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Test - Dragon Age II : Blut, Schweiß und Tränen

  • PC
  • PS3
  • X360
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Bioware spielt dabei die eigenen Stärken erneut brillant aus. Die Geschichten sind spannend erzählt, bis auf kleinere Patzer fast immer logisch und stellen vor allem die zahlreichen Charaktere in den Vordergrund. Und die sind fantastisch ausgearbeitet. Sei es die junge, aber leicht naive Elfin Merrill, die sich auf einen gefährlichen Weg begibt. Oder die raubeinige, aber hübsche Piraten-Bitch Isabela mit scharfen Klingen, fragwürdiger Moral und reichlich Holz vor der Hütte. Oder der düstere Krieger Fenris. Oder Meredith, die fanatische und skrupellose Templer-Anführerin.

Die Quests und Handlungsstränge sind ungemein abwechslungsreich erzählt. Da fällt es nur wenig ins Gewicht, dass Bioware bei den Spielumgebungen geizt. Hauptschauplatz sind die wenigen Stadtviertel von Kirkwall, hinzu kommen einige wenige Außenareale, die wie im Vorgänger schlauchartig aufgebaut sind. Ergänzt wird das alles von einigen Dungeons, die zwar hübsch gestaltet sind, sich aber in Sachen Aufbau und Grafiksets stark wiederholen. Das raubt viel Atmosphäre und man fragt sich, ob es wirklich so viel Arbeit gewesen wäre, hier mehr Abwechslung ins Spiel zu bringen. Immer gleich aussehende Höhlen und Lagerhäuser nerven mit der Zeit gewaltig. Immerhin achtet Bioware auf recht kurze Wege. Ihr wechselt die Gebiete über eine Übersichtskarte und habt ihr in einem Gebiet einen Auftrag erledigt, ist zumeist der Ausgang nicht fern.

Noch eine Runde bitte

Überhaupt wirkt Dragon Age II um einiges kompakter als sein Vorgänger und beinhaltet weniger Leerlauf. Das macht sich bei der Spielzeit bemerkbar. Wer einigermaßen zügig durchspielt, braucht etwa 30 Stunden, ohne auf Nebenquests oder Dialoge verzichten zu müssen. Das geht in Summe aber durchaus in Ordnung, denn der Anreiz zum erneuten Spielen ist hoch. Zum einen dank der stark unterschiedlichen Spielweise der Klassen, zum anderen wegen der Entscheidungen, die dafür sorgen, dass es eigentlich unmöglich ist, alle Inhalte bei einmaligem Spielen zu erleben.

Und Entscheidungen gibt es reichlich. Mehr als einmal wird die Moral des Spielers gefragt. Möchte ich es als Gutmensch allen recht machen (was nicht funktioniert)? Oder mach ich lieber einen auf Arschkrampe, lege alles um, was nicht bei drei auf den Bäumen hockt, und lasse dazu noch meine Kameraden hängen? Oder eine Mischung? Auf wessen Seite schlage ich mich am Ende? Ihr habt immens viele Möglichkeiten, allein schon bei den Gefährten ergeben sich immer wieder Optionen, Freundschaft oder Feindschaft zu vertiefen, was wiederum maßgeblichen Einfluss darauf hat, wer beim furiosen Endkampf an eurer Seite steht. Nicht selten wird auch mal die emotionale Harfe angestimmt, und in diesen leider viel zu seltenen Momenten wird das Spiel so richtig packend. Mehr davon, bitte.

Entschlackungskur

Spielerisch hat Bioware nur wenig an den Grundfesten von Teil eins gerüttelt, aber viele Aspekte überarbeitet. Augenfällig sind HUD und Menüs, die deutlich entschlackt wurden, übersichtlicher und besser bedienbar sind. Das wird vielleicht nicht jedem gefallen, denn Bioware setzt die Anzeigen sehr schnörkellos um. Praktisch ist das aber allemal, denn sowohl auf PC als auch Konsole sind Menüs, Inventar und Questlog gut zu bedienen. Lediglich die Skill-Bäume sind mehrstufig und benötigen etwas Eingewöhnung.

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