Test - Monkey King: Hero is Back : Macht euch zum Affen!
- PC
- PS4
Ein Affe, ein Kleinkind und ein Schwein – mit dieser Kombination an Helden erlebt ihr die ersten Stunden des Abenteuers in Monkey King: Hero is Back. Werft euren einstigen Stolz und die Überheblichkeit von Bord, um als Affe mithilfe von Martial Arts das Böse zu bekämpfen. Eine verrückte Kombination, die auf einer alten Geschichte beruht.
Das Monkey-King-Franchise ist in Deutschland vermutlich den Wenigsten bekannt. Dabei habt ihr alle sicherlich zumindest schonmal einen Anime gesehen, der auf der gleichen Legende basiert. Die Sage um den König der Affen zieht sich nämlich durch viele asiatische Länder und wird, geringfügig verändert, schon Kleinkindern erzählt. Hierzulande ist die bekannteste Verbindung zu Monkey King die Animeserie Dragon Ball, da der Affenkönig in Japan „Son Goku“ ausgesprochen wird. Dort gibt es bereits mehrere Kinofilme und Videospiele zu Monkey King. Auch das Spiel Enslaved basiert auf dem chinesischen Roman Journey to the West, aus dem die Legende vom Affenkönig stammt. Jetzt möchte der überhebliche Held auch in Europa Fuß fassen und startet seine guten Taten auf PC und Playstation 4.
Alles beginnt mit einem kleinen Jungen namens Liuar, der seine kleine Schwester in einem Korb auf dem Rücken trägt. In einer Höhle werden die Kinder von Monstern angegriffen und müssen fliehen. Als Liuar einen riesigen Eisblock berührt, beginnt dieser plötzlich Risse zu bilden. Kurz darauf bricht Sun Wukong, so sein richtiger Name, aus dem eisigen Gefängnis hervor. An dieser Stelle dürft ihr in das Geschehen eingreifen und den krötenähnlichen Wesen Manieren beibringen. In feinstem Martial-Arts-Kampfstil werden die Monster schnell besiegt. Der deutsche Synchronsprecher des Königs der Affen wird vielen Spielern sofort bekannt vorkommen, denn er leiht auch einem weiteren Meister der Kampfkunst seine Stimme: Jackie Chan.
Wie man ein guter Affe wird
Eigentlich ist Sun Wukong in der Lage, Magie im Kampf anzuwenden. Doch ein magisches Siegel in Form einer massiven Kette an seinem Arm hemmt diese Fähigkeit. Wagt er auch nur den Versuch, ereilen ihn furchtbare Schmerzen. Sie fungieren als eine Art Bestrafung für die Hochnäsigkeit, die er einst an den Tag legte und für die Buddha ihn ins Eis verbannte. Daraus befreit hat er nun die Möglichkeit, sich von einer besseren Seite zu zeigen. Hilft der König der Affen den Menschen und begeht gute Taten, wird sich die Kette Stück für Stück lösen.
Anders als in vielen Rollenspielen gibt es in Monkey King: Hero is Back keinen Bösewicht, der von der ersten Minuten an das Ziel der Reise markiert. Ihr stolpert einfach von einem kleinen Abenteuer ins nächste und helft dabei allen Leuten, die euch auf diesem Weg begleiten. Obwohl alles recht linear abläuft, gibt es ab und an die Möglichkeit, die eigene Route selbst zu bestimmen. Seid ihr eher aufs Kämpfen aus, dürft ihr euch ins Getümmel stürzen. Wer lieber schleicht, kann längere, aber mit weniger Gegnern bestückte Pfade beschreiten. Im Grunde macht es aber, abgesehen von ein paar Erfahrungspunkten und Items, nicht viel aus. An das Ziel werdet ihr immer gelangen und dort einen (Zwischen-)Boss erledigen. Letztere sind außerordentlich vielfältig und fantasievoll gestaltet: mutierte Kröten etwa oder aberwitzige Knochengerüste, die nur durch Magie zusammengehalten werden.
Monster! Monster! Monster!
Die Gestaltung der Monster in einer Mischung aus chinesischer Sagenwelt und Magie fällt einfallsreich und kreativ aus. Was man von den Kämpfen gegen sie leider nicht behaupten kann. Denn vor allem kleinere Bosse kommen immer wieder in nahezu identischer Form vor – nur etwas schneller. Da kommt schnell Frust auf. Auch der ständige Warnruf „MOOONSTER!“ eurer Gefährte bei fast jeder Feindbegegnung verstärkt den Eindruck des monotonen Ablaufs zusätzlich.
Viel Variation bringen die Kämpfe ohnehin nicht. Ihr springt, schlagt zu oder vollführt eine Kombination aus beidem. Im Laufe der Zeit dürft ihr auch Gegenstände wie eine brennende Bank oder Steine aufnehmen, um sie den Gegnern ins Gesicht zu schlagen. Das macht deutlich mehr Schaden und löst cool inszenierte Zeitlupen-Sequenzen aus. Trotzdem bleibt alles sehr repetitiv. Nebenher sammelt ihr Punkte, die in neue oder bessere Fähigkeiten (später auch magische) investiert werden. Nach und nach schaltet ihr die gesamte Palette frei – die durch die übersichtliche Auswahl schnell verinnerlicht ist.
Eine wunderschöne, leere Welt mit Tücken
Das Charakterdesign vom Schwein bis zur freundlichen Madame Hase mit XXL-Frisur ist liebevoll gestaltet. Auch die Welt von Monkey King: Hero is Back fällt hübsch detailreich aus. Leider ist sie aber auch recht leer, sodass abgesehen von einigen NPCs und den Monstern keine Regung oder Leben herrscht. Die vielen verlassenen Häuser am Wegesrand lassen sich sogar betreten. Dort findet ihr Items in Kisten oder müsst kleinere Rätsel lösen. Sie dienen zudem als Reisemöglichkeit zwischen den Orten. Damit werden euch lästige Ladezeiten beim Gebietswechsel erspart – das ständige kurze Laden beim Betreten und Verlassen der Häuser ist nach einer Weile trotzdem anstrengend.
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