Special - World of WarCraft – History : Ein Rückblick auf das Massenphänomen
- PC
Die Arbeit ist niemals zu Ende
Diese Erfolgsgeschichte hält bis zum heutigen Tag an. In den Monaten und Jahren nach dem US-Start wurde World of WarCraft in zahlreichen Ländern (teilweise in lokalisierter Form) veröffentlicht; erst im August erfolgte der Start in Russland. Teilweise mussten jedoch einige Änderungen am Spiel vorgenommen werden, wenn auch meist kosmetischer Natur. Für den chinesischen Markt mussten beispielsweise die Modelle der Untoten mit "Fleisch" bestückt und Leichen gegen hübsche Grabsteine ausgetauscht werden. Andere Länder ...
In den Folgemonaten blieb Blizzard Entertainment nicht untätig und veröffentlichte - meist in Form umfangreicher Patches - neue Inhalte, um die Spieler bei Laune zu halten. Vor allem die großen Raid-Instanzen, in denen bis zu 40 Charaktere zeitgleich gegen mehrere Bossgegner antreten und um epische Beute kämpfen, waren sehr beliebt. So wurde beispielsweise bereits mit dem Patch v1.2, der in den USA gegen Ende 2004 erschien, die Instanz Maraudon eingeführt, im Patch v1.3 folgte Düsterbruch.
Ein besonderer Leckerbissen für Raid-Gilden - also Gilden, die sich primär der Bewältigung von großen Raid-Instanzen verschrieben haben - folgte mit dem Patch v1.6: Der Pechschwingenhort mit den begehrten Tier-2-Rüstungen wurde eröffnet. Zudem feilte Blizzard immer wieder an der Balance der verschiedenen Klassen, was mal mehr und mal weniger von Erfolg gekrönt war. Die Community geriet nach neuen Änderungen stets in Aufruhr und Blizzard musste immer wieder Kritik einstecken.
Die gibt es auch heute noch für diverse technische Probleme. Vor allem im Jahre 2006 litten einige europäische Server unter erheblichen Performanceproblemen, die bis heute nicht ganz in den Griff zu bekommen waren. Klar, ein Spiel in der Größenordnung von World of WarCraft wird immer mit Wehwehchen dieser Art zu kämpfen haben. Unschön sind sie dennoch.
Auge um Auge und brennende Kreuzzüge
Apropos Aufruhr der Spieler: Dazu kam es auch kurz nach der Einführung des Ehrensystems, das den PvP-Part interessanter gestalten sollte. Das Töten gegnerischer Spieler brachte ab April 2005 Ehrenpunkte, die den Charakter im Ehrenrang aufstuften und später sogar Zugriff auf PVP-Belohnungen ermöglichten. Allerdings war das System nicht ausgereift, niedrigstufige Charaktere wurden am laufenden Band getötet und Frust zog sich durch die Fangemeinde.
Das Thema PvP ließ Blizzard nicht mehr zu Atem kommen: Im Verlauf der Monate wurden neue Schlachtfelder eingeführt, das Ehrensystem wurde umgebaut und - einer der größten Einschnitte in diesem Bereich - mit Patch v2.0 (Dezember 2006) wurden die PvP-Arenen implementiert. Diese erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und haben sich mittlerweile sogar einen Platz im Bereich des E-Sports erkämpft. Arena-Turniere mit hohen Preisgeldern sind trotz der vorhandenen Kritik (Ausrüstung sei wichtiger als das Können der Spieler) keine Seltenheit mehr.
Der erste richtig große Clou nach dem Release des eigentlichen Spiels folgte jedoch am 16. Januar 2007 mit der Veröffentlichung des ersten Add-ons The Burning Crusade. Das Levelmaximum wurde auf 70 angehoben, zwei zusätzliche Rassen wurden eingeführt, die Spieler konnten neue Gebiete in der Scherbenwelt erkunden, sich an einem neuen Beruf (Juwelenschleifer) probieren und sich an zahlreichen anderen Neuerungen erfreuen. Auch hier kam es wieder zu Verkaufsrekorden; von 2,4 Millionen verkauften Exemplaren am ersten Tag (weltweit, versteht sich) ist die Rede. Übrigens: Bis heute halten sich World of WarCraft und das besagte Add-on hartnäckig in den Charts verschiedener Länder.
Doch auch mit dem Add-on war die Arbeit von Blizzard Entertainment nicht beendet. Stets auf das Feedback der Spieler bedacht, folgten weitere Patches, die mehrere Neuerungen mit sich brachten. So wurde beispielsweise im September 2007 ein im Spiel integrierter Sprach-Chat eingeführt, die lange geforderte Gildenbank feierte im November desselben Jahres ihr Debüt.
Allerdings beschwerten sich vor allem die Raid-Gilden, dass sich World of WarCraft immer mehr in Richtung der Gelegenheitsspieler entwickeln würde, während es ihnen immer mehr an Herausforderungen mangeln würde. Um dieser Kritik zu begegnen, wurde im März dieses Jahres mit einem weiteren Patch die bisher knackigste Instanz in der Geschichte des Spiels eröffnet: das Sonnenbrunnenplateau. Durch einen besonderen Kniff (Portale zu bestimmten Bossen öffneten sich erst nach einer gewissen Zeitspanne) hatten selbst die besten Gilden einige Zeit daran zu knabbern.
Der Lich-König wartet
Den vorerst letzten Schub an Neuerungen servierte der erst kürzlich veröffentlichte Patch v3.0.2, der abermals Änderungen an den Klassen vornahm und den neuen Beruf des Schriftgelehrten ins Leben rief - neben zahlreichen anderen Features. Leider verschlechterte sich auf vielen europäischen Servern damit auch wieder die Performance - teilweise waren sogar Instanzen in den gut besuchten Abendstunden nicht mehr aktiv. Im Vordergrund steht jedoch eindeutig ein so genanntes World-Event, das die Spieler derzeit phasenweise auf die Veröffentlichung des zweiten Add-ons Wrath of the Lich King am 13. November vorbereitet. Dann wird das nächste große Kapitel in der nicht immer glanzvollen Erfolgsgeschichte von World of WarCraft aufgeschlagen.
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