Test - Yoostar 2: In The Movies : Klappe, die zweite. Und Action!

Die "2" im Namen gibt euch den entscheidenden Tipp: Von Yoostar 2: In The Movies gab's schon mal einen Vorgänger, der blieb auf PC und Mac aber unter "ferner liefen". Dank der integrierten Kamera in den neuen Bewegungssteuerungen PlayStation Move und Microsoft Kinect wagt sich Blitz Games jetzt noch mal auf den hart umkämpften Markt der Party-Spiele. Ist der Titel ein Star? Oder am Ende doch nur ein C-Promi?

Das Prinzip ist einfach: Ihr schiebt alle Party-Gäste großräumig beiseite, legt die Chips-Tüte aus der Hand und im Handumdrehen zaubert euch das Spiel in einen von über 80 Film- und Serienausschnitten. Technisch funktioniert das so: Yoostar 2: In the Movies nimmt das Kamerabild, schneidet euch daraus aus und fügt euer Abbild dann dynamisch in die Szene ein. Was zunächst einfach klingt, ist hinter den Kulissen ein aufwendiger und komplizierter Prozess.

Bin ich jetzt im Fernsehen?

Aus diesem Grund ist die Erkennung auch nicht immer hundertprozentig optimal, vor allem für ein kontrastreiches und gut ausgeleuchtetes Bild sollte gesorgt sein. Wer vor der grasgrünen Wand mit einem ebenso grasgrünen T-Shirt Sprüche klopfen will, wird Probleme bekommen. In der Regel verzeiht das Spiel aber genug, um euch nicht gänzlich die Show zu ruinieren, und erlaubt sogar das Tragen von Kostümen und Gegenständen.

Ist alles in Position, knipst ihr das Scheinwerferlicht im "Schnellen Spiel" zügig an und wählt aus einem reichhaltigen Fundus bekannter Film- und Serienszenen. Von Aktuellem, wie "Hangover", "Tropic Thunder" und "Kick Ass", über Klassiker, wie "Rocky", "Terminator" oder "Casablanca", bis hin zu Serien, wie "CSI Miami", "Star Trek" und "Mad Men", ist das Aufgebot vielfältig gestaffelt. Dass ihr dabei in die Haut von schillernden Hollywood-Figuren wie Ben Stiller, Arnold Schwarzenegger, Eddie Murphy, Gerard Butler und Cameron Diaz schlüpft, versteht sich von selbst. Für manche Szenen kann auch ein zweiter angehender Filmstar vor die Kamera treten. Weil aber eine entsprechende Anzeige fehlt, ist nicht immer ganz klar, bei welchen Videosequenzen das möglich ist.

Bitte lächeln

Um euch nach dem Kurzzeitruhm auch weiter im Show-Geschäft zu halten, legen euch die Entwickler im Herausforderungsmodus einen langfristigen Vertrag auf den imaginären Schreibtisch. In verschiedenen Sequenzen sollt ihr dann nicht einfach nur möglichst viele Punkte durch gute Auftritte zusammenkratzen, sondern auch bestimmte Vorgaben des Spiels umsetzen. Weil das aber eher dröge und wenig ruhmreich inszeniert ist, finden weder Einzelgänger noch Feierwütige eine echte Motivation, den Film-Olymp emporzuklettern. Gerade mit dem Hintergrund der glamourösen Kino- und TV-Branche wirkt die Inszenierung von Yoostar 2: In The Movies altbacken und langweilig.

Übrigens landen alle produzierten Filmchen, in denen ihr nicht nur möglichst überzeugend spielen, sondern auch die Textpassagen auf Deutsch oder Englisch ins Mikrofon krächzen müsst, auf Wunsch auf dem integrierten Yoostar-Portal, auf Facebook oder Twitter.

Fazit

von Yves Günther

Nach diversen Mini-, Musik- und Tanzspielen mischt Yoostar 2: In The Movies den Markt der Party-Kracher mal wieder kräftig auf. Die Idee ist nicht nur spaßig, sondern vor allem auf der Xbox 360 durch Kinect auch technisch gut umgesetzt. Spielerisch reicht es nicht für einen Stern auf dem Walk of Fame, denn dafür fehlt eine Langzeitmotivation abseits der 80 Video-Clips und die Inszenierung viel zu nüchtern. Für die Party-Bibliothek der hippen Twens in ihrer Altbauwohnung ist der Titel aber schon fast ein Pflichtkauf.

Überblick

Pro

• vielfältige Auswahl der Filmszenen
• funktioniert technisch gut, ...
• sozialer Austausch über das Yoostar-Portal, Facebook & Twitter

Contra

• kaum Langzeitmotivation
• ... benötigt aber helle, kontrastreiche Bedingungen im Raum
• glanzlose Inszenierung