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Preview - Earthfall : Es könnte auch Left 4 Dead 3 heißen

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„Wenn Valve einfach nicht Left 4 Dead 3 machen will, dann machen wir es halt selber“, haben sich die Entwickler von Holospark gesagt und liefern einen Klon, der so gut zu werden scheint, dass Valve selbst es kaum hätte besser machen können. Unverhohlen eifert Earthfall dem großen Vorbild nach, fügt ihm aber zahlreiche Aspekte hinzu, die man sich schon vom Original gewünscht hätte.

Wie Left 4 Dead, nur mit Aliens

In der Regel sind Entwickler sehr zurückhaltend damit, ihr Spiel mit bekannten Vorbildern zu vergleichen, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, lediglich ein Plagiat abzuliefern. Bei Holospark trägt man sein Idol erfrischend offenherzig, ja, geradezu stolz vor sich her. „Earthfall ist im Grunde Left 4 Dead 3, nur eben nicht von Valve“, ist der erste Satz, durch den wir mit dem Spiel bekannt gemacht werden. „Und mit Aliens statt Zombies.“

Der Grund, warum man sich für Aliens und gegen Zombies bei der Wahl des Szenarios entschieden habe, ist ein durchaus wohlüberlegter: Man wolle nämlich in Earthfall nicht einfach nur zusammenhanglose Missionen aneinanderreihen, die lediglich über das Motiv „Flucht“ miteinander verknüpft sind, wie das bei Left 4 Dead der Fall war. Stattdessen ist es den Entwicklern wichtig, eine durchgängige, wendungsreiche Geschichte zu erzählen, die eine erkennbare Entwicklung durchlaufen sollte. Das ginge bei Zombies nunmal nicht. Zombies sind eben immer nur Zombies auf der Jagd nach Menschen, die entweder überleben oder nicht.

Den Entwicklern schwebte hingegen eine Geschichte vom Widerstand der Menschen gegen die Verursacher der Apokalypse vor, wie sie in ähnlicher Weise zum Beispiel XCOM erzählt: Am Anfang sind die Menschen ausnahmslos auf der Flucht und chancenlos gegen die überlegenen Invasoren. Doch dann beginnen sie sich zu organisieren, den Widerstand aufzubauen, Alien-Technologie zu erforschen, immer neue Waffen zu entwickeln und schließlich zurückzuschlagen. Diese Geschichte erzählt Earthfall in mehreren Kapiteln, die durch immer neue Inhalte auch lange nach Release noch fortgeführt werden soll.

Wie Left 4 Dead, nur zeitgemäß

Spielerisch sind die Parallelen zwischen Left 4 Dead und Earthfall von der ersten Sekunde an offenkundig: Ihr kämpft euch im Vierer-Team durch Feindesland, bis ihr an dessen Ende das rettende Ufer, Hubschrauber oder Boot erreicht. Habt ihr gerade keine vier Freunde online, füllen KI-geleitete Mitspieler euer Team auf. Auch die Gegnertypen scheinen 1:1 dem Kosmos des Valve-Vorbilds entwachsen: tumb heranstürmendes Fußvolk, „Boomer“, die beim Ableben in einer giftigen Wolke explodieren, und ungeschlachte Trolle, die alles kurz und klein hauen – mit Vorliebe eure Gliedmaßen.

Doch Earthfall ist weitaus mehr als ein plumper Klon, auch wenn die Entwickler in fast schon unangebrachter Bescheidenheit die zahlreichen Neuerungen kleinreden: „Wir maßen uns nicht an, Left 4 Dead 'verbessern' zu wollen“, sprechen sie kleinlaut darüber. „Wir wollen mit Earthfall eher eine Erfahrung bieten, die dem entspricht, wie man sich heute an Left 4 Dead erinnert.“ Hinter der rosaroten Nostalgiebrille, mit der man heute auf den Valve-Titel zurückblickt, übersieht man eben auch, wie extrem simpel das Spiel damals eigentlich gestrickt war.

Wie Left 4 Dead, nur ausgeklügelter

Dass Earthfall im Gegensatz zu Left 4 Dead eine umfangreiche Geschichte erzählen soll, wurde bereits erwähnt. Doch auch spielerisch setzt der Nachahmer Akzente, die das Erlebnis deutlich aufwerten, ausgeklügelter und taktischer machen soll. Durch ein erweitertes Waffenarsenal beispielsweise: Sobald die Menschheit im fortgeschrittenen Spielablauf erstmal die Alien-Technologie ausreichend erforscht hat, stehen euch ausgefuchste Hybridwaffen zur Verfügung, wie man sie ähnlich auch z.B. aus Halo kennt: mit Energiekristallen betriebene Strahlenwaffen etwa oder Bomben verschießende Geschütze, die auch größere Fleischklopse mit einem Schlag aus dem Weg räumen können, dafür aber ewig lange nachladen müssen.

Darüber hinaus werden die Begegnungen mit den Gegnerwellen bis zu einem gewissen Grad zufallsbasiert sein. Das erhöht nicht nur die Wiederspielbarkeit, sondern auch die Spannung, weil nie absehbar ist, ob nicht ein besonders unangenehmer Feind hinter der nächsten Ecke lauert – oder sogar ein Boss. Denn auch die gibt es in Earthfall. Bei unserer Anspielsitzung kämpften wir etwa gegen ein riesiges Tentakel-Alien, das sich quer über das Schlachtfeld teleportiert und zeitweise hinter einem Schutzschild verbarrikadiert. Diese besonders starken Gegner fördern das Teamplay ungemein, weil ihnen nur mit taktischem Vorgehen und planvoller Absprache beizukommen ist.

Earthfall - Console Announcement Trailer
Aliens haben in Earth fall die Erde überrannt. Mit den letzten Überleben den drängt ihr sie wieder zurück!

Das herausstechendste Merkmal von Earthfall ist jedoch der Tower-Defense-Einfluss, der regelmäßig zu spüren ist: Immer wieder müsst ihr euren Standort – z.B. eine Lagerhalle oder einen Maschinenraum – gegen anstürmende Gegnerhorden verteidigen. Damit das gelingt, stehen euch zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung, die taktisch klug eingesetzt werden müssen: portable Türen etwa, mit denen ihr den Gegnern den Weg versperrt, oder Fallen, die an strategisch wichtigen Orten platziert wahre Wunder wirken.

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