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Test - Audeze Maxwell : Test: Gaming-Headset der Referenzklasse

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Nach starken Headsets wie Moebius oder Penrose hat sich Audeze einen guten Namen gemacht, musste aber auch immer wieder einige Kritikpunkte schlucken, wie zuletzt beim Penrose der mittelprächtige Tragekomfort oder die magere Akkulaufzeit. Nun ist mit dem Maxwell der nächste Versuch da, den High-End-Bereich der Gaming-Headsets aufzumischen und die Chancen stehen gut, sofern Audeze aus den Fehlern gelernt hat. Am Klang gab es ohnehin nie wirklich etwas zu meckern.

379 Euro für ein Gaming-Headset sind eine Ansage. Für den Preis muss man fast ein makelloses Headset erwarten. Der Vorgänger Penrose hat das nicht ganz geschafft, trotz exzellentem Klang gab es einige Kritikpunkte. Das Maxwell soll nun einiges ausbügeln und dass die Hersteller wieder am Reißbrett gesessen haben, seht ihr sofort.

Der Build des Headsets hat sich nämlich komplett verändert und setzt auf deutlich mehr Hochwertigkeit. Ein Federstahlkopfband, Alubügel, hochwertiges Kunstleder und hochwertiger Kunststoff – das Maxwell wirkt deutlich robuster als sein Vorgänger, der noch auf deutlich mehr Plastik gesetzt hat. Der Nachteil: das Maxwell ist mit 490 Gramm deutlich schwerer als die Mitbewerber, deren Gewicht meist um 350 Gramm pendelt. Erfreulicherweise ist es Audeze aber gelungen, das Gewicht gut zu verteilen.

Ein recht bequemes, beidseitig in drei Stufen verstellbares Kopfband sowie weiche Ohrpolster und ein überraschend geringer Anpressdruck sorgen dafür, dass das wuchtige Headset auch nach mehreren Stunden noch überraschend angenehm auf der Birne sitzt. Einzig unangenehm ist, dass es unter den voluminösen Ohrmuscheln mit ihren mit Kunstleder bezogenen Ohrpolstern etwas schwitzig werden kann. Viel Belüftung gibt es da nicht. Da die Ohrpolster austauschbar sind, besteht zumindest eine kleine Hoffnung, dass Audeze noch Polster mit Textilbezug als Alternative ins Portfolio aufnimmt. Alternativ gibt es aber auch bereits externe Lösungen wie beispielsweise Ersatzpolster von Wicked Cushions und die sogar mit Gelkühlung. Kostet zwar extra, aber nun gut, auf die 35 Euro oder so kommt es beim Preis eines solchen Headsets dann auch nicht mehr an.

Die Bedienelemente befinden sich allesamt an der linken Ohrmuschel und sind erfreulich sinnvoll angeordnet. An der Seitenblende befinden sich Power-Schalter und Mikrofon-Stummschalttaste. Um die Ohrmuschel verteilt sind die Regler für Lautstärke und Game-Chat-Balance – beide mit gerastertem Endlosregler, im Falle der Game-Chat-Balance per Druck auch On-/Off-Funktion fürs Monitoring. Und weiter: Klinkenanschluss, USB-C-Port, Mikrofonanschluss und eine Taste für das KI-Noisecancelling. Klingt viel, aber die Anordnung ist wirklich gelungen. Gewöhnungsbedürftig sind die vielen Doppelfunktionen, z.B. für die Mediensteuerung. Schadet also nicht, zumindest bis zur Eingewöhnung die Anleitung parat zu haben. Hinzu kommt eine winzige LED als Statusanzeige.

Der Anschluss des Maxwell kann über verschiedene Optionen erfolgen. Da wäre zunächst das 2,4-Ghz-Wireless über einen USB-Dongle für den Anschluss an PC oder Konsole. Achtung: wie bei den meisten Wireless-Headsets gibt es aufgrund der Lizenzen zwei verschiedene Modelle des Maxwell – eine Variante für Playstation und PC, eine für Xbox und PC. Die Xbox-Version ist etwas teurer, verfügt allerdings auch über eine direkt integrierte Dolby-Atmos-Lizenz. An der jeweils anderen Konsole kann das Headset nur per Kabelverbindung genutzt werden, nicht aber kabellos. Des weiteren verfügt das Headset über BlueTooth 5.3 mit LC3plus / LC3 / LDAC / AAC. Hinzu kommen 3,5-mm-Klinke und natürlich USB als kabelgebundene Optionen.

Bei der Konnektivität haben wir allerdings einen Stolperstein entdeckt, der uns beim ersten Einsatz halb in den Wahnsinn getrieben hat. Der gleichzeitige Betrieb von BlueTooth und Wireless funktioniert nämlich nicht so wirklich prickelnd. Sind beide Verbindungen vorhanden, priorisiert das Maxwell Signale via BlueTooth, ist aber nicht in der Lage, Audiodaten aus beiden Quellen parallel ertönen zu lassen. Sprich, sobald BlueTooth aktiviert war, bekamen wir keinen Sound mehr von der Konsole. Für den Einsatz an einer Gaming-Konsole ist das ultralästig, gerade dafür sollte der USB-Dongle Priorität haben oder es zumindest einen Umschalter geben. Also: Headset am besten an Konsole ODER Smartphone nutzen, aber nie beides versuchen.

Kommen wir wieder zu den positiven Dingen, denn davon gibt es reichlich. Wie wäre es mit der Akkulaufzeit? Beim Penrose waren es noch recht dünne 15 Stunden, das Maxwell stemmt starke 80 Stunden und das auch noch mit einer Schnellladefunktion, die den Brummer binnen 20 Minuten auf 20-30 Stunden auflädt. Auch die Reichweite der Wireless-Übertragung ist beeindruckend und lag bei uns im Test sogar über 15 Metern.

Noch ein Pluspunkt ist das abnehmbare Boom-Mikrofon, das dank Drahtgeflecht gut positioniert werden kann und sogar über einen Poppschutz verfügt. Das Mikrofon liefert eine gute, klare und unverfälschte, wenn auch leicht nasale (laut Chat-Partnern) Sprachübertragung, Mic-Monitoring inklusive (abschaltbar). Dank eines zuschaltbaren KI-Noisefiltering könnt ihr Nebengeräusche nahezu komplett ausmerzen. Sehr stark. Weniger stark ist das alternativ nutzbare integrierte Mikrofon, das eher aus praktischen Gründen vorhanden ist, aber wohl bei den wenigsten wirklich zum Einsatz kommen dürfte.

Kommen wir zum wichtigen Part, dem Klang. Das Maxwell setzt, wie bei Audeze üblich, auf Planartreiber, dieses Mal im 90-mm-Format. Die Treiber werden von einem integrierten DSP und DAC befeuert und liefern eine brutale Frequenzbreite von 10 bis 50.000 Hz. Zum Vergleich: die meisten gängigen Gaming-Headsets decken nur 20 bis 20.000 Hz ab. Via USB und auch Wireless ist das Headset in der Lage, 24bit/96kHz auszuliefern. Das klingt überaus vielversprechend und das ist es auch.

Der Klang des Audeze Maxwell ist schlicht gesagt überragend und lässt die geballte Konkurrenz blass aussehen. Die Planartreiber liefern einen ungemein detaillierten und sauber definierten Klang. Die Bässe sind kraftvoll, aber nie zu wuchtig oder gar wummernd. Die Höhen sind glasklar, so dass beispielsweise bei akustischer Musik sogar das leiseste Kratzen auf den Gitarrensaiten zu hören ist. Die Mitten sind ein wenig zurückgenommen, aber nicht so stark, dass das Gesamtbild oder gar die Sprachausgabe darunter leiden.

Audeze Maxwell - User-Guide - so funktioniert das Headset

Der High-End-Bereich der Gaming-Headsets hat mit dem Audeze Maxwell einen neuen Thronanwärter und im Video seht ihr, wie es funktioniert.

Hinzu kommt eine enorm breite Klangbühne, erst recht natürlich bei Dolby Atmos. Damit nimmt man nicht nur Details wahr, die einem sonst entgangen sind, auch die Richtungswahrnehmung ist schlicht ein Gedicht. Was Audeze da aus den Treibern hämmert, sucht seinesgleichen bei den Gaming-Headsets – das Maxwell spielt in einer ganz eigenen Liga. Beeindruckend ist auch, wie gut auch bei höheren Spiellautstärken noch der Sprach-Chat verständlich bleibt. Frequenztrennung und räumliche Aufteilung sind nahezu perfekt.

Persönliche Anpassungen sind zudem per App möglich. Darin sind nicht nur verschiedene Presets vorhanden, ihr könnt auch Anpassungen vornehmen oder eigene erstellen. Bis zu vier Presets können aufs Headset gespeichert werden und sind per Druck auf den Lautstärkeregler abrufbar. Die App ist allerdings eher zweckmäßig als wirklich umfangreich. Kann man aber mit leben und man spielt ja auch nicht dauernd daran herum.

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