Test - UEFA Champions League 2006-2007 : Das große Turnier zum Nachspielen
- PS2
- X360
- PSP
Diese alte Fußballerweisheit hat nicht nur im realen Leben Bestand, sondern trifft auch auf das Spielgeschehen in 'UEFA Champions League 2006-2007' zu. Wer den Vorgänger 'FIFA 07' gespielt hat, kommt nach wenigen Sekunden zurecht. Das liegt daran, dass die Entwickler bis zu Detailverbesserungen rein gar nichts an Steuerung und Spielmechanik verändert haben – leider. Nach wie vor sorgen unnötige Macken für einen gehemmten Spielfluss. Die KI der Abwehr ist unterirdisch, die Form der Torhüter schwankt ständig zwischen Welt- und Kreisklasse und das Zweikampfverhalten der Akteure lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Eigentlich war es ja abzusehen, dass in der kurzen Entwicklungszeit kaum etwas verändert werden kann, dennoch macht sich schnell Enttäuschung breit. Einzige interessante Neuerung ist die Möglichkeit für schnelle Freistöße, Eckbälle und Einwürfe. Damit kann man selbst geübte Kontrahenten überrumpeln und in Bedrängnis bringen. Ebenfalls unverständlich: Wo sind in der PS2- und PSP-Fassung die Sammelkarten aus der Xbox-360-Version geblieben? Das ist nun wirklich kein Feature, das man aus Zeitgründen hätte unter den Tisch fallen lassen müssen, oder?
Karten auf den TischMoment mal: Sammelkarten? Ja, ihr habt richtig gelesen. Die Xbox 360 bietet als einzige Version das so genannte Ultimate Card Game. Dahinter verbirgt sich ein waschechtes Trading-Card-Game mit unzähligen Karten. Genügend Punkte vorausgesetzt – diese verdient ihr euch in Spielen –, kauft ihr so viele Karten wie möglich. Die Auswahl reich von einzelnen Spielern bis hin zu aktiven Fähigkeiten, wie die Schwächung des Gegners oder die Beeinflussung der Spielzeit. Vor jeder Partie stellt ihr euch ein Deck zusammen und tretet dann gegen euren Kontrahenten an. Das ist spannender, als es sich für so manchen Fußball-Fan im ersten Moment anhören mag. Zudem darf man Karten online mit anderen Spielern tauschen, was das Sammelfieber weckt – Xbox-Live-Gold-Mitgliedschaft vorausgesetzt.
Atmosphäre purDie größte Stärke der Fußballspiele aus dem Hause Electronic Arts war schon immer die packende Atmosphäre. Das liegt einerseits an dem üppigen Lizenzpaket, aber auch an der gelungenen Präsentation. Letztere ist in 'UEFA Champions League 2006-2007' ebenfalls ein Hingucker: Kamerafahrten durch das Stadion, emotionale Szenen auf dem Spielfeld und Sprechchöre von den Zuschauerrängen sorgen für Gänsehaut vor der Konsole. Allerdings ist die Optik gerade auf PS2 und PSP etwas angestaubt, was vor allem an den hässlichen 2D-Aufstellern auf den Tribünen festzumachen ist. Das geht doch mittlerweile deutlich besser. Einen weiteren Rüffel müssen wir für den mageren Wiedererkennungswert verteilen. Klar, Stars wie Ronaldinho & Co. erkennt man sofort. Doch schon bei ebenfalls recht bekannten Bundesliga-Stars gibt es teilweise erhebliche Unterschiede. Diego von Werder Bremen hat beispielsweise hellbraunes Haar und ist allem Anschein nach über Nacht in einen Kessel mit Wachstumshormonen gefallen. Die Xbox-360-Version sieht hingegen deutlich besser aus und besticht mit schärferen Texturen und weichen Animationen – allerdings wirkt das Geschehen etwas langsamer. Ach ja, da wäre dann noch das Kommentatoren-Duo. Warum verzichten die Entwickler nicht endlich auf dieses Feature? Manche Phrasen von Tom Beyer passen ja noch halbwegs zum Spielgeschehen, doch es überwiegen grobe Patzer und nervige Wiederholungen.
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