Test - BioShock: Infinite : Absoluter Überflieger
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Neben Waffen, Munition oder Kräften findet ihr in den Umgebungen noch weitere Ausrüstung. Schuhe, Hosen, Hemden, Hut und Handschuhe entdeckt ihr ebenfalls. Die Bekleidung verpasst euch verschiedene Boni. Zusätzlich zu den Waffen kann Booker seine Kräfte einsetzen, die quasi das Gegenstück zu den Plasmiden aus dem ersten Spiel sind. Insgesamt acht Kräfte unterschiedlicher Art gibt es und auch diese können aufgewertet werden. Ob ihr nun Gegner unter eure Kontrolle bringt, Feuergranaten werft oder Gegner in die Luft wirbelt, bleibt ganz euch überlassen. Das Verwenden der Kräfte kostet „Salz“.
Die Kombination aus Kräften, Waffen und Umwelt macht einen Riesenspaß, nicht zuletzt dank der wuchtigen akustischen Umsetzung. Auch im Zusammenspiel mit Elizabeth, wenn sie beispielsweise durch einen Riss eine Wasserpfütze aktiviert, in der ihr dann per Schockkraft Gegner röstet. Eure Feinde sind recht agil und setzen euch mitunter ordentlich unter Druck, vor allem wenn ihr auf speziellere Kreaturen, wie Handyman oder mechanische Patrioten, trefft, die viel einstecken, aber immer auch einen wunden Punkt haben.
Luftangriff
Während ihr beim Kampf auf dem Boden recht behäbig unterwegs seid, bekommt das Spiel in einigen Abschnitten durch die Skylines eine ganz eigene Dynamik. An diese Gleitschienen könnt ihr springen und euch mit eurem Gleithaken an ihnen fortbewegen, wobei ihr Tempo und Richtung kontrollieren könnt. Hinzu kommen Frachthaken, mit denen ihr Entfernungen überbrückt. Auch eure Gegner nutzen diese Möglichkeiten gern. Das Ergebnis sind zuweilen sehr rasante Gefechte, bei denen ihr die Schienen als taktisches Element oder zur Flucht aus brenzligen Situationen nutzt. Gepaart mit Angriffen, bei denen ihr Gegner am Boden durch einen wuchtigen Sprung attackiert, macht auch dieses Spielelement eine Menge Laune, wird aber nicht überstrapaziert. Einige Kämpfe nehmen wahrhaft epische Dimensionen an, bei denen man vor lauter Augenschmaus fast das Schießen vergisst.
Alles richtig gemacht
BioShock: Infinite lebt vor allem von der Geschichte, den Charakteren, der Erzählweise und der Spielwelt. Da freut es umso mehr, dass die Entwickler nicht den Fehler gemacht haben, die eigentliche Spielmechanik zu überfrachten. Nimmt man alles zusammen, sind die spielerischen Elemente eigentlich recht simpel, aber dafür sehr abwechslungsreich und pointiert eingesetzt. Zudem wird euch die Freiheit gewährt, hinsichtlich Waffen und Kräften euren eigenen Stil zu finden, ohne alles gleichzeitig auf maximalem Level nutzen zu können. Gut gefällt uns, dass Irrational Games auf moderne, aber mittlerweile nervige Design-Aspekte wie Quick-Time-Events oder Lebensregenerierung gänzlich verzichtet. Lediglich das Einsammeln von Gegenständen nimmt manchmal etwas überhand, ist aber keine Pflicht und daher verschmerzbar. Und vielleicht wäre etwas weniger Überfluss in Sachen Waffen und Munition gut gewesen, um den Spieler etwas mehr unter Druck zu setzen, denn der "normale" Schwierigkeitsgrad ist recht moderat. Auf "schwer wird es dafür aber schon biestig und wer eine echte Herausforderung sucht, der probiert nach dem ersten Durchspielen den 1999-Modus aus.
Es ist jedoch beeindruckend, wie stark einen das Spiel mit der Zeit in seinen Bann zieht, indem die Spielwelt sich stetig verändert und man immer mehr Informationen und Anhaltspunkte bekommt, die einen neugierig machen, aber niemals zu viel verraten. Der Spielfluss aus ruhigen Passagen, Dialogen mit Elizabeth, Erkundung, Action und Höhepunkten bietet ein stetiges Auf und Ab der Gefühle, ohne jemals die Atmosphäre oder Spannung absacken zu lassen. Ein gutes Beispiel dafür, wie im Grunde einfache Spielmechaniken effektiv eingesetzt werden können, ohne dass sie sich abnutzen oder eintönig werden. Die Mischung aus Spiel und Handlung geht hier voll und ganz auf.
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