Test - Uncharted 3: Drake's Deception : Aufgewärmtes Festmahl
- PS3
Kopfnüsse verschiedener Art
Wie muss man die Teile einer gigantischen Statue platzieren, damit der Schatten das Motiv an der Wand komplettiert? Wie müssen die Symbole verschoben werden, damit der Türmechanismus aktiviert wird? Wie muss der riesige Globus gedreht werden, um den geheimen Fahrstuhl in Gang zu setzen? Die Lösung all dieser Rätsel findet sich mehr oder weniger offensichtlich in dem Notizbuch, das Drake mit sich führt. Hier kritzelt er alles rein, was ihm auf seiner abenteuerlichen Reise so einfällt. Mit der Select-Taste öffnet ihr die Kladde, deren Aufzeichnungen geben dann Hinweise zur Lösung. Sollte der Groschen immer noch nicht gefallen sein, werden auf Wunsch nach einiger Zeit Hinweise auf dem Bildschirm angezeigt. Das wird bei dem seichten Schwierigkeitsgrad allerdings nur selten der Fall sein.
So, wir haben grandiose Schauplätze, Klettereinlagen und Rätsel. Irgendwas fehlt doch noch. Ach ja, es gibt ja auch jede Menge Handlanger von Frau Marlowe. Die Trulla hetzt euch an jeder Ecke der Welt ihre Schergen auf den Hals. Mal sind es Spezialagenten, mal Piraten, mal einheimische Verbechergrößen. Die wollen euch alle ans Leder. Da ist es gut, dass Nathan auch mit diversen Schießeisen umgehen kann. Davon könnt ihr maximal zwei tragen, dicke Brocken, wie schwere Maschinengewehre oder Panzerfäuste, füllen euer schmal bemessenes Waffenarsenal komplett aus. In weitläufigen Arealen eignet sich das Scharfschützengewehr exzellent, um Wachposten von Türmen zu holen. In engen Katakomben dagegen leistet die Schrotflinte gute Dienste. Gruppen von Schurken schaltet man am besten mit einer Granate aus.
Neben den lautlosen Ausschaltmanövern, bei denen ihr die Feinde von hinten überrascht, sind auch Faustkämpfe an der Tagesordnung. Die laufen in Quick-Time-Manier ab. Mit der Kreistaste packt ihr den Gegner, um ihn gegen Wände oder von Dächern zu werfen. Mit der Vierecktaste werden Schwinger verteilt. Attackiert euch ein Feind, könnt ihr mit der Dreiecktaste ausweichen und kontern. Anfangs noch packend, verkommen die Schlägereien im Spielverlauf zu einer lästigen Pflichtübung, bei der ihr nur noch auf den Dreieckknopf hämmert und hofft, dass es bald vorbei ist.
Technik? Tadellos!
Weiteres Glanzstück von Uncharted 3 ist die tadellose Technik, mit der das Abenteuerspektakel in Szene gesetzt wird. Die Spielmechanik funktioniert fast immer fehlerfrei, alle Klettereinlagen sind dank präziser Steuerung jederzeit fair und gut zu meistern. Trotz ständiger Kamera- und Perspektivwechsel habt ihr immer alles gut im Blick und Griff, die Orientierung bleibt trotz der ganzen Dynamik nicht auf der Strecke. Segnet ihr trotzdem mal das Zeitliche, sorgen faire Rücksetzpunkte dafür, dass ihr in kürzester Zeit wieder an der entsprechende Stelle seid. Auch bei den Feuergefechten funktioniert alles einwandfrei. Wobei die KI der CPU-Feinde schon zu wünschen übrig lässt. Oft verlassen die Schurken vollkommen unmotiviert ihre Deckung, um sich direkt in unser Mündungsfeuer zu stellen. Unsere Mitstreiter sind auch nicht viel heller, sie stehen schon mal bei Kämpfen oder Fluchtversuchen im Weg und leisten auch dann keine Hilfe, wenn wir direkt vor ihren Augen verdroschen oder beschossen werden.
Sound-Kulisse und Musikuntermalung stehen der imposanten grafischen Präsentation in nichts nach. Das Ergebnis ist ein brillant inszeniertes Abenteuer. Die deutschen Synchronsprecher passen gut zu den Charakteren auf dem Bildschirm und machen insgesamt ihre Arbeit sehr gut. Dazu kommen ein beeindruckender Klangteppich und Musik, die perfekt auf Schauplätze und Situationen abgestimmt ist. Hier wird man einmal mehr an einen Hollywood-Streifen erinnert.
Kommentarezum Artikel