Test - NBA Inside Drive 2002 : NBA Inside Drive 2002
- Xbox
Anders als Segas Dreamcast darf sich die Xbox von Microsoft über Software-Unterstützung seitens Electronic Arts freuen, wofür beispielsweise für Sportfans schon einmal gesorgt wäre. Dennoch hat es sich Microsoft aber nicht nehmen lassen, auch selber Hand anzulegen und führt eine Serie fort, die bisher eigentlich keine war und ihre Anfänge zudem vor Jahren auf dem PC hatte. Das Ergebnis ist 'NBA Inside Drive 2002' und hat dank dem dieses Jahr eher schwachen Beitrag von EA durchaus Chancen auf den Thron der Basketballspiele. Ob Microsoft auf Anhieb ein derart weiter Wurf gelingt, oder ob das Spiel nicht mehr als ein netter Versuch ist, erfahrt ihr in diesem Review.
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In den ersten paar Minuten von 'NBA Inside Drive 2002' weiß sich das Spiel keineswegs von der Konkurrenz abzuheben. Schließlich beginnt der Ausflug in die virtuelle Welt des Basketballs wie so oft bei Sportspielen mit einem actionreichen Zusammenschnitt von Ausschnitten aus echten Basketballspielen, die dank der Hip-Hop-Musikuntermalung schon im Voraus für Stimmung sorgen sollen. Wer sich darauf einlässt, startet zumindest mit einem kleinen Bonus, was die Laune angeht, alle anderen gehen direkt über zur Ernüchterung. Diese folgt nämlich sogleich im Hauptmenü, und ist einer der wichtigsten Kritikpunkte von 'NBA Inside Drive 2002'.
Was gibt's zu tun?
Schon der erste für Orientierung sorgende Blick ins Hauptmenü verspricht leider nichts, oder um es treffender zu formulieren, wenig Gutes. Die Auswahl der Spielmodi scheint doch sehr begrenzt, da gerade mal drei Modi ihren Weg ins Spiel gefunden haben. Neben dem obligatorischen 'Exhibition'-Modus wären dies die normale 'Season' sowie der direkte Einstieg in die 'Playoffs'. 'Exhibition' beherbergt wie gewohnt das normale 'Freundschaftsspiel', bei dem ihr einfach zwei Mannschaften wählen und dann loslegen könnt. Bei 'Season' bestreitet ihr mit einem der originalen 29 Teams der NBA eine komplette Saison, die wahlweise 28, 56 oder 82 Spiele umfasst und somit recht lange zu beschäftigen weiß. Die 'Playoffs' bieten wie gewohnt die Möglichkeit, direkt in die spannende Endphase einer Saison einzusteigen, so dass ihr euch das eher langatmige Vorgeplänkel ersparen könnt.
Das war es dann aber auch schon mit der Auswahl. Einen 'Franchise'-Modus oder Ähnliches suchen Basketballfans hier vergebens, womit auch jede Möglichkeit fehlt, das eigene Team länger als eine Saison zu betreuen, beziehungsweise zu steuern. Sobald diese eine Saison dann um ist, geht das Ganze wieder von vorne los, sofern ihr das wollt. Die alten Erfolge sind dann aber futsch, was natürlich recht schwerwiegende Auswirkungen auf die Langzeitmotivation hat. Immerhin hat Microsoft Besserung gelobt und für den Nachfolger, 'NBA Inside Drive 2003', den 'Dynasty'-Modus angekündigt, mit dem genau dies möglich sein wird. Für Besitzer von 'NBA Inside Drive 2002' ist das natürlich nur ein schwacher Trost.
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Spieler und Coach in einem
Um von den negativen Punkten loszukommen, wollen wir uns nun dem Gameplay widmen, das vor allem richtige Fans des Sports positiv überraschen wird. Doch alles der Reihe nach, zuerst beginnen wir mit der Steuerung, die komplizierter scheint, als sie es tatsächlich ist, und sich, wie für Sportfans mittlerweile wohl üblich, in eine offensive und eine defensive Steuerung aufgliedert. In der Offensiven passt ihr den Ball mit der A-Taste und werft mit der X-Taste auf den gegnerischen Korb, um einmal die auf den ersten Blick wichtigsten Aktionen zu nennen. Beim Werfen mit der X-Taste ist zu beachten, dass die Taste möglichst im höchsten Moment des Sprungs losgelassen werden sollte, um möglichst gut zu zielen. Wenn ihr unentschlossen seid und denn Ball erst kurz vor dem Bodenkontakt werft, stehen die Chancen gut, dass es zum Rebound kommt. Ein direkter Treffer ist dann jedenfalls eher unwahrscheinlich. Die B-Taste sorgt für kleine Tricks wie Drehungen oder Passfinten, die allerdings mehr effizient als gutaussehend sind und euren Gegner schon mal verwirren oder einfach aus dem Konzept bringen können. Die letzte der wirklich wichtigen Tasten, mit denen ihr dann eigentlich schon ins Spiel einsteigen könnt, ist die R-Taste. Haltet ihr diese gedrückt, aktiviert ihr den Turbo, mit dem eure Mannen schneller rennen, dabei allerdings recht viel Energie verbrauchen.
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Nun habt ihr die ersten paar Spielminuten hinter euch, damit erstmals die Praxis des Spiels erlebt und beispielsweise festgestellt, dass einfaches Passen mit der A-Taste vor allem auf längere Distanzen sehr ungenau werden kann. Daran haben die Entwickler allerdings auch gedacht, so dass ihr mit der Y-Taste den 'Symbol-Pass' aktivieren könnt. Sobald ihr also im Spiel die Y-Taste drückt, erscheinen über den Spielern die Symbole für diverse Knöpfe auf dem Xbox-Controller. Sobald ihr den entsprechenden Knopf drückt, passt euer Spieler den Ball an genau diesen Mitspieler, ihr habt also immer die volle Kontrolle. Ganz nebenbei funktioniert der Wechsel genau gleich, so dass ihr auf Wunsch direkt zum am besten platzierten Spieler wechseln könnt.
Ansonsten gestaltet sich die defensive Steuerung mehr oder weniger so, wie man sie erwarten würde. Die A-Taste sorgt für normale Wechsel, mit der X-Taste blockt ihr Schüsse ab oder versucht sie wegzuschlagen, und mit der B-Taste macht ihr euch daran, euren Gegnern den Ball abzunehmen. Sowohl in der Offensiven als auch in der Defensiven gibt es aber noch viel mehr Möglichkeiten, wie beispielsweise das Foulen mit der Back-Taste, das Einleiten eines Dribblings mit der schwarzen Taste, oder das Anfordern eines Double-Teams mit der weißen Taste. Solche Aktionen sorgen wie bereits erwähnt vor allem bei richtigen Fans des Basketballs für leuchtende Augen, schließlich lassen sie ausgeklügelte Spielzüge zu.
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