Test - Nvidia GeForce GTX280 : Ökobomber mit Brachialgewalt
- PC
Ohrenbetäubende Extremwerte
Wen interessiert schon die Rückbesinnung auf alte Architekturen, wenn letztendlich das Gesamtergebnis stimmt? Genau hier kann sich Nvidia Fleißkärtchen abholen und einen ganzen Haufen von extrem hohen Werten auf den Tisch knallen: Neben dem Anstieg von 190 auf 240 Stream-Prozessoren kleben auf jeder GTX280 kräftige 1.024 MB GDDR3-Grafikspeicher, die mit einem Takt von 1.107 MHz (effektive 2.214 MHz) höllisch heiß befeuert werden. Hinzu gesellt sich ein 512 Bit dickes Speicherinterface, sprich, doppelt so viel wie bei der letzten G92-GPU. Der Grafikchip taktet mit immerhin 602 MHz, während sich der Shader mit 1.296 MHz zufrieden gibt. Angesichts dieser Spitzenwerte stellt das 370 bis 550 Euro teure Hardware-Erzeugnis alles bisher da Gewesene in den Schatten.
Endlich mit Stromsparmodus!
Ihr erinnert euch an den Anfang des Jahres? Damals schlachtete Nvidia das Sparschwein, legte die paar Münzen in schwarze Geldkoffer und übergab sie Ageia. Der PhysX-Entwickler nahm das Angebot dankend an und gehorcht seitdem Nvidia. Nach der Übernahme stoppte der neue Chef die Arbeit an externen Physikbeschleunigern und nordete die Technik auf den eigenen Grafikkarten ein. Die GTX280 beherbergt PhysX auf der eigenen Platine und kann, wie ihr kleineres Schwesterschiff GTX260, mittels CUDA mit den eigenen GPU-Prozessorkernen Physikberechnungen durchführen. Eine herkömmliche Ageia-Karte wird somit überflüssig.
In Sachen Stromverbrauch mussten sich bisherige Nvidia-Grafikkarten schallende Ohrfeigen abholen. Sogar vergleichbar schwache Vertreter nuckelten ganze Kraftwerke leer, weil der Bilderspezialist einfach kein Geld in einen intelligenten Sparmodus investierte. Doch damit ist ab sofort Schluss. Nvidia kommandierte zum Anlass der GTX-Reihe Techniker ab, die den schmerzhaften Negativpunkt von der Liste streichen sollten. Mit Erfolg, denn den Stromfressern wird endlich der Kampf angesagt.
Zum ersten Mal in der langjährigen Firmengeschichte steht dem GT200-Grafikchip ein Stromsparer zur Seite, der das Highend-Flaggschiff in zumindest zwei Stufen an die Leine nimmt. Im Full-Performance-Mode bleibt Energiesparen Fehlanzeige, hier knallt das gute Stück nämlich weiterhin die ungebremste Leistung in die Kajüte. In dieser Einstellung schlürft es noch immer rund 240 Watt aus dem 6- und 8-pin-Stromanschluss. Schaltet es sich aber in den Blu-ray-DVD-Playback-Modus, dann rupft es nur noch 35 Watt aus der Steckdose. Ihren Tiefpunkt erreicht die Bilderrakete im Idle/2D-Mode (auch bekannt als Desktop-Betrieb) mit sagenhaften 25 Watt.
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