Test - Call of Duty: Advanced Warfare : In Spacey we trust
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Auch wenn jährlich ein neues Call of Duty erscheint, haben Infinity Ward, Treyarch und Sledgehammer Games mit dem dreijährigen Rhythmus nun deutlich mehr Zeit zur Verfügung, um ihren Babys den letzten Schliff zu verpassen. Sledgehammer Games waren die ersten, die in den Genuss kamen, insgesamt drei Jahre für die Entwicklung eines Call of Duty Zeit zu haben. Für CEO Glen Schofield war der zusätzliche Zeitraum Gold wert. Bekommen Fans der Reihe das beste Call of Duty aller Zeiten?
Unter der Führung von Jonathan Irons (gespielt von Kevin Spacey) mausert sich das Söldnerunternehmen ATLAS in nicht allzu ferner Zukunft zum Zünglein an der Waage, wenn es darum geht, Konflikte auf der Welt mit viel Feuerkraft zu lösen - zumindest wenn der Preis stimmt. Politische Ideale spielen dabei keine Rolle. Exsoldat Jack Mitchell stößt zum Unternehmen dazu, nachdem er in einem Einsatz für die US-amerikanische Armee seinen besten Freund und Sohn von CEO Irons sowie seinen linken Arm verlor.
Seine Militärkarriere schien eigentlich vorbei, doch bei ATLAS bekommt er eine zweite Chance, auch weil Jonathan Irons großes Potenzial in dem besten Kumpel seines verstorbenen Sohnes sieht. Das lässt er ihn gleich am Anfang wissen. Fast entsteht der Eindruck, dass sich hier eine Vater-Sohn-Beziehung entwickelt. Die wird jedoch im Keim erstickt, als Irons mit seinem Plan, die USA für ihr ineffektives sowie stümperhaftes Verhalten in Kriegen der jüngeren Vergangenheit zu bestrafen, nicht nur die amerikanischen Bürger in Angst und Schrecken versetzt.
Eine wilde, aber auch angenehme Fahrt
So schlüpft ihr in die Haut von Mitchell und setzt alles daran, Irons und ATLAS zu stoppen. Dieses Unterfangen geht ihr in einer knapp sechsstündigen Kampagne an, die euch, typisch Call of Duty, an Orten auf der ganzen Welt operieren lässt. Generell herrscht ein zwar straffes, aber nie zu hektisches Erzähltempo, was auch daran liegt, dass ihr immer bei einem Protagonisten bleibt. Mitchell erzählt die Geschichte aus seiner Sicht, was ihn deutlich menschlicher erscheinen lässt, zumindest im Vergleich zu Charakteren aus den vorherigen Ablegern.
Während ihr also wieder mal die Welt vor dem Untergang bewahrt, erwarten euch die unterschiedlichsten Szenarien. Längst nicht mehr wird nur auf feindliche Soldaten gefeuert. Wobei dieses Element nach wie vor einen großen Teil der Spielmechanik ausmacht. Ihr tötet sehr viele virtuelle Menschen in Call of Duty: Advanced Warfare. Jedoch wird die Action immer wieder mit Fahrzeugpassagen aufgelockert. Es ist nie so, dass ein Abschnitt zu lange dauert oder eure Nerven strapaziert.
Atmosphäre liegt in der Luft
Schön ist ebenfalls, dass Sledgehammer Games oft auf die Bremse tritt, um der Atmosphäre genug Raum zur Entfaltung zu geben. Viele Missionen beginnen nicht mit einem großen Knall, sondern bauen erst mal Stimmung auf. So wenig Ausreißer es im Gameplay nach unten gibt, so oft fehlen aber auch die richtig fetzigen Passagen. Einige Missionen, wie zum Beispiel der Ausflug zu einem amerikanischen Kernkraftwerk oder der Abschnitt in einem Gefängnis, sind Höhepunkte, doch fehlen die Ausnahmemomente wie die Scharfschützenszene in Modern Warfare oder die Stelle im Flugzeug in Modern Warfare 3.
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