Preview - Session : Das inoffizielle Skate 4
- PC
- One
Erst kürzlich feierten wir den 20. Geburtstag von Tony Hawk‘s Pro Skater. Doch so spaßig die Reihe (zumindest anfangs) auch war, mit authentischen Rollbrettkünsten hatte sie nichts am Hut. Wer auf realistische Physik und eine anspruchsvolle Steuerung wert legte, war bei Skate von EA Black Box besser aufgehoben. Um Tricks wie Kickflips und Shove-its auszuführen, reichte hier kein simpler Tastendruck. Stattdessen mussten die Analogsticks in die entsprechende Richtung „geflickt“ werden.
Das verlangte viel Übung und sorgte für einen vergleichsweise gemächlichen Spielablauf – zumindest im Vergleich mit der Hochgeschwindigkeits-Action eines Tony Hawk – war aber auch verdammt befriedigend, wenn man sein Skateboard im Laufe der Zeit immer besser in den Griff bekam und ansehnliche Kombos stehen konnte. Nach zwei Fortsetzungen wurde es allerdings sehr still um die Skate-Reihe und anspruchsvolle Rollbrettspiele im Allgemeinen. Die Kanadier der Crea-ture Studios wollen nun Abhilfe schaffen. Session ist so etwas wie die inoffizielle Fortsetzung von Skate und wurde vor zwei Jahren über Kickstarter finanziert. Seit einem Monat ist eine Early-Access-Version auf Steam erhältlich.
Asphalt-Cowboys
Im Herzen von New York City könnt ihr euch ohne Zeit- und Missionsdruck mit eurem rollenden Sperrholz vertraut machen. Die Kameraperspektive ist dabei so niedrig angesetzt, dass ihr sowohl Fahrgerät als auch Füße immer gut im Blick habt. Denn gerade die Position eurer Schlappen hat entscheidenden Einfluss auf die Tricks. In einem Tutorial bekommt ihr die Grundlagen beigebracht.
Ollies und Flips werden wie im Vorbild mit den beiden Analogsticks ausgeführt. Für einen Kickflip haltet ihr beispielsweise einen der Sticks nach unten, um in die Hocke zu gehen, und bewegt dann den anderen Stick zur Seite. Dabei ist es entscheidend, ob ihr "Regular" (linker Fuß vorne) oder "Goofy" (rechter Fuß vorne) fahrt. Das kann gerade für Skateboard-Laien am Anfang verwirrend sein. Mit der Zeit bekommt man aber ein immer besseres Gefühl für das System und kann verschiedene Tricks aneinander reihen. Gelenkt wird mit den beiden Triggern des Controllers, was ebenfalls nach kurzer Zeit gut funktioniert.
Anders sieht es bei Grinds aus. Hier müssen Anfahrtswinkel, Sprunghöhe und Absprungzeitpunkt nahezu perfekt sein. Anfangs bin ich an der scheinbar simplen Aufgabe, über ein Rail oder eine Stufe zu rutschen, nahezu verzweifelt. Ich bin oft gestürzt und wie ein nasser Sack auf dem Asphalt liegen geblieben. Sehr oft. Doch wer schon einmal auf einem echten Skateboard stand, weiß, dass Grinds ein hohes Maß an Geschicklichkeit, Koordination und Wagemut voraussetzen. Scheitern gehört quasi zum Konzept. Dennoch hoffe ich, dass Grinds im fertigen Spiel etwas komfortabler ausfallen. Zumal man bei einem Sturz stets direkt vor dem Objekt respawnt und sich dann erst wieder neu positionieren, bzw. Anlauf nehmen muss. Zum Glück kann man jederzeit vom Brett steigen.
Allein in New York
In Session steht euch bislang ein Abschnitt der US-Metropole in Sichtweite der Brooklyn Bridge offen. Das Areal ist nicht übermäßig groß, bietet jedoch zahlreiche Möglichkeiten für ambitionierte Skateboard-Sportler. Allerdings kommt man sich dabei vor wie Will Smith in "I am Legend", denn der Big Apple ist absolut menschenleer. Das sorgt zwar für mehr Platz, wirkt aber auch sehr steril. Eine Minimap gibt es ebenso wenig wie Hinweise auf besonders gute Skate-Möglichkeiten. Ihr müsst die Umgebung auf eigene Faust erkunden und die besten Spots finden. In den Optionen lassen sich die Tageszeit ändern, sowie tägliche und wöchentliche Challenges zuschalten. Eine in der Early-Access-Version noch versteckt gehaltene Option erlaubt es euch zudem, eigene Rampen und Rails in der Gegend zu platzieren.
Ihr könnt jederzeit von der Straße in die heimischen vier Wände wechseln. Dort lässt sich das Skateboard mit verschiedenen Designs und Rollen ausstatten und das Outfit sowie Geschlecht eures Avatars bearbeiten. In der Wohnung findet sich auch ein PC, an dem sich eure Replays bearbeiten lassen. Dies funktioniert leider nicht sehr intuitiv. Hier müssen die Entwickler noch nachbessern, denn das Aufnehmen und Teilen der besten Tricks könnte sich zu einem wichtigen Feature für Session entwickeln.
Kommentarezum Artikel