Preview - Yo-Kai Watch : Neue Monster braucht das Land
- 3DS
Die Yo-Kai kommen endlich auch nach Deutschland. Yo-Kai Watch ist Pokémon so ähnlich und doch ganz anders. Wenn sich die neue Marke auch im europäischen Raum etabliert, könnte sie vor allem aufgrund ihrer Eigenheiten parallel zum Platzhirsch der Taschenmonster existieren. Wir haben das Rollenspiel angespielt und verraten euch unsere ersten Eindrücke.
Man kommt nicht ganz umhin, Vergleiche zwischen Pokémon und Yo-Kai Watch zu ziehen, wenn man als kleiner Junge in einem Zimmer aufwacht und im Erdgeschoss ein Gespräch mit seiner Mutter führt. Nachdem ihr im Anschluss daran in der Spielwelt auf die unterschiedlichsten Monster trefft, mit denen ihr euch anfreunden könnt, verlieren sich die Gemeinsamkeiten zu Game Freaks altem Eisen. Bei den Yo-Kai handelt es sich anders als bei den Pokémon nicht um Elementen zugeordnete Neuinterpretationen von Tieren, sondern um Geister der japanischen Kultur.
Dem westlichen Auge mögen die Parallelen zu den Kami des japanischen Shintō zwar in aller Regel verborgen bleiben. Die kuriosen Gestalten, die Tiere, Menschen, Gegenstände und abstrakte Wesen verkörpern, haben aber durchaus einen Bezug zur Realität. Somit bleibt den Schöpfern weitaus mehr kreativer Freiraum, da sie sich weniger an der echten Fauna der Erde orientieren müssen.
Wie wir dem Medaillenbuch des Spiels entnehmen konnten, werdet ihr euch mit über 200 Yo-Kai anfreunden können. Der Sammlertrieb wird also auf Hochtouren gebracht. Darüber hinaus verfügen die Kreaturen aus dem Hause Level 5 über mehr Persönlichkeit, sie sind frech und können mit Menschen sprechen. Überdies beweisen sie ausgeprägten Humor mit zahlreichen Anspielungen, die uns bereits einen Ausblick darauf gegeben haben, wie gelungen die Lokalisation des Spiels geworden ist.
Experimentelle Kämpfe
Das wohl größte Unterscheidungsmerkmal zu Pokémon scheint das Kampfsystem von Yo-Kai Watch zu sein. Zwar habt ihr ebenfalls sechs Monster in eurem Team, die ihr mit eurer Watch auf dem Touchscreen reihum durchwechseln könnt, doch am Kampf beteiligt sind bei entsprechendem Anfreundungstalent eurerseits immer drei Yo-Kai. Standardangriffe werden automatisch durchgeführt. Ihr könnt allerdings den Fokus auf einen Gegner setzen. Nachdem eure Monster bereit sind, könnt ihr einen Spezialangriff ausführen, für den ihr ein kurzes Minispiel auf dem Touchscreen absolvieren müsst. Ihr tippt fliegende Kreise an, dreht Spiralen oder malt ein Symbol nach. Davon hängt der Erfolg des Angriffs ab. Das fühlt sich zunächst noch etwas passiv an.
Interessanter wird es, wenn ihr euch mit jedem einzelnen Yo-Kai anfreunden wollt. Geschenke erhalten die Freundschaft. So fällt es auch euren Gegnern leichter, sich euch anzuschließen, wenn ihr ihnen bestimmte Nahrungsmittel schenkt. Die Vorlieben der Individuen müsst ihr aber aufs Geratewohl herausfinden. So gesehen kann sich der Prozess als langwierig und kostspielig für euren Charakter herausstellen. Was allerdings tatsächlich den Jagdtrieb auslöst, ist die eigentliche Suche nach den Yo-Kai. Durch eine Anzeige erfahrt ihr, ob sich ein solches Geschöpf in der näheren Umgebung befindet. Anschließend müsst ihr mit einer Lupe den Bildschirm nach dem noch unsichtbaren Wesen absuchen.
Außerdem könnt ihr insektenähnliche Yo-Kai mit dem Kescher fangen, was an die Idee des Pokémon-Schöpfers Satoshi Tajiri erinnert, der Käfer sammelte und daraus eine der heute größten Marken in der Welt der Videospiele ersann. Auch hier spielt das Glück eine Rolle, ob ihr einen neuen Eintrag in eurem Medaillen-Buch verzeichnen könnt oder nicht. Grafisch macht Yo-Kai Watch einiges her. Neben dem sehr gelungenen 3-D-Effekt macht die merklich an japanische Vororte angelehnte Spielwelt einen sehr lebendigen Eindruck. Stellenweise wirkt der Stil – sicher gewollt – der Anime-Serie zum Spiel entsprungen.
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