Test - Meisterdetektiv Pikachu : Pikachus Detektivausflug im Test
- 3DS
Eines der letzten großen Nintendo-3DS-Spiele lässt euch in der Pokémon-Welt auf Verbrecherjagd und die Suche nach eurem verschollenen Vater gehen. Meisterdetektiv Pikachu präsentiert sich als leichtes Abenteuerspiel für jüngere Spieler und lässt euch die kleinen Taschenmonster anders erleben als zuletzt in Pokémon UltraSonne/UltraMond.
Meisterdetektiv Pikachu hat von der ersten Idee über die Veröffentlichung der ersten Episode im japanischen 3DS-eShop bis zur jetzt vorliegenden Version einen langen Weg hinter sich. Noch bevor bekannt war, dass der Meisterdetektiv in einer erweiterten Fassung des 2016 in Japan erschienen Download-Spiels zurückkehrt, wurde sogar bereits eine Hollywood-Verfilmung mit "Deadpool"-Darsteller Ryan Reynolds als Pikachus Sprecher angekündigt. Nun ist die Elektromaus wieder da und ermittelt als Meisterdetektiv in wenig anspruchsvollen, dafür liebevollen Fällen, die Einblick in die Pokémon-Welt abseits des Trainerdaseins gewähren.
Erzählt wird eine recht typische Detektivstory, die in der fiktiven Großstadt Ryme City angesiedelt ist. Als Tim Goodman macht ihr euch mit dem selbsternannten Meisterdetektiv Pikachu auf die Suche nach eurem verschwundenen Vater. Der als Detektiv tätige Partner von Pikachu, Harry Goodman, ist im Zuge seiner Ermittlungen zu mysteriösen Vorfällen mit ausrastenden Pokémon verschwunden. Ihr heftet euch an seine Fersen und ermittelt selbst in dem Fall. Neue Ideen sind zwar Mangelware, dafür wurden zahlreiche Anspielungen auf Detektivklischees und Pokémon eingebaut. Inklusive Amnesie, Kaffeesucht, hübscher Assistentin und großem Mysterium.
Einfaches Ermitteln
Das Spielprinzip ist recht einfach: In jedem der neun Kapitel verfolgt ihr ein großes Ziel, das die Story voranbringt. Aufgeteilt ist jeder Fall in mehrere Aufgaben, die wiederum um Fragen ergänzt werden. Ihr erkundet die Umgebung und befragt Menschen und Pokémon, um Anhaltspunkte und Beweise zu sammeln. Habt ihr alle notwendigen Informationen zusammen, könnt ihr eine der Fragen oder Aufgaben lösen. Das funktioniert über die Zuordnung von Anhaltspunkten, Beweisen oder Zeugenaussagen auf dem Touchscreen. Ergänzt wird dieses Prinzip durch Multiple-Choice-Fragen, die in Gespräche eingeflochten sind oder zur Überführung der Täter verwendet werden. Fehler werden nicht bestraft und haben – von einer Ausnahme abgesehen – keinerlei Folgen.
Für ein wenig Auflockerung sorgen gelegentliche Action-Szenen, die mittels einfacher und kurzer Quick-Time-Events durchgeführt werden. Dass das Spielprinzip trotz leichter Abnutzungserscheinungen nicht langweilig wird, ist den grundsätzlich interessanten, wenn auch vorhersehbaren Fällen, zu verdanken. Leider fällt der Schwierigkeitsgrad sehr gering aus, weswegen ihr bei den Ermittlungen nur selten wirklich überlegen müsst oder Gefahr lauft, festzuhängen. Höchstens die klar jüngere Zielgruppe könnte manchmal etwas länger zur Lösung der Fälle brauchen. Optional kann vor Spielstart der leichte Modus aktiviert werden. Dieser erlaubt jederzeit die Nutzung einer Hilfefunktion.
Jenseits der Handlung gibt es nichts zu entdecken: Meisterdetektiv Pikachu läuft strikt linear ab. Aufgaben und Fragen werden nacheinander gelöst. Paralleles Bearbeiten von zwei Mysterien oder Fällen ist nicht möglich. Genauso sind keine optionalen Nebenquests enthalten. Nicht einmal die Anwesenheit zahlreicher Pokémon wird für Sammelobjekte genutzt. Dafür dürft ihr zahlreiche kleine Pikachu-Sequenzen freischalten. Die kleinen Filme sind witzig, zeigen wie wichtig Pikachu für das Spiel ist, und sorgen für eine kurze Auffrischung zwischendurch.
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