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Test - Nibiru: Bote der Götter : Nibiru: Bote der Götter

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Nachdem wir 'Nibiru: Bote der Götter' im Januar bereits in einer frühen Preview-Version in Augenschein nehmen konnten, beehrte nun die Vollversion unsere Redaktion. Wir haben uns sofort in das Abenteuer gestürzt und berichten euch in diesem Test, warum der Titel das hohe Niveau des inoffiziellen Vorgängers 'Black Mirror' leider deutlich verfehlt.

'Nibiru: Bote der Götter' beginnt mit einem harmlos klingenden Telefonanruf. Der angesehene Professor Francois Wilde meldet sich bei seinem Neffen, dem Archäologie-Studenten Martin Holan, mit einer wichtigen Nachricht: Bei Planungen für den Bau einer neuen Autobahn hat man in West-Böhmen einen alten Tunnel entdeckt, welcher noch aus der Nazizeit stammt. Martin soll der Ausgrabung stellvertretend für seinen Onkel einen Besuch abstatten, doch schnell stellt sich heraus, dass hinter dem vermeintlichen Tunnel weitaus mehr steckt, als zunächst angenommen, und böse Mächte ihre Finger im Spiel haben. So besucht ihr in der Rolle von Martin zunächst Prag, dann West-Böhmen, später Frankreich und schließlich Mexiko, wo die Geschichte ihr Ende findet.

Leider lässt die Story im Gegensatz zu 'Black Mirror' Spannung spürbar vermissen: Schon nach kurzer Zeit ist klar, worum sich das Abenteuer dreht, euer Gegenspieler ist ein mäßig intelligenter Wahnsinniger, der Protagonist kein Indiana Jones oder Robert Ripley. Und auch die Erzählung selbst vermag einfach keine Fahrt aufzunehmen, sondern dümpelt ohne Überraschungen vor sich hin – sogar das wie schon bei 'Black Mirror' enttäuschende und viel zu plötzlich kommende Finale stellt keinen Höhepunkt dar. Zudem verhalten sich die Charaktere häufig irrational: So arbeitet Martin anfangs etwa mit jemandem zusammen, der sich sofort eindeutig als Mörder identifizieren lässt, oder fährt später mitten in der Nacht in ein Hotel zurück, anstatt bei seinem Onkel zu schlafen, was ihm so manchen Ärger ersparen würde. Dass sich 'Nibiru' in deutlich unter zehn Stunden durchspielen lässt, kommt als großer Minuspunkt erschwerend hinzu.

Ein Archäologe als Botenjunge

Spielerisch erinnert 'Nibiru: Bote der Götter' nicht so stark an 'Black Mirror', wie vielleicht anzunehmen ist: Der Schwerpunkt des Spiels liegt eindeutig auf den Rätseln, Gespräche mit anderen Charakteren sind in den Hintergrund gerückt. Kaum einmal habt ihr die Möglichkeit, bei den Dialogen zwischen mehreren Themen zu wählen; stattdessen sprecht ihr in der Regel lediglich die Personen an, welche dann ganz automatisch mit den benötigten Informationen rausrücken. Darüber, ob die kurzen Gespräche nun ein Plus- oder Minuspunkt sind, mag man sich streiten – aber angesichts des ohnehin eher auf Einsteiger ausgerichteten Spieldesigns werten wir die Abkehr von minutenlangen Monologen als positiv.

In Sachen Rätsel siedelt sich 'Nibiru: Bote der Götter' eine Stufe unterhalb seines indirekten Vorläufers an: Vor allem in der zweiten Hälfte des Spiels bestehen die Aufgaben vorwiegend aus simplen Denksportpuzzles und Botengängen, sodass ihr viel Laufarbeit verrichtet, ohne aber wirklich nachdenken zu müssen. Der erste Abschnitt, insbesondere im Inneren des besagten Tunnels, stellt sich abwechslungsreicher und fordernder dar; durchdachte Kombinationsrätsel sind hier an der Tagesordnung.

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