Test - MSI GT735 (AMD Puma) : Kolbenfresser oder Turbolader?
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Im Reich der sündhaft teuren Gaming-Notebooks regiert ein Bündnis zwischen Intel und Nvidia. Nur wenige mobile Wundertüten greifen auf Prozessoren von AMD oder Grafikkarten von ATI zurück. Nun lässt AMD den Puma aus der Hose und will das Beinahe-Monopol der scharfen Widersacher ankratzen. MSI präsentiert mit dem GT735 einen absolut unüblichen Kandidaten mit neuer Puma-Plattform, der hochkarätiges Zocken ohne Hilfe von Intel oder Nvidia verspricht. Wie schlägt sich das knapp 1.150 Euro teure Raubtier?
Wettrüsten im Eilverfahren
Bis vor wenigen Wochen gewann Intel jedes Armdrücken gegen die angeschlagene Konkurrenz von AMD. Dank der ersten 45-nm-Vierkerner steht der Konzern mittlerweile besser auf den Beinen, doch trotzdem bereiten ihm einige Dinge Kopfzerbrechen. Solide Gaming-Notebooks gehören zu den Problemkindern, die nun per Wunderheilung restauriert werden sollen. Genau das ist auch bitter nötig.
Die Puma-Plattform scheint des Rätsels Lösung, zumindest im gehobenen Midrange-Bereich. Mit ATIs RX781- und SB700-Chipsatz ausgestattet, vertraut MSIs GT735 auf AMDs Zweikerner Turion X2 Ultra ZM82 mit 2,2 GHz Takt und 2 x 1 MB L2-Cache. Als Grafikschleuder klebt die ATI Radeon HD3850 mit 512 MB GDDR3-Speicher auf dem Mainboard, gepaart mit 4 GB DDR2-Arbeitsspeicher. 320 GB Speicher (5.400 Umdr./Min.) sowie ein entspiegeltes, 17 Zoll breites WUXGA-Display mit 1.920 x 1.200 Bildpunkten (Full-HD) runden das Paket ab. Statt eines Blu-ray-Laufwerks, was angesichts des Bildschirms passen würde, haust leider nur ein DVD-Verwandter im Schacht – natürlich zur Freude des Preises.
Nachbrenner per Knopfdruck
Das eigentlich Besondere an der 3,2 Kilogramm schweren Wuchtbrumme zeigt sich erst beim Öffnen des Deckels. Über der Tastatur lauern zwei berührungsempfindliche Knöpfe, mit denen ihr Leistung und Akkulaufzeit des tragbaren Brühwürfels beeinflussen könnt. Schaltet ihr in den Turbo-Modus, dann übertaktet sich der Prozessor um bis zu 20 Prozent. Davon dürften vor allem CPU-fressende Spiele wie Grand Theft Auto 4 profitieren.
Im Umkehrschluss gibt es auch Momente, in denen keine rettende Steckdose in Sicht ist. Für solche Fälle findet ihr links neben dem Turbo-Schalter den Eco-Knopf. Er herrscht über fünf voreingestellte Modi (Office, Präsentation, Film, Spielen, Eco) und schraubt bei Bedarf den Takt herunter, sodass sich die Akkulaufzeit um bis zu 20 Prozent steigern lässt. Diese Hybridlösung dürfte sich zukünftig stärker durchsetzen, zumal sie in der Praxis einwandfrei funktioniert.
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