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Test - Das Schwarze Auge: Memoria : Daedalic punktet erneut

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Vogelfänger Geron ist zurück: Nachdem er in Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten knifflige Rätsel zu lösen hatte, wurde er am Ende jedoch nicht belohnt. Seine Feen-Freundin Nuri wurde in einen Raben verwandelt und fristet seitdem ihr Dasein in dieser Gestalt. Geron ist nach wie vor bemüht, diesen Zauber zu brechen, um Nuri in eine Fee zurückzuverwandeln. Er hat den Tipp bekommen, dass ihm der fahrende Händler Fahi bei seinem Problem helfen kann. Und genau an dieser Stelle beginnt das neue Abenteuer aus dem Hause Daedalic.

Nachdem ihr ein kleines Rätsel gelöst habt, werdet ihr zu Fahi in dessen Zelt gebeten. Dieser hat jedoch selbst Probleme, die er beseitigt haben will, bevor er Geron hilft. Seit einiger Zeit schläft Fahi schlecht, da er immer wieder denselben Traum hat. In diesem erlebt er die Geschichte von Prinzessin Sadja, die vor 450 Jahren die Maske der Malakkar aus einer Gruft entwendete. Mithilfe dieser Maske soll es unter anderem möglich sein, Dinge ungeschehen zu machen. Praktisch, denn genau das ist es ja, was Geron benötigt. Demnach könntet ihr doch einfach zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Fahi behilflich sein und selbst davon profitieren, oder?

450 Jahre zuvor

Diesen Gedanken hatten wohl auch andere und so kommt es, dass Sadja der zweite spielbare Charakter in Das Schwarze Auge: Memoria ist. Immer wieder wechselt ihr zwischen ihr und Geron, erledigt mit ihm Angelegenheiten im Aventurien der Gegenwart und mit Sadja Aufgaben, die bereits 450 Jahre zurückliegen. Jedoch gibt es eine höhere Macht, die verhindern möchte, dass die beiden Protagonisten ihr gemeinsames Ziel erreichen. So gerät Sadja in den Bann eines mysteriösen Zauberstabs. Geron bekommt ebenfalls alle Hände voll zu tun: Im Aventurien der Gegenwart taucht just in dem Moment, in dem Sadja mit dem Stäbchen rumfuchtelt, ein Dämon auf, der Andergast unterjochen will.

Ob hier ein Zusammenhang zwischen dem Zauberstab und dem Dämon besteht? Dies erfahrt ihr im Laufe der acht Kapitel. Daedalic schafft es, die Charakterwechsel schön in die Geschichte einzubauen. Die Handlung ist dieses Mal so tiefgründig, dass ihr sehr schnell in ihren Bann gezogen werdet. Immer wieder bekommt ihr kleinere Bröckchen vorgeworfen, die neugierig darauf machen, wie es weitergeht. Und genau diese Dinge, diese Rätsel und Geschichtsfetzen sind es, die euch an den Monitor fesseln. Man will einfach wissen, was es mit diesem oder jenem Hinweis auf sich hat, und wie es dem Charakter geht, den ihr gerade nicht spielt. Oder ihr wollt nur schnell noch eine der vielen Kopfnüsse knacken. Aufgrund der spannenden Geschichte dürfte es euch schwerfallen, zwischendurch eine Pause einzulegen.

Das Schwarze Auge: Memoria - Launch Trailer
Anlässlich des Verkaufsstarts von Memoria in dieser Woche gibt es hier schon einmal den offiziellen Launch-Trailer für euch.

Frisches Rätsel-Design

Und nicht nur das: Statt der üblichen Adventure-Rätselkost bekommt ihr in Das Schwarze Auge: Memoria viel mehr. Aus den meisten Point-&-Click-Adventures kennt man bereits, dass Gegenstände gesammelt, diese ab und an im Inventar kombiniert und dann eingesetzt werden. Hier ist es anders. Zwar gibt es diese Art von Rätseln, in manchen Abschnitten müsst ihr aber durch Zauberkraft Hindernisse bewältigen oder andere Charaktere per Gedankenkraft so manipulieren, dass ihr euer Ziel erreicht. Diese beiden Varianten bringen euer Gehirn zum Glühen. Selbst Adventure-Profis werden dieses Spiel nicht mit links durchspielen.

Logisches Denkvermögen reicht in einigen wenigen Fällen nicht aus. An diesen Stellen kommt ihr nur mit dem Trial-and-Error-Prinzip weiter. Da sich das aber auf sehr wenige Aufgaben beschränkt, kann man eine Auge zudrücken. Wenn ihr einmal gar nicht weiterkommt, steht euch eine Hilfsfunktion zur Verfügung. Sie greift euch jedoch nur grob unter die Arme. Den direkten Lösungsweg erfahrt ihr auch von der Hilfsfunktion nicht. Objekte und interessante Orte dürft ihr euch übrigens mittels Hotspot-Anzeige jederzeit auf dem Bildschirm anzeigen lassen.

Ein Soundtrack zum Verlieben

Optisch gibt es an diesem Spiel nichts auszusetzen. Wie von Daedalic-Adventures gewohnt warten auch hier liebevoll gezeichnete Hintergründe und sehr schön animierte Charaktere auf euch. Die einzelnen Szenen sind mit vielen kleinen Details verziert, an allen Ecken und Enden gibt es etwas zu entdecken. Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass einige Szenen aus dem Vorgänger einfach recycelt wurden. Der Soundtrack hingegen gibt keinen Anlass zum Meckern. Wundervolle Fantasy-Tracks untermalen das Spiel atmosphärisch von der ersten bis zur letzten Minute. Und auch die Sprecher machen ihre Arbeit wieder einmal prächtig.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener

Daedalic Entertainment schafft es wie kein zweiter Publisher beziehungsweise Entwickler, mit jedem Spiel die eigene Messlatte noch etwas höher zu legen. Auch Das Schwarze Auge: Memoria ist wieder ein gelungenes Adventure, das sich zu keinem Zeitpunkt vor der Konkurrenz verstecken muss. Die packende und mitreißende Geschichte, der atmosphärische Soundtrack und die liebevollen Schauplätze und Charaktere saugen euch in die Welt des Schwarzen Auges. Die neuen Rätselvarianten bringen zudem frischen Wind ins Genre, auch wenn manchmal ein wenig übertrieben wurde. Ungefähr 20 bis 25 Stunden dürft ihr investieren, um dieses neue Adventure-Meisterwerk durchzuspielen, und keine davon ist eine Fehlinvestition. Kaufen, spielen und genießen, mehr kann ich abschließend nicht sagen!

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiches Rätsel-Design ...
  • packende Handlung
  • epischer Soundtrack
  • wunderschöne Szenerien
  • großer Umfang von etwa 20 bis 25 Stunden
  • leichte Steuerung
  • eingebaute Hilfsfunktion, die jedoch nicht zu viel verrät

Contra

  • … das jedoch manchmal etwas über die Stränge schlägt
  • einige Szenen aus dem Vorgänger wurden recycelt

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