Test - Wings over Vietnam : Wings over Vietnam
- PC
Kampfflug-Simulationen sind in den letzten Jahren wirklich rar geworden. Doch jetzt schickt Frogster Interactive mit 'Wings over Vietnam' mal wieder einen Versuch ins Rennen, der sowohl eingefleischte Flieger-Asse als auch Frischlinge ansprechen soll. Ein Erfolg?
Kampfflug-Simulationen sind in den letzten Jahren wirklich rar geworden. Abgesehen vom gelungenen Remake 'Falcon 4.0: Allied Force' und einigen anderen Titeln gab das Genre nicht mehr sehr viel her. Jetzt schickt der Publisher Frogster Interactive das Spiel 'Wings over Vietnam' ins Rennen, das sowohl eingefleischte Flieger-Asse als auch Frischlinge ansprechen soll. Leider klappt das nicht so ganz.
Ab nach FernostDas Szenario von 'Wings over Vietnam' ist ebenso interessant wie erfreulich unverbraucht – zumindest innerhalb des Genres. Kern der recht lockeren Hintergrundhandlung ist der Vietnam-Konflikt in den 60er- und 70er-Jahren, an dem ihr als Pilot der US Navy sowie des Marine Corps teilnehmt. Die umfangreiche Kampagne beinhaltet zahlreiche Missionen, die auf historischen Ereignissen basieren. So schickt euch das Flottenkommando unter anderem in die Operation Rolling Thunder von 1965 oder aber auch in die legendäre Operation Linebacker II sieben Jahre später. Bevor ihr euch jedoch in die Lüfte erhebt, lasst ihr das ziemlich trostlose Briefing samt ellenlangen und viel zu kleinen Texten über euch ergehen. Danach folgt die Ausrüstungsphase eures Fliegers, den ihr mit Bomben, Raketen und Zusatztanks für Langstreckenflüge ausstaffiert. Bereits hier offenbaren sich jedoch die ersten Schwächen des Spiels. Hilfsfunktionen oder einen virtuellen Ratgeber suchen Anfänger vergeblich und so kommt es nicht gerade selten vor, dass diese eine völlig unbrauchbare Ausrüstung mit sich rumschleppen. Des Weiteren gibt das Briefing so gut wie nie Auskunft über eventuell auftauchende Feindflieger; blöd, wenn man dann ohne Luft-Luft-Raketen dasteht. Allgemein ist der Einstieg nicht gerade einfach, denn eine Möglichkeit für Trainingsflüge samt Lehrstunden fehlt ebenso wie eine vereinfachte Cockpit-Bedienung.
Gefechte am HimmelHabt ihr euch jedoch mal in die Steuerung reingefuchst, bekommt ihr eine durchaus ansprechende Simulation geboten, die immerhin mit einem Dutzend authentischer Flugzeuge, z. B. die F-8 Crusader oder die F-4 Phantom, aufwarten kann. Gerade die Dogfights über den Wolken machen richtig Spaß und lassen gleich so etwas wie 'Top Gun'-Stimmung aufkommen. Schade nur, dass die dynamische Kampagne da nicht ganz mithalten kann. Die Missionsziele wiederholen sich einfach zu oft, als dass sie auf Dauer motivieren könnten. Hier ein Munitionsdepot zerstören, dort eine Brücke bombardieren. Allzu schnell macht sich Routine breit und die Spaßkurve sackt merklich ab. Alternativ generiert ihr euch kurzerhand einzelne Einsätze mit eigenen Vorgaben oder begebt euch in die so genannte Instant Action mit feindlichen Fliegern. Der Multiplayer-Modus ist ebenfalls viel versprechend, doch leider war es uns während unserer Testsessions nicht möglich, auch nur eine einzige Partie via Internet auszutragen.
Grafik von gesternAuch grafisch reißt das Spiel nicht unbedingt vom Hocker. Das liegt jedoch nicht an den Flugzeug-Modellen - ganz im Gegenteil. Die Flieger sehen noch am besten aus und wurden mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt. Das Cockpit macht ebenfalls einiges her. Das größte Problem liegt bei den groben und verwaschenen Texturen, die vor allem die Landschaft wie einen hässlichen Pixelbrei unter euch herziehen lassen. Die Soundkulisse schneidet da etwas besser ab. Der Funkverkehr nervt zwar auf Dauer, sorgt aber für die passende Atmosphäre. Auch die Kampfgeräusche geben wenig Grund zur Beanstandung.
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