Test - Billy Hatcher and the Giant Egg : Billy Hatcher and the Giant Egg
- GCN
Beinahe ebenso wichtig wie die Eier ist jedoch das, was aus ihnen schlüpft. In den Welten liegen verschiedene Obst-Sorten verstreut - manche sind in Kisten versteckt, manche erhaltet ihr erst, wenn ihr mehrere Gegner besiegt habt. Rollt ihr euer Ei über die Nahrung, vergrößert es sich mit der Zeit, bis das Innere komplett ausgewachsen ist: Dann kann Billy das Ei mit einem Hahnenschrei 'hatchen', das heißt es zum Schlüpfen bringen. In den Eiern verbergen sich entweder Power-ups, welche beispielsweise zukünftige Eier im jeweiligen Level unzerstörbar machen, oder eins von vielen verschiedenen Eier-Tieren. Eier-Tiere haben die Macht über einzelne Elemente und folgen Billy fortan auf Schritt und Tritt: Der kleine Pinguin Clippen kann zum Beispiel per Knopfdruck eine Wasser-Attacke ausführen, um brennende Hindernisse kurzfristig auszuschalten, während das fliegende Nashorn Cipher lästige Steine mit Hilfe seiner Feuer-Kraft aus dem Weg räumt. Anfangs werdet ihr diese speziellen Angriffe nur selten benötigen, in späteren Levels kommen die niedlichen Begleiter aber öfter zum Einsatz und bereichern das Jump'n Run um ein nicht unbedeutendes Maß an Spieltiefe. Obwohl die Lösung häufig unkonventioneller Natur ist, unterscheiden sich die Aufgaben selbst nicht von denen anderer Genre-Vertreter: Sammelt zwanzig Münzen in drei Minuten, besiegt einen Zwischengegner oder findet den Ausgang - Innovationen sind in diesem Bereich nicht zu erwarten. Da das Spiel trotz sieben Welten mit etwa zwölf Stunden nur durchschnittlich lang ist, sind Wiederholungen zumindest erfreulich selten.
Neben der Einzelspieler-Kampagne stehen auch drei verschiedene Multiplayer-Modi für bis zu vier Spieler auf dem Programm: Im Splitscreen bekämpft ihr euch entweder gegenseitig oder versucht, so viele Eier wie möglich auszubrüten. Zwar kommt der Spielspaß nicht ganz an den den Singleplayer-Part heran, für eine kurze Partie zwischendurch taugt der Multiplayer-Modus aber allemal.
Im Angesicht des Todes
Größter Kritikpunkt an 'Billy Hatcher and the Giant Egg' ist die unpräzise Steuerung, die zu einem recht hohen Schwierigkeitsgrad führt: Billy kann die Eier nämlich nicht rückwärts rollen, was zwar logisch, aber gleichzeitig auch nervtötend ist: Im Gewusel beim Überrollen der Gegner verliert ihr daher hin und wieder eure einzige Waffe und auch das Abbremsen der Eier nimmt zuviel Zeit in Anspruch. Problematisch sind weiterhin die Sprünge auf Kisten oder Schalter, auf denen neben dem Ei kaum noch Platz ist. Oft bleibt dann das Ei oben liegen, während Billy wieder auf den Boden fällt und sein Hilfsmittel kaum noch erreichen kann. Die Kontrolle der Kamera ist dagegen recht gut gelöst, da sie sich mit dem gelben Analog-Stick jederzeit nachjustieren lässt. Das ist aufgrund der vielfach verschlungenen Pfade und zahlreicher schneller Richtungswechsel allerdings auch zwingend notwendig.
Abgerundet wird das ganze Spiel von der stimmigen Musik, die in Intro, Menüs und Levels gleichmäßig durch die Lautsprecher tönt und aus der Kategorie 'Entweder man liebt sie oder man hasst sie' stammt. Auf der einen Seite unterstreicht die Musik perfekt die knallbunte, süße Atmosphäre des Spiels, auf der anderen Seite kann das Gedudel empfindlichen Naturen schon nach wenigen Sekunden auf den Kopf schlagen. Eine Sprachausgabe existiert übrigens nicht; die wenigen Tipps und Story-Erklärungen liefert das Spiel über deutsche, gut übersetzte Bildschirm-Texte.
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