Test - Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs : Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs
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Ein Ring sie zu knechten - leider wurde dieses berühmteste aller 'Herr der Ringe'-Zitate dank einer mehr als bescheidenen Versoftung des ersten Teils für alle PC-Fans mehr als wörtlich genommen. Lediglich die Besitzer einer Next Generation-Konsole konnten in den Genuss eines grafisch und spielerisch imposanten Titels kommen, der Tolkiens Vorlage annähernd gerecht wurde. Dies soll sich mit EA's neuestem Meisterstück 'Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs' ändern. Noch vor dem Kinostart dürft ihr Sauron und Konsorten endgültig ins Reich des Bösen zurückbefördern.
Der König ist tot - lang lebe der König!
Schon im rund dreiminütigen Intro lässt sich erahnen, dass die Entwickler bei Electronic Arts ihre Hausaufgaben gemacht haben. Szenen aus der gigantischen Schlacht um Helms-Klamm stimmen euch auf das Kommende ein. Doch kaum ist euer Adrenalinspiegel dank fantastischer Filmsequenzen angekurbelt, geht die Handlung beinahe nahtlos in Ingame-Grafik über. Ohne Unterbrechung werdet ihr in die Action eingebunden und müsst in die Schlacht aktiv eingreifen. Anfangs führt ihr noch Gandalfs Stab. Hinterher schlüpft ihr je nach Mission in die Rollen von Aragorn, Gimli, Legolas, Frodo und seinem treuen Gefährten Sam Gamdschie. Aber auch hier sind nicht alle Missionen von Beginn ab identisch. So startet ihr mal mit einem oder zwei Begleitern, dann wiederum seid ihr auf euch allein gestellt und trefft erst nach einiger Zeit auf eure Mitstreiter. Oder ihr werdet von Gollum durch Pfade gelenkt und sollt, ganz wie in der Tolkien'schen Vorlage, euch einen Weg durch die Schluchten Mordors bahnen. Vielfalt ist hier oberstes Gebot. Dabei hält sich das Spiel weitestgehend an die Romanvorlage. Wie im Buch gehen die Mitglieder der Reisegruppe anfangs auf verschiedenen Wegen, um im Verlauf der Handlung zum großen Finale gegen Sauron und Saruman wieder zusammenzutreffen. Doch ehe es so weit ist, warten viele Gefahren auf euch und eure Schützlinge. Nach absolvierten Missionen bekommt ihr zur Belohnung Punkte auf eurem Konto gutgeschrieben, für die ihr neue Moves und Attribute erwerben könnt. Habt ihr euch besonders tapfer geschlagen und eine gewisse Anzahl an Abschnitten überlebt, erhaltet ihr als Bonus einen von insgesamt vier freischaltbaren Charakteren.
Masse und Klasse
Gesteuert werden eure Helden mittels Tastatur und Maus. Dabei fällt auf, dass sich die Steuerung trotz komplexer Combos und Einzelattacken auf wenige Tasten beschränkt. Neben der Richtungsvorgabe benötigt ihr lediglich vier Tasten für Aktionen wie das Aufnehmen diverser Gegenstände, zum Wechseln auf die Sekundärwaffe, für euren Tarnmantel und zum Ausweichen. Der Rest wird mit eurer Maus ausgefochten. Dies sogar im wahrsten Sinne des Wortes: Da ihr es nämlich stets mit einer großen Gegnerschar zu tun haben werdet, solltet ihr im Vorfeld schon mal Lockerungsübungen für eure Finger und Stärkungen eurer Sehnenscheiden vornehmen, weil ihr ansonsten spätestens ab dem dritten Level dank Klickorgien eine schmerzende Hand habt. Mehrere Gegner gleichzeitig ins Nirvana zu befördern oder Gegenstände auf sie fallen zu lassen, ist äußerst selten möglich. Wer sich davon aber nicht beeindrucken lässt, darf sich durch insgesamt 13 riesige Levels gegen Uruk-Hai, Ringgeister und viele andere Schergen aus Saurons Armee metzeln. Einziger Schwachpunkt hierbei ist die teilweise sehr weit entfernte Kamera. Zwar fährt sie im Regelfall immer dynamisch um die Kämpfenden herum und folgt euch bis in die entlegensten Ecken. Doch wenn es auf große Schlachtfelder wie die Höhlen bei Mordor geht, zoomt die Kamera aus dem Geschehen raus. Das hat durchaus den Vorteil, dass ihr mehrere Feinde schon von weitem ausfindig machen könnt. Um jedoch den Gegnern direkt vor euch durch präzise Schläge den Garaus zu machen, ist die Distanzführung ein wenig umständlich. Dank Energie- und Manatränken, welche eure Feinde ab und an fallen lassen, können eure Kräfte für kurze Zeit wieder aufgefrischt werden. Und dies ist auch bitter nötig. Während die einfachen Fußsoldaten und Bogenschützen mit einigen gezielten Treffern beseitigt werden, kommt ihr im Kampf mit den Schwertkämpfern und Lanzenträgern des Öfteren ins Schwitzen. Ab und zu begegnen euch auf eurem Weg große Zwischengegner, die es in sich haben. Hier heißt es dann: erst denken, dann handeln. Denn einen Ringgeistkönig oder sogar Sauron persönlich besiegt ihr nicht mit Amokläufen, sondern nur mit der nötigen Portion Grips und einer guten Taktik. Dadurch entwickelt sich eine Spannungskurve, die das Gameplay vom üblichen Hack'n Slay-Einerlei mehr als deutlich abhebt.
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