Test - Warhammer 40.000: Space Marine : BWOOOOOOOOOOOOOOH!
- PC
- PS3
- X360
Verteidigung ist was für Luschen
Offensive ist das Schlagwort des Spiels, und das macht sich selbst bei der Wiederherstellung der eigenen Gesundheit bemerkbar. Zwar habt ihr einen Energieschild, der sich nach einigen Sekunden Ruhe wieder auflädt. Im dichten Getümmel ist der aber schnell niedergerungen und es geht ans Eingemachte. Um eure Gesundheit zu erhöhen, müsst ihr Gegner betäuben und mit einem Finisher hinrichten, was im Getümmel nicht immer ganz einfach ist. Da freut man sich über flächendeckende Betäubungen, die später ins Spiel kommen. Ein hingerichteter Gegner regeneriert etwa 50 Prozent eurer Gesundheit. Das ist mal was anderes, als die übliche Gesundung durch feiges In-der-Ecke-Hocken.
Für die Offensive braucht es natürlich Waffen, von denen ihr im Verlauf der rund sieben bis acht Stunden langen Kampagne immer wieder neue Exemplare findet. Titus kann vier Waffen tragen, davon ist eine eine Nahkampfwaffe, denn ohne direkte Gefechte im Angesicht des Feindes kommt ihr angesichts der Masse an Orks und der relativ knappen Munition nicht aus. Gerade beim Nahkampf macht sich bemerkbar, dass die Steuerung stark auf Konsolen ausgelegt wurde, selbst auf dem PC spielt sich Space Marine mit Controller besser als mit Maus und Tastatur.
Nach und nach findet ihr stärkere Wummen mit teils ungewöhnlichen Funktionen, wie den Melter, der im Nahbereich Gegner in Flammen setzt. Bolter und Stalker-Bolter hingegen sind eher konventionelle Waffen im Stile von Sturm- und Scharfschützengewehr. Die Nahkampfwaffen spielen eine große Rolle, auch hier findet ihr nach und nach neue Exemplare. Rennt ihr zu Beginn noch mit einem Messer herum, folgen recht bald Kettenschwert, Energieaxt oder Hammer. Die Waffen eröffnen immer wieder neue Möglichkeiten, so könnt ihr mit dem Hammer ganze Gruppen betäuben, was euch das Überleben bei den Massenkämpfen um einiges erleichtert. Auch wenn das Spiel nicht wahnsinnig tief gehend ist, der clevere Einsatz und Wechsel der Waffen ist mitunter überlebenswichtig.
Rasant, aber einfallslos
Der Mehrspielermodus, in welchem sich bis zu 16 Spieler messen können, ist zwar actionreich und intensiv, aber in Summe etwas zu dünn geraten. Gerade mal zwei Spielmodi mit insgesamt fünf Karten werden geboten, wobei nicht unbedingt Originalität aufgeboten wird. In "Annektierung" erobert ihr Einsatzziele und erhaltet Punkte, solange ihr sie haltet, und "Auslöschung" entpuppt sich als simples Team-Deathmatch. Immerhin, die ungewöhnlichen Waffen nebst Nahkampf und Jetpack halten den Spaßfaktor durchaus auf gutem Niveau. Drei Klassen (Nahkampf, Fernkampf, Hybrid) könnt ihr aufseiten von Space Marines oder Chaos Space Marines spielen. Die Orks sind leider nicht spielbar. Das Ausbalancierung der drei Klassen ist allerdings verbesserungswürdig, bei unseren Test-Matchs erschienen die Nahkämpfer mit Jetpack ein wenig zu stark.
Für Aktionen und gemeisterte Herausforderungen erhaltet ihr Erfahrungspunkte und nach und nach zusätzliche Rüstungen und Waffenfunktionen. Schick ist der Editor, den ihr ab Level 4 freischalten könnt, um eure Rüstung zu verändern und eigene Waffenzusammenstellungen festzulegen. Mit dabei sind komplette Sets verschiedener Orden. Für einen kooperativen Modus, der sich angeboten hätte, da ihr in der Kampagne meist mit Kollegen unterwegs seid, hat es nicht gereicht. Der soll in Kürze per Patch nachgeliefert werden, bietet allerdings keine gemeinsam spielbare Kampagne, sondern Arenagefechte für vier Spieler gegen Wellen von Gegnern. Über die Architektur des Mehrspielermodus werden gerade PC-Spieler wenig glücklich sein, denn es wird nicht mit Server-Browser und dedizierten Servern gearbeitet, sondern mit Matchmaking und einem Spieler als Host, was leider immer wieder zu Lags und Abbrüchen führt, auch wenn das Spiel beim Aussteigen eines Hosts immer wieder versucht zu verlagern.
Kommentarezum Artikel