Preview - Sid Meier's Civilization VI : Der König der Strategie ist wieder da

1991 erschuf Sid Meier zusammen mit Bruce Shelley das erste Civilization. Dieses komplexe Rundenstrategiespiel befasste sich mit nicht weniger als der Geschichte der Menschheit. Im Jahr 4000 vor Christus gründet ihr eine Zivilisation, erforscht, expandiert und kämpft euch gegebenenfalls durch die unterschiedlichen Zeitalter mit dem Ziel, besser als alle anderen Zivilisationen zu sein. Sechs Jahre nach dem letzten Teil können wir uns nun auf eine weitere Fortsetzung freuen. Wir durften Civilization VI bereits anzocken.

Sid Meiers Civilization-Serie feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Mittlerweile hat die Reihe schon alles erreicht und taucht auch immer wieder auf Listen auf, die die wichtigsten Spiele aller Zeiten küren. Kaum ein anderes Spiel schafft es immer wieder, die Leute so sehr an den Bildschirm zu fesseln. Die Mixtur aus Erforschen, Expandieren und Erobern entwickelt immer noch ein enormes Suchtpotenzial.

Auch wenn der eine oder andere Ableger nicht ganz so gut bei den Fans ankam, befindet sich Civilization seit Bestehen der Reihe auf einem enorm hohen Qualitätsniveau. Eigentlich könnte Entwickler Firaxis die Sache also etwas ruhiger angehen, oder? Aber dem ist nicht so. Civilization VI ändert so einiges an der bekannten Formel und präsentiert sich komplexer denn je.

Das wurde uns sehr schnell bewusst, als wir Civilization VI anspielten. Zwar sind 60 Spielrunden gerade mal ein Tropfen auf den heißen Stein, aber selbst in dieser kurzen Anspielzeit fallen die Änderungen stark ins Auge. Civilization VI setzt mehr denn je auf Spezialisierung.

Das fängt schon damit an, dass ihr euch genau überlegen solltet, wo ihr eure ersten Siedler eine Stadt bauen lasst. Zwar war die Wahl der Umgebung für eine Stadt schon immer wichtig bei Civilization, doch jetzt hat diese Entscheidung noch mehr Gewicht. Das liegt am „Active-Research“-Feature. Durch den Standort der Stadt können sich gewisse Boni ergeben. Baut ihr eure Stadt am Wasser, braucht ihr zum Erforschen des Segelns nur 8 statt 16 Runden. In unseren Augen ist das sehr sinnvoll.

Schneller forschen mit den Boosts

Active Research ist nicht die einzige Möglichkeit, die Forschung zu beschleunigen. Alle Forschungen – sei es im Bereich der Technologie oder dem der Sozialpolitik – können nun „geboostet“ werden. Durch das Erfüllen bestimmter Herausforderungen kommt ihr schneller an neues Wissen und Technologien. Die Art dieser Herausforderungen sind ganz unterschiedlich. Mal müsst ihr ein Wunder finden, mal ein bestimmtes Gebäude bauen, mal jemanden mit einer bestimmten Einheit besiegen.

Welche Herausforderungen ihr erfüllen müsst, entnehmt ihr den verschiedenen Entwicklungsbäumen. Diese Beschleunigung ist ein ziemlich taktisches Element und kann großen Einfluss darauf haben, wie ihr spielt und vorausplant. Zudem motiviert sie enorm.

Städte funktionieren grundlegend anders

Auch wie ihr Städte handhabt und entwickelt, wurde grundlegend verändert. Spezialisierung ist der Schlüssel zu allem. Städte nehmen nämlich nicht mehr nur ein Feld ein. Firaxis spricht davon, die Städte zu „entstapeln“: Statt einfach immer mehr Gebäude und Einheiten auf einem Feld zu errichten, braucht jede Erweiterung nun ein eigenes Feld.

Dafür müsst ihr erst mal festlegen, was für ein Bezirk das entsprechende Feld sein soll. Wird es ein Militärbezirk oder doch einer für die Wissenschaft? Es wird zwölf unterschiedliche Bezirke geben, die ihr festlegen könnt. Auf diesen Bezirksfeldern baut ihr die dazugehörigen Gebäude. Dadurch, dass ihr nicht unendlich Platz habt und eure Stadt nur in einem gewissen Radius erweitern könnt, müsst ihr genau überlegen, wie ihr expandiert.

Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Kampf mit anderen Nationen. Seht ihr zum Beispiel, dass ein Gegner kurz vor dem kulturellen Sieg ist, könnt ihr dessen Kulturbezirke angreifen, um ihn in diesem Bereich zu schwächen.