes an einen Tierhändler loswerden. Fast immer bietet sich eine Möglichkeit zu Aktivitäten, wobei nahezu alle Quests auf unterschiedlichen Wegen gelöst werden können, speziell im Hinblick auf helle und dunkle Seite der Macht. Auch die Reihenfolge der Quests und sogar wie ihr die einzelnen Planeten abklappert, bleibt ganz euch überlassen, so dass das Spiel ein erfreuliches Maß an Handlungsfreiheit bietet. Gelegentlich werden auch ein paar Logik-Rätsel geboten wie bestimmte Zahlenfolgen herausfinden, um eine Codekarte zu entschlüsseln.

Hinzu kommen drei Minispiele: Ihr könnt quasi überall im Universum euch dem Kartenspiel widmen, rasante Swoop-Rennen fahren und bei den Flügen zwischen den Planeten gilt es ab und an, euch am Geschützturm gegen feindliche Jäger zu betätigen. Abwechslung ist jedenfalls reichlich vorhanden. Die Spieldauer des ganzen Vergnügens liegt beim ersten Durchspielen bei etwa 30 Stunden, wer die Dialoge schon kennt, schafft das Ganze auch in 20 Stunden, wobei ein nicht unbeträchtlicher Anteil davon für Dialoge und lange Laufstrecken draufgeht - Letztere liegen gerade noch im verschmerzbaren Rahmen.

Und mögen neun Freunde um euch sein
Insgesamt stehen euch im Spiel neben eurem eigenen Helden nach und nach bis zu neun weitere Charaktere zur Verfügung, vom Söldner über Jedi und Kopfgeldjäger oder Wookie bis hin zu Droiden, die jeweils spezifische Vorzüge haben. So knackt Mission nahezu jedes Schloss, Carth ist Experte mit Blastern und T3 hackt sich in jeden Computer. Insgesamt könnt ihr beim Betreten eines Gebietes aber nur zwei der Recken mitnehmen. Zudem könnt ihr den Charakteren ein Verhaltensmuster vorgeben. 'Standard' bedeutet, dass der Charakter einfach das macht, was er kann. 'Grenadier' sorgt dafür, dass der Auserwählte die Gegner vorrangig mit Granaten bewirft. 'Jedi-/Droiden-Unterstützung' bedeutet, dass Jedi auch mit Macht-Sprüchen unterstützen oder im Falle von Droiden mit speziellem Equipment wie Flammenwerfer oder Schild-Disruptor. Die beiden anderen Charaktere dackeln jeweils brav hinter euch her, neigen aber leider auch dazu, euch sehr oft den Weg zu versperren oder in Einzelfällen auch mal im Level verloren zu gehen. Dafür könnt ihr aber jederzeit zwischen den Charakteren umschalten und deren Steuerung komplett übernehmen.

 

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