Test - World of Tanks : Hier fliegen die Fetzen!
- X360
Abgespeckter Umfang im Vergleich zur PC-Version
Trotzdem müsst ihr beim Umfang herbe Abstriche im Vergleich zum PC-Original in Kauf nehmen. So stehen auf der Xbox 360 bisher lediglich deutsche, amerikanische, sowjetische und britische Panzer in der Garage, wohingegen auf dem PC längst die Franzosen, Chinesen und Japaner mitmischen. Zudem fehlen zahlreiche Karten und Extras, die auf dem Rechenknecht in Form von Patches nachgereicht wurden. Die Entwickler wollen neue Inhalte zuerst auf dem PC erproben, um sie dann nach und nach auch auf die Xbox 360 auszuweiten. Langjährige Spieler müssen sich auf der Microsoft-Konsole also gehörig umstellen.
Dessen ungeachtet macht World of Tanks auch auf der Xbox 360 einen Heidenspaß – vorausgesetzt, ihr spielt mit eurem Team zusammen und prescht nicht todesmutig allein ins Feindesnest. Mithilfe eines intuitiven Ringmenüs erteilt ihr etwa ein Angriffskommando oder ruft Verstärkung. Auch die Bedienung wurde tadellos an den Controller angepasst. Anfangs gestaltet sich das Wenden der Brummer zwar etwas fummelig, aber ihr behaltet jederzeit die Kontrolle über euren fahrbaren Untersatz. Schnelle Manöver sind unmöglich, stattdessen knarzen und ächzen die Maschinen bei der kleinsten Bewegung. Das vermittelt das Gefühl, tatsächlich in einem kolossalen Stahlmonster zu sitzen. Wenn ihr über Zäune walzt und sogar Bäume und Hausmauern niederreißt, hat das etwas Majestätisches.
Neben diversen Waffenzusätzen und Verbesserungen gibt es allerhand Extras, mit denen ihr die Panzer zusätzlich ausstattet. So verpasst ihr eurem Koloss etwa einen Feuerlöscher und panzerbrechende Spezialmunition. Letztere kann euch im Krieg den Hintern retten, schlägt aber auch mit einem saftigen Preis zu Buche. Wer keine Lust hat, dutzende Partien zu bestreiten, gönnt sich kurzerhand eine Premiummitgliedschaft. Die kostet echtes Geld, beschert euch aber mehr Erfahrungspunkte und Goldmünzen – die dritte Spielwährung.
Free to play ohne pay to win
Bevor ihr jetzt aufgrund der Pay-to-win-Angst in Schnappatmung verfallt: Premiumgeneräle sparen sich Zeit, erhalten aber keinerlei Spielvorteile. Auf dem Schlachtfeld entscheidet letztlich immer noch das Können, obschon das Matchmaking-System manchmal seltsame Konstellationen auswürfelt. Im Test sahen wir uns beispielsweise einem Team mit vier schweren Panzern gegenüber, wohingegen unsere Mannschaft über nur einen dicken Brummer verfügte. Zudem scheint der Erfahrungswert der Spieler nicht berücksichtigt zu werden, einen speziellen Server für Einsteiger gibt es nicht. Überhaupt solltet ihr bei World of Tanks eine gewisse Frustresistenz mitbringen.
Technisch macht der Panzerkrieg auf der betagten Xbox 360 eine gute Figur. Es ist immer wieder erstaunlich, wenn die detailreichen Panzermodelle nach einem Volltreffer zu Klump geschossen werden oder Hausfassaden bei Beschuss spektakulär zerbröseln. Da verschmerzen wir gern einige altbackenen Texturen sowie die monotone Farbgebung der Umgebungen. Der donnernde Klang der Kanonen trägt seinen Teil zur dichten Atmosphäre bei und vermittelt eindrucksvoll die Wucht der krachenden Geschosse. Darüber hinaus gibt es so gut wie keine Ladezeiten. So muss eine Konsolenumsetzung aussehen.
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