Test - Metroid Prime Remastered : Test: Zwischen zeitlos und altbacken liegt ein Meisterwerk für die Ewigkeit

Metroid Prime ist zweifellos eines der bedeutsamsten Spiele für die aktuelle Spielelandschaft. Das Grundprinzip mit seinem Erkunden einer verwunschenen Welt, dem Entdecken von Geheimnissen und schrittweisen Aneignen seiner Geographie war noch nie so aktuell wie heute. Angesichts dessen erscheint es mir schier unglaublich, dass das Original schon 20 Jahre alt sein soll. Metroid Prime wirkt 2023 mindestens so frisch und genial wie 2003. Erst recht in dem neuen grafischen Anstrich, den Nintendo diesem Klassiker verpasst hat. 95% Metascore dafür sind vermutlich dennoch nur mit voll funktionsfähiger Nostalgiebrille möglich. Nichtsdestotrotz sollte jeder, der die Spielelandschaft von heute mit seinen Metroidvanias, Souls-likes und Action-Adventures verstehen will, diesen Meilenstein gespielt haben.

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Muss dafür aber auch manche aus der Zeit gefallene Altbackenheit in Kauf nehmen: das haarsträubend unvorteilhafte Speichersystem und das ausufernde Backtracking etwa, die trostlose Atmosphäre und zurückhaltende Erzählweise, sowie die Tatsache, dass einen das Spiel nur sehr zaghaft an die Hand nimmt. Doch gerade Letzteres macht es heute so modern wie nie zuvor.

Denn wie es für solcherlei Spiele typisch ist, mag man für den Moment die Entwickler verfluchen, verkehrt Frustmomente aber in der Rückschau in ihr Gegenteil, weil das triumphale Gefühl letztlich überwiegt, sie gemeistert zu haben. Metroid Prime ist eines dieser wenigen Spiele, die selbst dann noch nachwirken, wenn man schon lange mit ihnen durch ist. Wenn man das Erlebte immer wieder im Geiste Revue passieren lässt, die Spielwelt ständig vor dem inneren Auge nochmal abläuft, emotional einfach nicht loslassen kann. Und das gelingt nur den ganzen Großen.