Test - Wolfenstein : Erfrischend altbacken
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Eine früh zu treffende Entscheidung beeinflusst das Spiel fortwährend drastisch: Ihr bekommt anschließend nicht nur eine einzigartige Fähigkeit spendiert, sondern lernt auch unterschiedliche Charaktere kennen. Entweder könnt ihr Zahlenschlösser knacken oder mit einem Dietrich verriegelte Schlösser überwinden. Dadurch erschließen sich andere Wege und unterschiedliche Verbesserungen werden verfügbar. Captain Blazkowicz kommt mit der Zeit in den Genuss weiterer Vorteile: Er wirft Messer, schleudert scharfe Granaten zurück oder lässt sich Geheimnisse auf der Karte anzeigen. Dafür müsst ihr aber bestimmte Voraussetzungen erfüllen wie: "Töte X Feinde mit Waffe Y". Die Vorteile sind in vier Kategorien gegliedert, die dem jeweiligen Spielstil entsprechen.
Charismatisch
Dieser B. J. ist schon ein Haudegen. Er gehört zur grummeligen Sorte Mensch. Ständig philosophiert er über Tod, Gewalt, Krieg, Menschen und das Leben. Er ist kein Sprücheklopfer im klassischen Sinne. Vielmehr ist er jemand, der schon viel zu lange Teil dieses Krieges ist. Seine Stimme allein lässt tief in seine Seele blicken. An dieser Stelle ein Lob an die deutsche Lokalisation. Da sich Wolfenstein: The New Order nie zu ernst nimmt, wirkt dieses düstere Paralleluniversum nie dröge oder verkrampft. Tatsächlich fühlen sich diese alternativen 60er-Jahre mit Steampunk-Anleihen erfrischend unverbraucht an.
Ebenfalls hervorzuheben sind die ruhigen Momente. Anstatt euch ständig mit noch aberwitzigeren Situationen zu konfrontieren, treten die Entwickler von Machine Games immer wieder auf die Bremse und bauen Atmosphäre auf. Im Zug nach Berlin begegnet ihr Fräulein Engel, einer boshaften Kommandantin des Regimes, die euch einem Test unterzieht. In dieser Szene fällt nicht ein einziger Schuss. Sie trägt aber dazu bei, den Charakteren Platz zum Entfalten zu geben. So schmierig und klischeebehaftet einige Protagonisten auch sein mögen, passen sie doch hervorragend in diese Welt.
Apropos Welt. Überall findet ihr Zeitungsartikel und Briefe, die mehr über das aktuelle Zeitgeschehen verraten. Fast schon ein Geniestreich sind die Schallplatten, die ganze Lieder bieten. Da ist dann unter anderem von der Liverpooler Band "Die Käfer" die Rede, die vom Regime gezwungen wurden, die deutsche Sprache zu erlernen. Leider gibt es nur drei komplette Lieder, aber besonders "Mond, Mond, ja, ja" wird ruckzuck zu einem Ohrwurm.
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