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Preview - Nintendo Labo : Noch einmal Kind sein

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Nachdem Nintendo das Baukastenset Labo Anfang des Jahres angekündigt hatte, entwickelte sich aus Skepsis schnell Euphorie. Gut einen Monat vor Release der ersten Toy-Con-Sets sind wir nach Hamburg gereist und haben Nintendo Labo zum ersten Mal in die Hand genommen.

Bauen, spielen, entdecken – unter diesem Motto bewirbt Nintendo seine Labo-Pappbausätze – und genau diesem sind wir bis nach Hamburg gefolgt, um sämtliche Bausätze (bis auf das Toy-Con-Motorrad) der beiden ersten Sets auszuprobieren. Einige der vielen Fragen, die sicher nicht nur auf unserer Zunge brannten, können wir nun endlich beantworten.

Das Multi-Set

Die RC-Autos

Das einfachste Modell besteht lediglich aus einem Einzelteil. Wie alle Modelle lässt es sich sehr leicht aus dem überraschend dünnen aber stabilen Karton lösen, ohne dass filigrane Elemente hängenbleiben oder gar einreißen. Eine Papieranleitung liegt nicht bei. Der Aufbau wird Schritt für Schritt in der beiliegenden Switch-Software erklärt und kann wie ein Video sekundengenau nachvollzogen und angehalten werden. Spielraum für missverständliche Erklärungen konnten wir nicht feststellen. Nach wenigen Knicken ist das RC-Auto bereits fertig und kann nach Lust und Laune dekoriert werden.

Seitlich werden die beiden Joy-Con eingeschoben. Der Switch-Bildschirm dient dabei als Fernbedienung. Durch Druck gerät der jeweilige Controller in Vibration und lässt das Gefährt überraschend schnell fahren. Das funktioniert natürlich nur auf glatten Oberflächen. Der spannende Teil versteckt sich in einem Untermenü. Hier lassen sich Feinjustierungen an den Vibrationen vornehmen. Außerdem kann das eingefangene Bild der Infrarotkamera des rechten Joy-Con dargestellt werden. Im automatischen Modus folgt das Gefährt einer Lichtquelle. Damit lässt sich einiges anstellen: Beispiel gefällig? Ein Parcours im Dunkeln in einem Karton. Die Stärke des RC-Autos liegt wahrscheinlich gerade in seiner Einfachheit.

Eindruck: Einsteigerfreundlich und unscheinbar, aber mit vielen Verwendungsmöglichkeiten.

Das Klavier

Das Klavier ist nicht nur das Toy-Con, auf das wir am gespanntesten waren, sondern auch das komplexeste. Der Aufbau nimmt gut zwei bis drei Stunden in Anspruch. Der rechte Joy-Con steckt in der Rückwand des Gehäuses. Die Kamera erfasst nicht nur jeden Tastenanschlag durch Reflektorstreifen auf deren Rückseite, sondern eine ganze Reihe an Knöpfen und Schaltern, mit denen sich das Geklimper bearbeiten lässt. Wobei Geklimper es nicht trifft, denn wir haben andere Besucher des Events „My heart will go on“ von Celine Dion darauf spielen hören. Mit diversen Reglern könnt ihr die Töne von Katzen, einem Männerchor oder sogar eine komplette Tonleiter nur durch die HD-Vibrationen des Joy-Con wiedergeben lassen.

Auf der Oberseite befinden sich Tasten zur Aufnahme eurer Lieder. Außerdem könnt ihr hier eine Schablone in einen Schlitz einstecken, um selbst einen Beat zu kreieren und diesen einzuscannen. Von allen Toy-Con hat unser Klavier allerdings den fragilsten Eindruck gemacht, da die Tasten einer höheren Belastung ausgesetzt sind und ziemlich frei hängen. Durch wie viele Hände das Modell an dem Tag aber schon gegangen war, wissen wir natürlich nicht. Bei dem Preis möchte man von seinem Klavier aber natürlich länger als ein paar Tage bis Wochen etwas haben.

Eindruck: Abgefahren, wie komplex das Teil ist. Hoffentlich halten die Tasten langfristig.

Die Angelrute

Die Angelrute besteht aus zwei Teilen, der Angel und das Podest. Die Switch wird vertikal auf das kleines Podest gestellt, aus dem die Angelschnur herausragt. Beide Joy-Con sind in den Griff beziehungsweise die Kurbel eingelassen. Nachdem in verschiedenen Tiefen ein Fisch angebissen habt, ruckt ihr die Leine hoch und zieht den Fang an Land. Allerdings ist hier je nach Fisch knallhartes Fingerspitzengefühl gefragt. Seid ihr zu voreilig, reißt die Schnur. Dann müsst ihr dem Fisch durch weniger Spannung die Möglichkeit geben, sich wieder zu beruhigen. Gerade die größeren Brocken zu angeln, ist sehr viel schwieriger als wir erwartet hatten, weswegen die Angelrute unerwartet eines der spannenderen Toy-Con ist.

Da die Rute ziemlich viel mechanischer Belastung ausgesetzt ist, muss sie entsprechend stabil gebaut sein. Wir hatten den Eindruck, dass sie diesen Anforderungen bestens gerecht wird. Obwohl die Angel das einzige Toy-Con ist, das nicht die Infrarot-Kamera nutzt, funktioniert die Steuerung überraschend feinfühlig. Als kleinen Bonus könnt ihr sogar selbst Fische aus Pappe ausschneiden und einscannen, um den Ozean um ein paar Arten zu erweitern.

Eindruck: Definitiv der Underdog des Multi-Sets. Die Rute ist das Gegenteil dessen, was man von Angeln erwartet, nämlich spannend und fordernd.

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