Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Rome: Total War : Spiel der Woche 40/04

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Fertiliter Gaium penetrare asina putat exinde Flaminii cacat seminem. "Die Eselin befindet, Gaius sei auf fruchtbare Weise durchdringend; dann scheißt sie des Flaminius' Samen aus". Mit diesen in barbarischem Latein verfassten Worten gelang es Hannibal 217 vor Christus den eitlen römischen Konsul zur berühmten Schlacht am Trasumener See zu bewegen, der das Wasser ob des Blutes der gefallenen römischen Legionäre tiefrot färben sollte.

Auf Blut müsst ihr in 'Rome: Total War' interessanterweise komplett verzichten, denn nicht Gewalt und Tod stehen im Vordergrund des genialen Strategiespiels, sondern Strategie und Taktik. Dabei unterteilt sich das Spiel in zwei Hauptbereiche, eine graphisch detaillierte und mit schönen Animationen gespickte Strategiekarte des Mittelmeerraums der damaligen Zeit, in der ihr eure strategischen Züge rundenbasiert absolviert, sowie den 3D-Echtzeit-Modus, in dem ihr eure Schlachten in filmreifer Grafik schlagt.

Das Elysium für alle Strategietüftler

Der Strategieteil von 'Rome: Total War' dürfte für alle Tüftler und Bastler das wahre Elysium darstellen. Jeder Zug will in Ruhe überdacht werden. Welche Stadt greife ich mit welchen Truppen an, wen benenne ich als Oberbefehlshaber, sollte ich meine Tochter mit dem Emporkömmling Gaius Scipio verheiraten oder doch mit dem altersschwachen Antigonos aus Rhodos? Mit welchen Gebäuden baue ich welche Stadt auf, sollte ich die Steuern erhöhen oder lieber doch jeden Tag Gladiatorenspiele veranstalten? Führe ich die schwierige Mission des römischen Senats zur Eroberung Karthagos aus oder beschäftige ich mich zuerst mit den widerspenstigen griechischen Stadtstaaten, mit ihren legendären Hopliten? Dies sind nur einige der hunderten Fragen, die sich der ambitionierte Staatsmann und Stratege stellen dürfte.

In der Kampagne zum römischen Imperium steckt ein unendlicher Reichtum an Möglichkeiten und Variationen, so dass wohl jedes Spiel erneut eine Herausforderung darstellen dürfte. Allein durch die Auswahl der verschiedenen Häuser mit den folgenden unterschiedlichen Voraussetzungen ergeben, fast wie beim Schach, schier unendliche strategische Kombinationsmöglichkeiten. Wenn ihr dann später auch noch die Fraktionen wechseln könnt, um als griechischer neuer Alexander Persien das Fürchten zu lehren oder mit Hannibal über die Alpen zu ziehen, sollte der Glückseeligkeit nichts mehr im Wege stehen.

Komplex und gleichzeitig intuitiv

Die Karte selbst, sowie die zur Verfügung gestellte GUI, sind erfreulich intuitiv geraten und auch ohne Lesen des Handbuchs werden euch die grundlegendsten Entscheidungen ziemlich schnell wie von selbst von der Hand gehen. Der gut gemachte Prolog sowie die umfangreichen und ausführlichen Hilfen im Spiel selbst tun ein übriges zur erstklassigen Bedienbarkeit von 'Rome: Total War'. Neben für alle Funktionen und Gebäude vorhandenen Hilfstexten stehen euch sogar ein ziviler und militärischer Berater zu Verfügung, die interaktiv und dynamisch ins Geschehen eingreifen, wenn es etwas zu erklären gibt. Versierte Spieler können diese Hilfe natürlich optional ausschalten bzw. individuell einstellen.

Kleiner Wehrmutstropfen: Die strategische Karte ist, wie schon in den Vorgängerspielen, leider nicht drehbar, so dass in seltenen Fällen Truppen oder Städte schlecht anklick- oder kaum sichtbar sind. Schade, hatten wir dass doch in den Reviews von 'Medieval' und 'Shogun' schon angemahnt.

Da Rom bekanntlich den gesamten Mittelmeerraum eroberte und kontrollierte, fehlt natürlich auch die Schifffahrt im Spiel nicht, wenngleich es zu einem ausgefeilten Seekampfsystem nicht mehr gereicht hat. Seegefechte können nur automatisch 'ausgewürfelt' werden. Schade, dies wäre wohl noch das Tüpfelchen auf dem berühmten i gewesen. Nichtsdestotrotz benutzt ihr eure Schiffe nicht nur um Truppen zu transportieren, sondern auch für Hafenblockaden und Ähnliches.

Wem das alles zuviel Mikromanagement ist, der kann diese Aufgaben natürlich auch wieder der künstlichen Intelligenz überlassen und seine Städte und Steuern von mehr oder weniger begabten virtuellen Stellvertretern übernehmen lassen. Dies empfiehlt sich vor allem für die Spieler, die weniger am 'Risiko' ähnlichen Spiel auf der Strategiekarte interessiert sind, sondern sich mehr den realen Schlachten in 3D widmen wollen.

Kommentarezum Artikel