Test - WarioWare Touched! (DS) : WarioWare Touched! (DS)
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Fiesling Wario hinterließ als frecher Microspiele-Designer bereits auf dem Game Boy Advance einen guten Eindruck. Rechtzeitig zum DS-Start gibt es nun eine Menge neuer Spielereien – diesmal sogar mit voller Touchscreen-Unterstützung.
Schnelles Spiel, schnelles GeldIm Jahre 2003 sorgte Nintendo mit einem neuen GBA-Titel für Aufsehen – das Spielprinzip von ’WarioWare Inc.’ war so simpel wie genial. Anstatt euch mit einem ausgeklügelten Spielprinzip zu unterhalten, wurde man bei dem Game mit unzähligen kurzen Mini-Spielen bombardiert, die jeweils nur einige Sekunden dauerten und meist nur ein bis zwei Tasten zur Steuerung brauchten. ’WarioWare Inc.’ avancierte zum Überraschungshit und zählt auch heute noch zu den besten GBA-Spielen. Im vergangenen Jahr folgte eine etwas weniger begeisternde GameCube-Version, die den Multiplayer-Aspekt ins Zentrum rückte. Nun folgt eine Umsetzung für die neue Handheld-Konsole DS. ’WarioWare Touched!’ orientiert sich dabei an der GBA-Originalversion, konzentriert sich aber ganz auf die Features des DS. An der satirischen Hintergrundgeschichte hat sich freilich wenig geändert. Nach wie vor ist der liebenswerte Fiesling Wario stets auf der Suche nach einer Möglichkeit, mit wenig Aufwand viel Geld zu verdienen. Da das schon mit dem Klauen und Verwursteln von erfolgreichen Spielkonzepten in ’WarioWare Inc’ bestens funktioniert hat, ist Wario beim Anblick des DS sofort begeistert – doppelter Bildschirm bedeutet seiner Meinung nach nämlich doppelt so viel Geld zum einsacken.
Touchscreen im VolleinsatzWährend ’WarioWare Inc.’ über 200 der so genannten Microspiele zu bieten hat, muss die DS-Variante mit gut 180 Spielen auskommen. Einige der kleinen Games kennt man sogar aus dem GBA-Original. Das besondere an ’WarioWare Touched!’ ist aber die Touchscreen-Unterstützung – ihr braucht die normalen Actionbuttons und das Steuerkreuz für keines der Microspiele. Einen Großteil der Geschicklichkeitsaufgaben steuert ihr komplett mit dem Touchscreen-Stylus, die anderen setzen auf das eingebaute Mikrophon. Nach wie vor zeichnen sich die Microgames durch ihre Einfachheit aus – das ist auch bitter nötig, denn ihr habt pro Runde bloß einige wenige Sekunden zur Verfügung. Schafft ihr die Aufgabe nicht, verliert ihr ein Leben. Nach dem Verlust aller Leben heißt es naturgemäß ’Game Over’. Wie schon beim GBA-Titel sind die Microspiele ziemlich abgedreht. Ihr müsst beispielsweise zwei Ringer unter den Achseln kitzeln, eine Schultafel putzen, per Taschenlampe eine Figur im Dunkeln finden, eine Rolle Toilettenpapier abspulen, vorbeifliegendes Gemüse halbieren, Silvesterraketen zünden, Ballons aufblasen, Tiere aus einem Gehege befreien, in einer Nase dieselbe kitzeln, eine Batterie verkabeln, Knöpfe annähen, Mathe-Aufgaben korrigieren, in einem Kalender blättern, eine Uhr einstellen, einen Skifahrer ins Ziel geleiten, auf Trommeln einhämmern, E-Gitarre spielen, Wario entkleiden, Blumenblätter abreißen, eine Fee für ’Zelda’-Held Link fangen und vieles mehr. Die Microspiele an sich sind natürlich ziemlich banal, der Reiz an der Sache ist aber, dass ihr fast schon im Sekundentakt erkennen müsst, was gerade getan werden muss, um dann die Aufgabe sofort richtig zu lösen. Je weiter ihr kommt, desto kniffliger werden die Aufgaben und umso weniger Zeit habt ihr zur Auswahl.
Wir wollen mehr!Wie in der GBA-Version gibt’s auch einige etwas klomplexere Boss-Stages sowie diverse Mini-Spiele zum freischalten. Leider bleibt die DS-Version in diesem Punkt hinter dem Original zurück, da die meisten Boss-Aufgaben recht mager ausgefallen sind und viele Mini-Spiele nicht mehr als sinnfreies Herumgekritzel auf dem Touchscreen beinhalten. Ebenfalls schade ist, dass ’WarioWare Touched!’ – abgesehen von einem einzigen Mini-Spiel – keinen Mehrspieler-Modus bietet. Gerade im Hinblick auf die Multiplayer-Modi in der GameCube-Version und die WiFi-Funktion des DS ist das ziemlich ärgerlich. Außerdem spielt ihr den DS-Titel schnell durch – die Aufgaben der verschiedenen Figuren sind schnell absolviert, relativ rasch hat man alle Microspiele gesehen und die versteckten Mini-Games freigeschaltet. Wenig zu bemängeln gibt es hingegen bei der Grafik. Diese ist in 2D gehalten und nutzt in keinster Weise die Hardware-Power des DS aus, trotzdem überzeugt das witzige Grafikstil-Potpourri mit seinen schrägen Ideen und lustigen Animationen.
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