Test - BioShock 2 : Big Daddy im Tiefenrausch
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Als BioShock im August 2007 erschien, hinterließ es bei vielen Spielern einen mehr als bleibenden Eindruck - Biokost vom Feinsten sozusagen. Das düstere Unterwasserspektakel bestach vor allem mit viel Stil und klasse Atmosphäre. Nun taucht endlich der Nachfolger aus den Tiefen der Ozeane empor und will uns erneut begeistern mit neuer Geschichte und dazu einem Mehrspielermodus. Doch was wird daraus? Brackiger Aufguss oder eine frische Strömung?
Es gibt ein paar Dinge im Leben, die einem selbiges ganz schön vermiesen können. Zum Beispiel eine Kugel in den Kopf. Oder sich mit der Erziehungsberechtigten einer Minderjährigen anlegen, die absolut nicht mit dem jungen Glück zwischen einem selbst und ihrem Mädel einverstanden ist. Genau das passiert allerdings unserem Hauptdarsteller in BioShock 2 während des schick in Szene gesetzten Intros. Noch mieser wird es allerdings, wenn zehn Jahre später immer noch Nachwehen davon zu verzeichnen sind.
Tödliche Familienbande
Nichts verstanden? Macht nichts. Also noch mal im Klartext. 1958 schwirrt euer Alter Ego in Andrew Ryans Unterwasservision Rapture herum und werkelt als „Big Daddy" - ihr wisst schon, die fetten Viecher im Taucherhelm, die schwergewichtig und grunzend kleine Mädchen beim Absaugen der wertvollen Gensubstanz ADAM als Zuhälter ... äh ... Beschützer begleiten. Aber nicht als irgendein Big Daddy, sondern als der erste seiner Art. Blöderweise hat sich unser Held ausgerechnet Eleanor, augenscheinlich die Tochter der überaus biestigen Sofia Lamb, als Schützling gesucht. Die ist davon gar nicht erbaut und bereitet uns ein jähes Ende.
Zehn Jahre danach stellen wir fest, dass die Ereignisse des Intros nur rudimentäre Auswirkungen auf unsere Gesundheit hatten. Aber so ganz ohne Little Sister macht einfach keinen Spaß, zumal uns mit dem Mädel eine ganz besonders innige Beziehung verbindet und Eleanor offenbar keine ganz normale Little Sister ist. Blöd nur, dass Mama Sofia ein Miststück ist und uns das Ganze sehr übel nimmt. Noch dazu hat sie nach den Ereignissen aus Teil 1 des Spiels zusammen mit den mittlerweile erwachsenen Little Sisters das Ruder in der zerstörten Unterwasservision in die Hand genommen und legt uns mehr als einmal gut bewaffnete Steine in den Weg.
So begebt ihr euch nun als Big Daddy der ersten Stunde auf die Suche nach eurem verschollenen Schützling, denn ohne die Kleine könnt ihr nicht lange überleben. Widerstand ist vorprogrammiert, denn die ohnehin schon durchgeknallten Einwohner des Unterwasseralbtraums sind um einiges schlimmer geworden, Sofia ist nur bedingt begeistert und Rapture selbst ist noch mehr im Eimer als je zuvor. Gut, dass ihr mit Frau Tennenbaum und Herrn Sinclair zwei Wegbegleiter habt, die euch zumindest vordergründig mit Rat und Tat per Funk zur Seite stehen. Mehr wollen wir gar nicht verraten, denn die Geschichte rund um euren Big Daddy entfaltet sich erst nach und nach.
Unterwasseralbtraum à la Ryan
So stampft ihr einige Stunden lang durch einen lebendig gewordenen Albtraum einer Unterwasserstadt, die Jules Verne sicherlich gefallen hätte und von Urvater Andrew Ryan ins Leben gerufen wurde. Verfall, Gewalt und Wahnsinn begleiten euch auf Schritt und Tritt. Zerfallene Ruinen einer einstmals lebendigen Stadt, unzählige Spuren von Grausamkeiten jenseits aller Vorstellungskraft und eine einzigartige Spielwelt begleiten euch auf euren Abenteuern. Spieler des ersten Teils fühlen sich von Anbeginn an heimisch.
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