Test - White Knight Chronicles II : Weiße Ritter leben bitter
- PS3
Ganz leicht hatte es das PlayStation-3-exklusive White Knight Chronicles nicht. Im Kern hatte Entwickler Level 5 sehr gute Ideen, um japanische Rollenspiele etwas weiterzuentwickeln. Allerdings wirkte die Grafik schon zum japanischen Release 2008 angestaubt, so richtig zeigte sich der Zahn der Zeit aber erst 2010, als das Spiel auch außerhalb Asiens veröffentlicht wurde. White Knight Chronicles II will nun alles besser machen, erweitert den spärlichen Online-Modus und brüstet sich mit vielen Verbesserungen im Detail.
Männlich, 17, sucht Weltuntergang zum Verhindern
Die Geschichte von White Knight Chronicles II zusammenzufassen, ist nicht besonders einfach, denn erstens knüpft sie genau da an, wo sich die verworrene Handlung von Teil eins verabschiedete, und zweitens befindet sich der leicht überarbeitete erste Teil als kleine Bonuszugabe ebenfalls auf der Blu-ray. Das heißt also, dass in den nächsten zwei Absätzen einige Spoiler auf euch warten. Wer das Original also noch nicht kennt und von einigen wirklich guten Stellen im Plot des ersten White Knight Chronicles überrascht werden möchte, springt einfach ein bisschen weiter nach unten.
Wird erinnern uns: Grazel, der Anführer einer Truppe von mörderischen Zirkusclowns, wurde zumindest teilweise besiegt. Eigentlich hatte er nur vor, den Erzherzog und König von Balandor umzubringen und das Land zu erobern. Nachdem er aber vom White Knight, einem uralten Schutzgeist, eins hinten drauf bekam, musste Grazel unbedingt selbst eine der sogenannten Incorruptus-Rüstungen haben.
Held Leonard, der zum Schutz von Prinzessin Cisna die Gestalt des White Knights annahm, machte sich berechtigterweise Vorwürfe ob Grazels neuem Spielzeug. Immerhin war es Leonards Schuld, dass der Fiesling überhaupt etwas von der Macht der Incorruptus erfahren hat. Und weil Prinzessin Cisna trotz aller Bemühungen entführt wurde, macht sich Leonard mit ein paar Bekannten und neuen Freunden auf den Weg, um erst die Prinzessin zu finden und danach Grazel vor sich selbst zu beschützen. Allerdings endete White Knight Chronicles mit einem Cliffhanger, denn obwohl der später auftretende General Dregias aufgehalten werden konnte, ist Grazel immer noch auf freiem Fuß.
So viel zum ersten Teil. White Knight Chronicles II setzt aber voraus, dass ihr die bisherige Geschichte gut in Erinnerung behalten habt. Zwar werden euch beim Spielstart die wichtigsten Eckdaten in einem Prolog zusammengefasst, viele Punkte der Handlung werden dabei aber unter den Teppich gekehrt. Wichtig ist erst einmal nur, dass ein neuer Krieg ansteht und in dieser Ausgabe eine andere Prinzessin, namentlich Miu, und ein Ritter in dunkelblauer Rüstung aus dem Elfenreich Faria entkommen müssen. Dass sich White Knight Chronicles II klar an Spieler des ersten Teils richtet, wird an dieser Stelle besonders deutlich: Die Flucht spielt ihr selbst, doch gibt es kein Tutorial zum gewöhnungsbedürftigen Kampfsystem, von dem ihr in den ersten Minuten schon ordentlich Gebrauch machen müsst.
Leonard, der Held der Chronicles, tritt erst nach ein paar Minuten auf und hilft seinen Verbündeten auch gleich dabei, Unterschlupf in einem Lager der farianischen Armee zu finden. Von dort aus geht es sofort weiter mit dem ersten Auftrag für die Truppe: Ein paar Kristalle sorgen dafür, dass einige Personen ziemlich unzurechnungsfähig durch die Gegend rennen. Und weil Leonard gerade sowieso nichts Besseres zu tun hat, erklärt er sich dazu bereit, die Steinchen zu entsorgen. Natürlich hat die Sache einen Haken, es wäre ja auch langweilig, wenn immer alles nach Plan verlaufen würde.
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