Special - Nintendo Media Summit 2010 : Samus und Mario riefen. Und alle kamen!
- Wii
Haltet ihr die Wiimote in der Third-Person-Ansicht senkrecht nach oben, wechselt ihr in die Ego-Perspektive. Hier könnt ihr dann mithilfe der gedrückten B-Taste und entsprechender Bewegung des Controllers den Bildschirm nach wichtigen Hinweisen, Türmechanismen etc. absuchen. Durch Druck auf den A-Knopf feuert ihr in der Ego-Ansicht auf Objekte und Gegner. So sprengt ihr beispielsweise Türen auf, Feinde von der Bildfläche oder entdeckt geheime Gänge.
Alte Bekannte
Nach dem Tutorial düst Samus mit ihrem Miniraumgleiter sehenswert durchs All, um kurze Zeit später an einer riesigen Raumstation anzudocken. In dieser trifft die Heldin alte Bekannte aus der Zeit, als sie noch im Team agierte und nicht als schweigsame Einzelkämpferin und Kopfgeldjägerin umherstreifte. Kurzerhand schließt sie sich den Kameraden von damals an und geht als Teamplayer auf Erkundungstour.
Die Perspektiven im Inneren der Raumstation ändern sich ständig. Mal sieht man den Spielcharakter von hinten, während er einen langen Gang entlangwetzt. Dann wechselt die Ansicht wieder und ihr lauft von links nach rechts in guter alter 2D-Sidescroller-Manier über den Bildschirm. Die ist einerseits sehenswert umgesetzt, kann aber auch durchaus Verwirrung stiften. Fans wird's freuen: Samus kann sich auch wieder in einen Morphball verwandeln, um durch die Gegend zu kugeln. An bestimmten Stellen ist dies notwendig, da sie nur so unter kaputte, halb offene Toren oder in enge Röhren und Schächte passt.
Neben dem üblichen Kleinvieh in Form von ekligen Killerbienen-Mutationen oder igelähnlichen Monstren lauern natürlich auch wieder stattliche Bossgegner auf Samus. Der Kampf des Teams gegen einen lilafarbenen(!) Riesenmutanten war dann auch das Highlight unserer Hands-on-Sitzung. Dabei konnte der Obermotz nur durch Teamwork erledigt werden. Während die restlichen Soldaten das Ungetüm mit Eisstrahlen bearbeiteten, mussten wir den Attacken der Tentakel ausweichen. War dann ein bestimmter Körperteil des Monsters vereist, haben wir schnell in die Ego-Ansicht gewechselt und diesen Bereich mit dem Fadenkreuz anvisiert, um mit einer Rakete diesen Körperteil abzusprengen.
Der ständige Wechsel der Perspektive während der Bosskämpfe und das ständige Umgreifen auf der Wiimote war dabei gerade anfangs gewöhnungsbedürftig. Nachdem das Vieh sein Leben ausgehauchte hatte, ging dann leider auch unsere Zeit dem Ende entgegen. Vor der Tür scharte schon die nächsten Gruppe Videospieljournalisten unruhig mit den Hufen.
Wie wirkt's?
Was bleibt, ist der Eindruck, dass der neue Metroid-Teil offensichtlich Hardcore-Fans der Serie beglücken und gleichzeitig neue Einsteiger ins Samus-Universum locken will. Mit dem Cocktail aus klassischer Digipad-Steuerung, den Morphballeinlagen, den aufwendigen Zwischensequenzen und einer sexy Samus als weiblicher Quasselstrippe, die ihre Vergangenheit aufdeckt, sind Nintendo und Team Ninja dabei auf einem guten Weg.
Allerdings bleibt abzuwarten, ob die Idee mit den ständigen Perspektiven- und Steuerungswechseln bis zum Ende sauber umgesetzt wird und das ganze Spiel hindurch begeistern kann. Aufgrund des Spieltempos und des Genres ist das Umgreifen beim Controller wirklich gewöhnungsbedürftig. Wenn man allerdings die hohen Qualitätsmaßstäbe bedenkt, die Nintendo selbst für seine Spiele anlegt, sind wir zuversichtlich, dass der mutige Schritt zur Innovation gut integriert und am Ende von den Spielern belohnt wird.
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