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Test - FIFA 23 : Das müsst ihr noch wissen: Ultimate Team, Pro Clubs & VOLTA

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Wer schon länger den FUT-Modus spielt, hat garantiert mehr als einmal den Controller genervt gen Zimmerecke gepfeffert. Wenn man bereits am Erscheinungstag auf Mannschaften voller Superstars trifft, fällt die eigene Laune ins Bodenlose. Geld schießt eben doch Tore – so auch bei FIFA 23.

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Das leidige Thema Pay-to-win werdet ihr auch in FIFA 23 nicht los. Bereits vor dem Erscheinen des eigentlichen Spiels konnten über die Web App fleißig Packs geöffnet sowie Spieler ein- und verkauft werden. Ohne eine Partie gespielt zu haben, stellten viele Leute schon absolut irre Mannschaften zusammen, in denen entweder das gesamte Glück von Gustav Gans oder sehr viel Kohle steckte. Aber das kennt man zur Genüge.

Die Macht des Geldes

Wer auf die Plünderung seines Sparschweins verzichtet und den guten alten Grind vorzieht, hat in diesem Jahr einen schwierigeren Start als sonst. Viele der anfänglichen Packs, die erspielt oder über Squad Building Challenges geholt werden können, bieten lediglich unverkäufliche Inhalte. Entsprechend fehlt es an Budget, um über den Transfermarkt gescheites Personal zu verpflichten. Aufgrund vieler Herausforderungen, die mit Coins und Packs belohnen, sowie regelmäßiger SBC-Spieler macht der Aufbau einer Truppe auf dem spielerischen Weg zwar noch immer viel Laune. Die genannten Einschränkungen verstärken jedoch den Eindruck, in Richtung Euro-Invest gedrängt zu werden.

Dass diesem Druck viele nachgeben, zeigt sich im kompetitiven Modus Division Rivals. Erneut sammelt ihr mit jeder Partie Punkte für die Teilnahme an der FUT-Champions-Qualifikation. Fahrt ihr dort einige Siege ein, steht euch die Weekend League offen, die wieder mit Boni wie Münzen und Packs lockt. Das alles klappt aber nur, wenn das eigene Team halbwegs konkurrenzfähig ist. Allerdings tummeln sich schon in den unteren Divisionen reichlich stark besetzte Mannschaften, die eine Nullachtfünfzehn-Truppe vor eine enorme Herausforderung stellen. 

Die wird noch gesteigert durch eine unverändert durchwachsene Verbindungsqualität. Bei unserem Test erlebten wir in vielen Begegnungen deutliche Lags, obwohl uns die Ping-Anzeige im Vorfeld etwas anderes bescheinigte. Gezielte Pässe oder Dribblings waren kaum möglich, stattdessen traten wir mehrmals die Reise nach Absurdistan an: Unsere Kicker liefen um den freien Ball herum, reagierten zu spät auf Kommandos oder konnten einfach nicht angewählt werden. Die Probleme traten innerhalb der eigenen Plattform ebenso auf wie beim neuen Cross-Play, das zwischen Playstation 5, Xbox Series X|S, PC und Stadia möglich ist. 

Bug oder Feature?

Generell spielen die Faktoren Dribbling und Tempo wieder tragende Rollen im Ultimate Team. Eine Besonderheit ist das neue Accelerate-Feature. Es unterteilt das Laufverhalten der Spieler in drei verschiedene Kategorien: “Explosiv” bedeutet einen schnellen Antritt, aber eine geringere Endgeschwindigkeit. “Anhaltend” steht für das genaue Gegenteil und “Kontrolliert” stellt eine Art ausgewogene Mischung dar.

Was in der Theorie nach einer Portion Realismus klingt, wird in der Praxis (derzeit) ad absurdum geführt. “Anhaltende” Spieler sind übermächtig schnell und bestimmen den Aufbau vieler Teams. Nichts gegen Chelseas Thiago Silva, aber dem 38-jährigen Abwehrmann sollte es unmöglich sein, ein Laufduell gegen den unfassbar schnellen Vinícius Júnior von Real Madrid zu gewinnen – egal, ob das über 25, 50 oder 100 Meter geht. In FIFA 23 sind solche Wunderdinge jedoch an der Tagesordnung.

König Fußball ist zurück - Zocksession zu FIFA 23

Unsere Fußball-Experten Sascha und Pirmin haben ein paar Matches im neuen FIFA 23 gespielt. Was halten sie vom letzten FIFA aus dem Hause EA Sports?

Momente für die Ewigkeit?

Habt ihr keine Lust auf den Online-Wahnsinn, dann zockt wieder die Squad Battles gegen wechselnde KI-Mannschaften. Leider hapert es hin und wieder mit der Balance des Schwierigkeitsgrads. Bis zur Stufe Profi habt ihr beinahe keine Probleme. Ab der Stufe Weltklasse spielt dagegen selbst manche Gurkentruppe ein Tikitaka vom Allerfeinsten. Das kann mitunter echt nerven, ist aber dennoch wesentlich entspannter als Rivals.

Ganz kurze Einsätze erwarten euch im neuen Moments-Modus. Dahinter stecken viele kleine Herausforderungen: Schießt ein Tor, spielt zehn Pässe, versenkt einen Freistoß, macht einen Übersteiger und so weiter. Die meisten Aufgaben sind kinderleicht und teils innerhalb weniger Sekunden erledigt. Als Belohnung erhaltet ihr Sterne, die in einem eigenen Shop gegen Packs oder Verbrauchsgegenstände wie Verträge eingetauscht werden können. 

Launig gemacht sind die Moments auf jeden Fall, aber auch denkbar bieder inszeniert. Als Beispiel seien die zeitlich begrenzten Mbappé-Herausforderungen genannt, die sich grob an der bisherigen Karriere des FIFA-Coverstars orientieren: Statt kurzer Videos oder hübscher Animationen gibt es selbst hier nur lahme Textboxen zu sehen. Am Ende handelt es sich bei den Moments dennoch um nette Fußball-Häppchen, die vor allem Leuten mit wenig Zeit schmecken dürften.

Eine andere Chemie

Eine große Umstellung für Ultimate-Team-Veteranen stellt das neue Chemie-System dar. In der Vergangenheit ging es um die direkte Verbindung von Spielern, die sich Nationalität, Liga oder Verein teilten. Diese Faktoren stehen zwar weiterhin im Zentrum, allerdings braucht es keinen direkten Link mehr. So könnt ihr beispielsweise drei Spieler aus der Bundesliga auf unterschiedlichen Positionen aufstellen und ihnen damit trotzdem einen Wertebonus in drei Stufen verpassen. 

Hinzu kommt ein anderer Umgang mit der Aufstellung eurer Akteure. Viele Spieler verfügen über eine Alternative zu ihrer gewohnten Rolle, auf die ihr sie mit einem Positionsmodifikator umstellen könnt. So wird aus dem Mittelstürmer ein Flügelmann oder aus dem Innen- ein Außenverteidiger. Verzichtet ihr auf die oben genannte Veränderung und parkt den Kicker um, trägt er nicht zur Chemie der Mannschaft bei und bekommt auch keinen Bonus, sondern spielt auf seinen Standardwerten.

Das alles wirkt zu Beginn ungewohnt und etwas kompliziert, sodass eine gewisse Eingewöhnungszeit notwendig ist. Im Hinblick auf den Teamaufbau eröffnen sich damit jedoch neue Möglichkeiten: Dank des Wegfalls der bisherigen Link-Vorgaben könnt ihr eure Mannschaft nun deutlich flexibler gestalten. Dagegen wird der Abschluss einiger Squad Building Challenges schwieriger und teurer, da neben den Spielern auch Positionsmodifikatoren eingekauft werden müssen, um die Anforderungen an die Chemie erfüllen zu können.

VOLTA noch mehr Pro Clubs?

Sorry für das überschaubar witzige Wortspiel, aber es passt zumindest ansatzweise. Denn ein paar Auffrischungen hat Pro Clubs tatsächlich spendiert bekommen. Die größte ist die Zusammenlegung des saisonalen Fortschritts mit VOLTA: Für eure Leistungen auf dem Rasen und auf der Straße verdient ihr gleichermaßen Punkte, mit denen im VOLTA-Shop neue Trikots, Tattoos und andere Extras für den eigenen Avatar eingekauft werden dürfen. 

Darüber hinaus stehen mehr Level für die Spielerentwicklung bereit, außerdem gibt es vier frische Perks und Skill Games wie in der Karriere. Beim Spontanspiel absolviert ihr nur noch vier Minuten lange Hälften, zieht ein paar neue Trikots an und seht andere Stadien. VOLTA läuft dagegen genauso ab wie im vergangenen Jahr. Ihr kickt online gegen andere Menschen, messt euch mit KI-Mannschaften und zockt witzig-chaotische Arcade-Spiele wie Fußball-Dodgeball oder Wandschießen. 

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